Brauereien. 1457 Dortmunder Victoriabrauerei, A.-G. in Dortmund. Gegründet: 30./3. 1883; eingetr. 2./5. 1883. Übernahme der Firma Victoria-Brauerei Berthold Speer. Das Brauereianwesen bildet einen Komplex von 7621 qm, das Bauterrain einen solchen von 9751 qm. Die Brauereiist in den letzten Jahren bedeutenderweitert und aufeine Produktions- fähigkeit von jährl. ca. 90 000 hl gebracht. Die Erweiterungsbauten erforderten bis 1903 einen Aufwand von M. 788 570; für 1903–1905 wurden für denselben Zweck M. 395 155 verbucht; 1908 Verkauf einer Besitzung in Düsseldorf für M., 52 000; 1909 2 weitere Anwesen; 1910 gleichfalls ein Grundstück abgestossen; Zugang an solchen 1909 M. 120 620. 1910/11 Ver- kauf von 4 Bauplätzen am alten Mühlenweg, dagegen eine kleinere Besitzung gekauft. Bierabsatz 1901/02–1907/08: 68 556, 73 760, 76 781, 80 351, 84 560, 80 361, 78 417 Hl.; später jährl. 75 000–85 000 hl. 1915/16 u. 1916/17 weitere Einschränkung der Bier-Produktion. Kapital: M. 1 500 000, und zwar M. 148 500 in 297 Aktien (Nr. 1–297) à M. 500, M. 1 350 000 in 1350 Aktien (Nr. 298–1647) à M. 1000 und 1 Aktie (Nr. 1648) à M. 1500; sämtliche Aktien sind jetzt gleichwertig. Das urspr. A.-K. betrug M. 365 000; die G.-V. v. 24. März 1891 beschloss, an Stelle von M. 216 500 St.-Aktien M. 200 000 (200 Stück à M. 1000) Prior.-Aktien auszugeben. Demgemäss wurden bis zum Mai 1891 von den damals vorhandenen 730 St.-Aktien à M. 500 136 Stück kassiert und restliche 594 in 297 Aktien à M. 500 zus. gelegt. Die G.-V. v. 20. Mai 1896 beschloss, die Prior.-Aktien den St.-Aktien in jeder Hinsicht gleichzustellen und den Inhabern der Prior.-Aktien für die Verzichtleistung auf ihre Vorrechte eine Abfindung von M. 400 pro Aktie zu zahlen. Gleich- zeitig wurde eine weitere Kapitalserhöhung auf M. 600 500 beschlossen; fernere Erhöhung um M. 400 000 lt. G.-V.-B. v. 10. Jan. 1898 in 400 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu pari; weitere Erhöhung um M. 499 500 lt. G.-V.-B. v. 3. Dez. 1898 in 448 Aktien à M. 1000 und 1 Aktie à M. 1500, angeboten den Aktionären zu 110 %. Hypoth.-Anleihe: M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1904, rückzahlbar zu 102 %, Stücke (Nr. 1–800) à M. 1000, auf Namen der Filiale der Bank f. Handel u. Ind. in Hannover als Pfandhalterin oder deren Ordre u. durch Indossament (auch in blanco) über- tragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1909 bis längstens 1933 durch jährl. Ausl. im I. Quart. auf 1./10.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Die Anleihe ist an erster Stelle auf der Brauereianlage samt allem Zubehör zugunsten genannter Bankfiliale sichergestellt. Zahlst. s. unten. Verj. der Coup. 4 J. (K.), die Stücke können 1½ Jahre nach Fälligkeit hinterlegt werden u. verjähren dann nach 10 J. Noch in Umlauf 30./9. 1917 M. 623 000. Kurs in Hannover Ende 1905–1917: 102.25, 101.25, 99.50, 100, 98, 100.25, 101 100.25, 97, –,* –, 92, – %. Erster Kurs 5./4. 1905: 102 %. Hypotheken: M. 85 965 auf Grundstück Ardeystr. 13 u. Besitzung Hombruch etc. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: Je M. 500 nom. Aktienkapital = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonder-Rückl., dann bis 4 % Div., vom Rest an A.-R. M. 8000 fester Vergüt., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. 0 Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Grundstücke und Gebäude 896 000, Eiskeller 1, Masch. 57 000, Fässer u. Bottiche 22 000, Brauerei-Geräte 1, Fuhrwerke 1, Leihfuhrwerk 1, Eisenbahnwaggon 1, Flaschen u. Abfüllerei 1, Mobil. 1, Kassa u. Wechsel 36 719, Effekten 492 650, Debit. einschl. Bankguth. 1 709 275, Vorräte 253 972. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Oblig. 623 000, do. Zs.-Kto, 13 493, Hypoth. 85 965, R.-F. I 150 000, do. II 135 000, Delkr.- Kto 215 000 (Rückl. 36 500), Kriegssteuerrückl. 60 564, Talonsteuerrückl. 11 500, Kredit. 291 350, Ergänzungsreserve-F. 100 000, Div. 150 000, Kriegssteuer 60 000, Tant. 13 304, Vortrag 58 444. Sa. M. 3 467 623. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk., Steuern etc. 265 303, Ergänz.-R.-F. 100 000, Abschreib. 126 246, Reingewinn 318 249. – Kredit: Vortrag 41 385, Fabrikations- gewinn 768 414. Sa. M. 809 799. Kurs Ende 1899–1917: 189, 180, 157, 134.75, 143.10, 146.50, 136.50, 128.50, 116.50, 104, 104, 111.50, 110, 112, 121.50, 132.75, –, 115, 151 %. Zugel. M. 1 500 000, davon M. 500 000 zur Subskription aufgelegt 7./1. 1899 zu 165 %. Erster Kurs: 180 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1901/02–1916/17: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 7, 5, 5, 6, 6, 7, 7, 7, 7, 10 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Heinr. Stahl. Prokuristen: E. Bartsch, Braumeister Erich Schartiger. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bankier Fr. Wiskott, Stellv. Bank-Dir. Carl Augusti, Paul Stöber, Dortmund; Alb. Speer, Mannheim. Zahlstellen: Dortmund: Ges.-Kasse, Wiskott & Co.; Berlin u. Hannover: Bank f. Handel u. Ind.; Essen: Essener Credit-Anstalt u. alle Niederlass. dieser Banken. – Für die Anleihe auch: Mannheim: Südd. Bank. Dortmunder Westfalia-Brauerei A.-G. in Dortmund. Gegründet: 10./3. 1906 mit Wirkung ab 1./3. 1906; eingetr. 3./4. 1906. Übernahme der offenen Handels-Ges. Dortmunder Feldschlösschen Bömcke & Hueck zu Dortmund für M. 766 529. Gründung siehe dieses Handb. 1913/14. Jährl. Bierabsatz ca. 40 000 hl. Die Ges. besitzt u. a. das Bahnhofshotel in Cleve u. Wirtschaften in Barop, Dortmund, Langendreer u. Mettmann. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Handbuch der Deutschen-Aktien-Gesellschaften 1917/1918. II. 92