Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Paderborner Bank in Liqu. in Paderborn. Gegründet: 24./7. 1890. Anfang des Jahres 1909 wurden Unregelmässigkeiten der Vorst.-Mitgl. Dr. Jos. Cordes, Joh. Richters und des Prokuristen Joh. Werner entdeckt, die empfindliche Freiheitsstrafen erhielten. Die Bank wurde hierdurch empfindlich geschädigt, es waren aber Bürgschaften des A.-R. u. von Grossaktionären vorhanden. Die a. o. G.-V. v. 24./8. 1909 beschloss die Liquid. der Bank. Es ist gelungen, die nicht der Liquid. zustimmenden Gläubiger abzufinden. Durch die Opfer einiger grosser Be- teiligter, welche eine Ausfallbürgschaft von M. 663 000 übernahm, wurde eine ruhige Abwicklung der Bank gesichert. Die Bank besass folgende Effekten: 1369 Aktien der Metallwerke Neheim, M. 2500 Oblig. u. M. 120 000 Aktien der Zement- u. Kalkwerke Bestwig, M. 1000 Aktien d. Paderborner Aktienbrauerei, M. 8000 Aktien d. Rhein.-Westfäl. Disconto- Ges., M. 90 000 Vorz.-Aktien u. M. 6000 St.-Aktien d. Lippspringer Holzwarenfabrik. Die Ges. besitzt die Schlossfabrik Altenbeken. Die Unterbilanz ist 1911 von M. 780 292 auf M. 815 850 gestiegen, aber 1912 u. 1913 wieder auf M. 728 125 bezw. 715 479 gefallen; 1914 auf M. 742 469 erhöht; 1915 auf M. 713 686 vermindert, 1916 auf M. 739 949 erhöht, 1917 auf M. 721 741 vermindert. Näheres über die Veränderungen ist aus den betreffenden Bilanzen ersichtlich. Die Aktien der Metallwerke Neheim gingen 1916 in den Besitz des Freih. von Elverfeldt über. Die Lippspringer Holzwarenfabrik sowie die Schlossfabrik Altenbeken wurden liquidiert und verkauft. Die Liquidation als solche neigt sich dem Ende zu und gilt das Aktienkapital als verloren. Kapital: M. 750 000 in 750 abgest. Nam.-Aktien à M. 200 = M. 150 000 u. 1000 Vorz.- Aktien auf Namen à M. 200 u. 400 Vorz.-Aktien auf Inhaber à M. 1000 = M. 600 000, die 5 % Vorz.-Aktien geniessen Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Näheres über die Wandlungen des A.-K. sowie über die ausgegebenen Genussscheine siehe Jahrg. 1909/10. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 200 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Kassa 398, Guthaben bei Banken 53 989, Debit. 909 680, Schlossfabrik Altenbeken 86 958, Effekten 86 309, Hypothen 95 094, Bankgebäude 68 000, andere Grundstücke u. Gebäude 25 610, Inventar 937, Konsortialkonto 40 747, Verlust 72 741. – Passiva: A.-K. 750 000, Rückstell. 841 087, Kredit. 438 131, Hypoth. 52 250, An- leihe 8000. Sa. M. 2 089 468. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 739 949, Unk. 1748, Verlust Ostönen 309, do. do. 1102. – Kredit: Grundstücksertrag 5985, Provis. 1, Zs. 7186, Effekten 12, Rückstell. Spring 8000, do. lt. Aufstellung 183, Verlustsaldo 721 741. Sa. M. 743 110. Dividenden: Aktien bezw. St.-Aktien 1890–1908: % . 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1905–1908: 4, 4, 4, 0 %. Liquidator: Bank-Dir. W. Heinrich, Bank-Dir. O. Katzenstein, Cassel. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. C. Auffenberg, Stellv. Dir. W. Peters, Wilh. Uhle, Paderborn; Freih. Alex. v. Elverfeldt, Schloss Cannstein. „Vereinsbank zu Pegau“ i. S. in Liquidation. Gegründet: 6./11. 1890. Die a. o. G.-V. v. 26./11. 1917 beschloss die Liquidation der Ges. Die Geschäfte gingen an die Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig über. Kapital: M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000; eingezahlt bis 1912 mit M. 80 000, im J. 1912 erfolgte die Einzahl. weiterer M. 40 000 aus R.-F. II. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: März. Stimmrecht: 1–2 Aktien = 1 St., 3–5 = 2 St., je weitere 5 = 1 St., Grenze 10 St. Dividenden 1901–1916: 15, 15, 15, 20, 20, 20, 25, 25, 22, 20, 20, 12½, 12½, 12½, 12½, ? %. Die Div. wird gegen Vorzeigung der Interimsscheine gezahlt. Liquidatoren: Th. Carius, E. H. Haeselbarth. Aufsichtsrat: Vors. Stadtrat Herm. Friedrich, Stellv. O. Huhn. Pforzheimer Bankverein A.-G. in Pforzheim i. Baden. Gegründet: 1872 als Komm.-Ges. auf Aktien unter der Firma Pforzheimer Bankverein Kayser, Becker & Co., A.-G. lt. G.-V. v. 24./5. 1899. Die Bank ist bei der Bankfirma Fuld & Co. in Pforzheim kommanditarisch mit M. 500 000 beteiligt. Der Bankverein geriet infolge von eigenmächtigen Spekulationen der Direktoren FEr. Hermann u. Fr. Kraemer Ende Juli 1914 in Zahlungsschwierigkeiten. An sämtl. Gläubiger wurden im Nov. 1914 je M. 200 auf ihr Guthaben ausgezahlt. Der im Denz. 1914 veröffentlichte Status ergab nach Aufzehrung der Rückl. von rd. M. 2 000 000 einen Bilanzverlust von M. 10 338 466, der sich per 31./12. 1914 auf M. 11 376 458 u. 1915 auf M. 12 216 282 erhöhte, hiervon entfielen allein M. 9 946 776 auf Spekulationsverluste. Zur Deckung des Bilanzverlustes von M. 11 376 458 ist der Nachlass des Dir. Aug. Kayser mit buchmässig M. 7 426 000 vorhanden, dazu kommen M. 1 812 000 in unentgeltl. zur Verfüg. gestellten Aktien der früheren Aufsichtsräte, von Kayser u. einigen Spielkunden, u. M. 500 000 Vergüt. der früheren Aufsichtsräte. Der Kaysersche Nachlass ist derzeit nur sahwer zu verwerten; er besteht aus M. 4 000 000 Grundstücken, u. von den übrigen