de.% Gewerkschaften. 7 „ Gewerkschaft Giessener Braunsteinbergwerke vormals Fernie in Giessen. Gegründet: 29./11. 1898 durch Umwandlung der am 2./7.1898 gegründeten A.-G. Giessener Braunsteinbergwerke in eine Gew. Eingetr. 11./11. 1904. Neues Statut v. 15./7. 1916. Zweck: Der Betrieb u. die Verwert. der in den Gemarkungen Giessen, Grossen-Linden, Leihgestern, Schiffenberg, Klein-Linden, Heuchelheim, Allendorf a. d. Lahn belegenen Berg- werksberechtigungen nebst allen Immobil., Mobil. u. Anlagen, welche früher im Besitze des C. W. B. Fernie zu Giessen sich befanden; ferner Betrieb u. Verwert. noch weiter zu erlangender Berechtigungen u. Bergwerke, sowie die Herstell. aller Anlagen u. der Betrieb aller Geschäfte, welche die Ausnützung dieser Bergwerke u. die Verwert. der Produkte der- selben befördern. Besitztum: Die Berechtsame bezw. Grösse d. Felder der Gew. beträgt ca. 11 726 000 dm. Gewonnen werden Manganeisenstein, Braunstein, Brauneisensteine u. Manganschlämme. Die Betriebsanlagen bestehen aus Tage- u. Tiefbau, elektrischer Centrale, Pumpwerk, Eisen- bahn etce. Für Neuanlagen 1902–1905 waren M. 1 500 000 erforderlich, speciell wurde eine Agglomerier-Anstalt erbaut u. die Erweiterung der elektr. Centrale vorgenommen. Im J. 1916 fand eine erheblich rerstärkte Förder. des Werkes statt, insbes. durch erfolg- reichen Aufschluss neuer Feldesteile im Südwesten des Werkes, woselbst auch eine benach- barte Grube angekauft u. angegliedert wurde., Die Zukunft des Werkes beruht auf der Frage, welche Ergebnisse die Erschliess. weiterer Feldesteile erbringen werde. Erhebliche Abschreib. sind im Hinblick auf die starke Inanspruchnahme des Werkes, der Förderungseinricht., der Masch. etc., notwendig. Versand der Gew. 1907–1914: 197 317, 127 000, ca. 125 000, ca. 145 000, ca. 160 000, 203 615, 193 497, 136 693 t Manganerz, Braunstein, Schlämme u. Nebenprodukte. Förderung 1907–1914. 196 880, 145 516, ca. 116 000, ca. 130 000, ca. 145 000, 203 615, 193 497, 132 698 t. Zur Zeit werden Produktionsziffern nicht veröffentlicht. Belegschaft rund 750 Mann. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Mitte 1916 ging die Mehrheit der Kuxe in den Besitz der Firma Fried. Krupp A.-G. in Essen-Ruhr über, wobei den Gewerken durch das Bank- haus Sal. Oppenheim jun. & Co. in Cöln ein Angebot von M. 4550 pro Kux gemacht wurde. Die Gew.-Vers. v. 15./7. 1916 beschloss die Einzieh. einer Zubusse von M. 1000 pro Kux zum Zwecke von Verbesserungen des Betriebes u. zu Neueinrichtungen. (Bis Juni 1917 noch nicht eingezogen.) Umschreib.-Stelle: Bergwerks-Dir. Brockhoff, Betzdorf. „.. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers. 1916 am 15./7. 4 % Anleihe von 1899. M. 3 500 000 (davon in Umlauf 2./1. 1916 M. 1 725 000) in Stücken àa M. 1000. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. ab 2./1. 1902 durch Verl. im Sept. per 2./1. des folg. Jahres zu 105 % in jährl. Raten von mind. M. 100 000; die Gew. ist berechtigt, vom 2./1. 1902 86„ die Tilg. zu verstärken oder die ganze Anleihe auf einmal zu kündigen; sie ist verpflichtet, vom 2./1. 1902 ab die Rückzahl. zu verstärken in der Weise, dass sie für jede 1000 t, welche sie in dem unmittelbar vorhergegangenen Jahre, zuerst also im Jahre 1901, über 100 000 t Ferni-Erze gefördert, eine Teilschuldverschreib. mehr zur Rückzahl. zu bringen hat. Sicher- heit: Zur Sicherheit der Anleihe hat die Gew. an ihren sämtl. Berggerechtsamen u. Immobil. mit allen Zubehören, welche nach Gesetz u. Bestimmung Immobiliar-Qualität haben, eine erste Kaut.-Hypoth. zu Gunsten des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln bestellt. Zahlst.: Giessen: Kasse der Gew., Jacob Grünewald; Bonn: Louis David; Cöln: Sal. Oppen- heim jr. & Co. Eingeführt in Düsseldorf im Juni 1899 zu 100.50 %. Kurs Ende 1904–1917: 93.50, 93, 93.50, 90, 89, 90, 93, 95, 93, 97, 94*, –, 94, – %. Notiert in Düsseldorf. 4½ % Anleihe von 1904 bzw. 1905: M. 1 000 000, davon M. 175 500 noch nicht begeben; rückzahlbar zu 105 %; Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Sicherheit: Zweite Hypoth. Tilg. ab 2./1. 1909 durch jährl. Ausl. von mind. M. 40 000. Bei steigendem Versand der Fernie-Erze tritt verstärkte Amort. ein. Nicht begeben M. 154. In Umlauf am 2./1. 1916: M. 477 000. Zahlst. wie bei Anleihe I. Anleihe II wird nicht offiziell notiert. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Berggerechtsame 4 240 000, Gebäude 243 800, Ge- lände 50 000, Förderstollen 52 000, Anschlussgeleise 31 500, Siloanlage 20 000, Wasserleit. 1, Agglomerieranlage 10 500, elektr. Anlage 16 000, Pumpen u. Aufzüge 24 000, Masch., Kessel, Motore etc. 64 000, Kippwagen, Weichen u. Schienen 1, Mobil. 1, Geräte 1, Fuhrpark 1, Vorräte 71 023, Kasse 3509, Wertp. 245 941, Kaut. 58 700, Aussenstände 434 581, Bürg- schaft für Frachtstundung 10 000. – Passiva: A.-K. 2 643 882, 4 % Anleihe von 1899 1 725 000, do. 4½ % von 1906 477 000, für vermehrte Tilg. der Anleihe I 59 800, do. II 25 200, Rückl. für Ueberführung des Betriebes in den Friedenszustand 75 000, Anleihe-Zs. I 60 400, do. II 11 576, noch einzulös. rückständ. Oblig. 187 450, rückst. Ausbeute 126 300, rückst. Ansprüche aus Vorrichtungsarbeiten 45 000, Vergütung an Grubenvorstand 30 000, Löhne u. Rechnungen aus Dez. 108 958, Bürgschaft für Frachtstundung 10 000. Sa. M. 5 575 566. Gewinn 1915: Betriebsüberschuss 1 087 088, Nebeneinnahmen 61 699; zus. 1 148 787. – Ab: Nachgez. Ausbeute f. II. Qu. 1914 50 000, Anleihe-Zs. 95 883, Neben-Ausgaben 64 221, Vergüt. an Grubenvorst. 30 000; bleibt Reingew. 911 198 (davon Ausbeute 375 000, Rückzahl. von Oblig. 223 075, Kriegsrückstell. 75 000, Abschreib. 238 123).