Brauereien. ruhe u. Vororten 534 606 am, in Durmersheim 19 855 qm, in Luban 1 514 168 am, Neu- kölln u. Britz 59 713 qm, Neuhaldensleben 9058 qm, zus. 2 137 400 qm. Die Ges. steht mit ihren Brennereien in Grünwinkel, Durmersheim u. Luban bei Posen in einem Vertragsverhältnis mit der neuen „Spiritus-Zentrale“ in Berlin. Die Ges. besitzt gegenwärtig je eine Presshefenfabrik nebst Spiritusbrennerei in Grünwinkel, Durmersheim u. Luban bei Posen; letztere 1904 errichtet u. seit Okt. 1904 in Betrieb. Weiterer Besitz eine Spiritusraffinerie in Grünwinkel, eine Malzfabrik in Grünwinkel, eine Grossbrauerei sowie Weizen- u. Roggenmühle (s, unten) in Grün- winkel, eine Lagerhalle in Mannheim, 44 Wirtschaften, darunter das Hotel-Restaurant „FriedrichshofKarlsruhe, ferner Häuser in Grünwinkel, Karlsruhe, Pforzheim usw., sowieendlich eine eigene See- u. Fluss-Rhederei zur Verfrachtung der eigenen Waren. In Karlsruhe hat die Ges. zwei Getreidelagerhäuser am Rheinhafen erpachtet. 1910 Erricht. eines Getreidesilos verbunden mit Mehlspeicher in Grünwinkel mit ca. M. 200 000 Kostenaufwand. Die Sprit- raffinerien in Stettin u. Neufahrwasser mit dem Lagerhaus der Ges. in Stolp wurden mit Wirkung ab 1./10. 1908 zus. mit der Firma Paul Jul. Stahlberg u. der Pomm. Spiritusverwert.- Genossenschaft, beide in Stettin, zu einer neuen A.-G. unter der Firma „Stettiner Spritwerke“, vereinigt. Für die einzubringenden Werte erhielt die Ges. vormals Sinner M. 1400 000 Aktien u. übernahm weitere M. 700 000 Aktien zu pari, sodass sie von dem M. 3 900 000 betragenden A.-K. der Stettiner Spritwerke M. 2 100 000 besass (z. Z. nur noch M. 1 680 000). Der Pommerschen Genoss. hat die Ges. vorm. Sinner eine Option auf M. 1 680 000 zu 190 % eingeräumt; die Option konnte bis 14./9. 1914 ausgeübt werden. Von dem Optionsrecht wurde kein Gebrauch gemacht. Der Buchgewinn bei dem Fusionsgeschäft der Stettiner Spritwerke betrug M. 684 000. Die Käferthaler Presshefefabrik brannte am 23./5. 1906 total nieder; Schaden durch Versich. gedeckt. Die Fabrik wurde nicht wieder aufgebaut, sondern das Terrain verkauft. Die G.-V. v. 25./3. 1907 beschloss als Ersatz für die abgebrannte Fabrik die Beteil. an dem Unternehmen des Gen.-Dir. Rob. Sinner in Labuhn mit Gr.-Massow u. Zewitz in Pommern mit M. 1 200 000. Rob. Sinner hinterlegte bei der Sinner-Ges. eine diesem Kapital entsprechende Sicherheit für die Dauer des Vertrages, der bis 1922 läuft. Der Betrieb teilt sich in zwei Gruppen, von denen A die Presshefefabrik und B Landwirtschaft etc. umfasst. Der nach Abzug der Ab- schreib. verbleibende Reingewinn soll derart verteilt werden, dass vom Gewinn der Gruppe A die Ges. Sinner % und Rob. Sinner ¼ erhält, von Gruppe B die Ges. Sinner % und Rob. Sinner ¾. Sollte sich bei der Gruppe B ein Verlust ergeben, so wird dieser von Rob. Sinner für seine alleinige Rechnung übernommen. Ausserdem garantiert derselbe der Ges. Sinner, dass der Gewinn der Sinner-Ges. aus beiden Konten mindestens 4 % des eingelegten Kapitals beträgt. und vergütet, falls diese Verzinsung nicht erreicht werden sollte, der Ges. Sinner den Fehlbetrag. Die Presshefefabrik in Gr.-Massow kam Ende Nov. 1907 teilweise in Betrieb, der weitere Ausbau ist 1908 erfolgt. Dier Roggenmühle in Grünwinkel ist 1907 die Einrichtung zur Weizenmüllerei mit einer täglichen Leistung von 1200 Sack eingebaut worden, diese maschinelle Einrichtung erforderte ca. M. 600 000. Der Ort Grünwinkel ist mit Wirkung ab 1./1. 1909 nach Karls- ruhe eingemeindet. Die Gesamtzugänge auf alle Anlagen betrugen 1908–1917 M. 1 097 952, 503 959, 533 724, 486 091, 1 159 139, 309 078, 351 305, 496 283, 128 978, 1 044 467. Abschreib. auf alle Anlagen seit 1885–1917: M. 15 043 294. Anfang 1912 übernahm die Ges. Sinner die Aktiva u. Passiva der in Zahlungsschwierig- keiten geratenen Firma Wilhelm Weitz in Lüneburg, bestehend aus 2 Hefe- u. Spiritus- fabriken in Lüneburg u. Neuhaldensleben, mehreren Geschäfts- u. Wohnhäusern in Lüneburg, Dresden u. Altona, einem Hefeproduktionsrecht von 20 320 Ztr., sowie den Vorräten und Aussenständen. Die gesamten Aktiven hat die Ges. Sinner zu rund M. 1 250 000 durch Übernahme der Schulden (grösstenteils zu 60 %) erworben. Der Geschäftsbericht pro 1911 bewertet die Aktiven mit rund M. 650 000, sodass das Hefeproduktionsrecht auf die ganze Dauer des Hefesyndikats rund M. 600 000 kosten würde. Das Weitzsche Hefeproduktionsrecht wurde am Gewinn 1911 u. 1912 voll abgeschrieben. Die Fabrik Neuhaldensleben soll be- triebsfähig erhalten bleiben. 1913 Erbauung einer Kkleineren Hefefabrik bei Mailand durch eine Tochtergesellschaft. 1913 Aufnahme der Back- u. Puddingpulver-Fabrikation in Karlsruhe- Grünwinkel. 1914 wurde die Kundschaft der Karlsruher Brauerei Wilhelm Fels übernommen. Seit Juli 1916 ist eine Futtereiweissfabrik in Betrieb; auch Marmeladefabrikation wird betrieben. Seit 1917 Herstellung neuer, einschlägiger Artikel. Zweck: Betrieb von Brauerei, Branntwein- u. Presshefe-Fabrikation, Mälzerei, Müllerei u. Gastwirtschaft, Verwertung der Erzeugnisse u. Handel mit einschläg. Produkten, sowie Rhederei u. Spedition. – Bierabsatz 1900–1907: 77 000, 84 000, 88 000, 91 000, 100 133, 105 000, 108 000, 110 000 hl.; später nicht mehr angegeben, doch 1910 um 10 % geringer als i. V., aber 1911 wieder ca. 6000 hl mehr abgesetzt. (Absatz 1911/12 ca. 90 400 hl.) Die Brauerei arbeitete 1915 mit einer Kontingentierung von 60 %, die ab 1./10. 1915 auf 48 % u. ab 1./10. 1916 auf 25 % reduziert wurde. Die Ges. gehörte der Preiskonvention der Presshefefabriken bis 1./10. 1908 an. Die G.-V. v. 18./1. 1910 beschloss Beitritt zu einem neuen Hefesyndikat in Berlin mit 91 859 Ztr. Produktion = 11.6 % Beteiligung. Durch das Weitz'sche Produktionsrecht erhöhte sich das Hefeproduktionsrecht im Syndikat auf 112 179 Ztr. = 14.5 % Beteiligung. Kapital: M. 8 000 000 in 7000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien Lit. A à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht 1894 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, begeben zu 120 %, ferner lt.