Brauereien. — 1563 Das Etablissement ist in den letzten Jahren vollständig neu erbaut. Die Ges. besitzt 33 Wirtsanwesen, davon 4 in 1916/17 erworben. Bierabsatz 1905/06–1910/11: 44 000, 67 100, 84 300, 82 000, 82 302, ca. 84 000; später jährl. 85 000–90 000 hl. Per 1./10. 1915 Erwerb der Steingadener Bierbrauerei, 1917 der Kratzerbraueri in Landsberg a. L. Kapital: M. 1 300 000 in 200 Aktien à M. 1500 und 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000, 1891 auf M. 300 000 reduziert, dann erhöht lt. G.-V. v. 7./4. 1897 um M. 200 000 in Vorz.-Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Zur Stärkung der Betriebsmittel u. Abstossung von Bankschulden beschloss die G.-V. v. 12./12. 1904 weitere Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 (auf M. 800 000), durch Ausgabe von 300 Vorz.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 103 %. Die vorhandenen 200 St.-Aktien konnten durch Aufzahl. von M. 150 pro Aktie in Vorz.-Akt. umgewandelt werden, was mit allen geschah. Da jetzt nur noch gleichber. Aktien existieren, beschloss die G.-V. v. 30./1. 1906 die Benennung Vorz.-Akt. fallen zu lassen. Zwecks Ankauf der Löwenbrauerei des Ernst Wiedemann in Kaufbeuren mit Wirkung ab 1./4. 1907 für M. 900 0, beschloss die a. o. G.-V. v. 6./2. 1907 die Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 zu 110 %, sowie die Aufnabme einer Anleihe von M. 300 000. Anleihe: M. 70 000 in 4½ % Schuldverschreib. à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im Dez. auf 1./4. Noch in Umlauf Sept 1917 M. 65 000, Zahlst.: Ges.-Kasse. M. 300 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 6./2. 1907, begeben zu pari. Hypotheken: M. 238 076 auf Stammanwesen Traube u. M. 368 734 auf Stammanwesen Löwe, M. 1 508 259 auf div. Wirtschaftsanwesen (in der Bilanz vom Saldo gekürzt). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 St.-Aktie à M. 1500 = 3 St., 1 St.-Aktie à M. 1000 = 2 St.; Grenze 60 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Aktien, vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 10 500 feste Jahresvergüt.), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Grundstücke 67 144, Brauerei-, Mälzereigebäude etc- 889 418, Wirtschaftsanwes. 2 034 068 ab Hypoth. 1 508 259 bleibt 525 808, Masch. u. Brauerei- einricht. 137 589, Mobil. u. Fuhrpark 1, Fass u. Fassholz 36 215, Gespann 11 972, Eiswaggon 1, Flascheneinricht. 1, Kassa 24 919, Effekten 72 655, Bankguth. 450 212, Vorräte 83 286, Debit. 136 771, hingelieh. Kapital. 1 372 854. – Passiva: A.-K. 1 300 000, Schuldverschreib. 1892 65 000, 1907 300 000, do. Zs.-Kto 8785, Hypoth. Stammanwesen Traube 238 076, do. Löwe 368 734, Extra-R.-F. 470 000 (Rückl. 50 000, R.-F. 130 000, Malzaufschlag 47 950, Steuern 14 507, Kredit. 117 480, Kaut. u. Einlagen 421 470, Delkr.-Kto 12 251 (Rückl. 3000), Gebühren- äquivalent 6187 (Rückl. 500), unerhob. Div. 150, Talonsteuer-Res. 4000 (Rückl. 500), Kriegs- Res. 78 954 (Rückl. 40 000), Disp.-F. 39 485 (Rückl. 25 000), do. B. 20 000 (Rückl. 10 000), Div. R.-F. 40 000, Div. 78 000, Vortrag 43 238. Sa. M. 3 808 850. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gerste, Malz u. Hopfen 318 979, Malzaufschlag abz. Rückverg. 137 980, Zs. 73 208, Gen.-Unk. 502 443, Abschreib. 180 925, Gewinn 294 816. – Kredit: Vortrag 34 250, Bier 1 391 795, Nebenprodukte 29 802, Miete u. Pacht 52 505. Sa. M. 1 508 354. = „ Gleichber. Aktien 1904/05–1916/17: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 5, 5, 5, 6 %. C.-V.: 4 J. (K. Direktion: P. Bausenwein, Stellv. Otto Müller. Prokurist: Rich. Wiedemann. Aufsichtsrat: (5) Vors. Otto Müller (in Vorst. del.), Stellv. Ernst Wiedemann, Jul. Bauer, Kaufbeuren; Hans Schachenmayr, Kempten; Jos. Baumann, Kaufbeuren, Friedr. Graf Eck- brecht v. Dürckheim-Montmartin, Steingaden. Allgäuer Brauhaus Akt-Ges. in Kempten (Bayern). Gegründet: 28./1. 1911; eingetr. 28./2. 1911. Gründer siehe Jahrg. 1912/13. Zweck: Erwerb u. Betrieb, Pachtung u. Verpachtung von Brauereien, Mälzereien u. Wirtschaften. Jährl. Bierabsatz 70 000 bis 75 000 hl. Kapital: M. 2 100 000 in 2100 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000, übernommen zu ari von den Gründern. Erhöht lt. G.-V. v. 14./2. 1911 um M. 1 400 000 zu pari. Brauerei- esitzer Aug. Weixler hat auf das erhöhte A.-K. Liegenschaften u. Gebäude in Kempten nebst den dazu gehör. unbebauten Grundstücken – u. die gesamten auf die Liegenschaften befindl. Brauerei- u. Wirtschaftseinricht. zum Teil eingelegt, zum Teil im Wege der Über- nahme durch die Ges. dieser überlassen. Er erhielt für diese Objekte 1160 Aktien u. eine Vergüt. von M. 500 000. Ausser den Aktien wurden noch drei Genussscheine ausgegeben, die auf Namen lauten u. keine Aktionärrechte verleihen. Von diesen Genussscheinen erhielt Aug. Weixler 2 u. Rob. Weixler 1 Stück. Wird auf die St.-Aktien eine 8 % übersteigende Div. verteilt, so ist in den betreff. Jahren auch auf die Genussscheine als Div. der gleiche Gesamtbetrag auszuschütten, welcher auf die St.-Aktien als Mehrdiv. über 8 % bezahlt wird. Die G.-V. v. 9./1. 1912 beschloss weitere Erhöh. um 600 000 (auf M. 2 100 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912 begeben zu pari. Hiervon dienten 480 Aktien zur Übernahme der Grünbaumbrauerei (Anwesen, Mobiliar, Bierlieferungsverträge, Biervorräte), 120 Aktien wurden gegen bar bezogen; zum Ausgleich des Kaufschillingsrestes erhielt der Vorbesitzer Aug. Schnitzer ausserdem noch eine Hypoth. von M. 150 000. Der Brauereibetrieb der Grünbaumbrauerei wurde in den Zentralbetrieb verlegt u. die bisherige Grünbaumbrauerei zu einer Mälzerei ausgebaut.