308 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Regierungs-Kommissar: Staatsrat Dr. Selmer, Neustrelitz. Treuhänder: Minist.-Rat Dr. Cordua, Neustrelitz. Direktion: Gerichtsassessor a. D. Rud. Jerchel, Berlin; Stellv. Reg.-Rat a. D. Felix Gutt- mann (aus dem A.-R. del.) Aufsichtsrat: (6–9) Vors.-Stellv. Bankier Carl Stöter, Charlottenburg; Hofbankier Georg Helfft, Bankier Felix Marsop, Kurt Kramer, Reg.-Rat a. D. Felix Guttmann, Berlin (in Vorst. del.) Landgerichtsrat Dr. Hustaedt, Neustrelitz; Syndikus Dr. Koch, Neubrandenburg; Bank-Dir. Dr. H. Schacht, Berlin. Prokuristen: Max Worms, Neustrelitz; Otto Bohm, Fritz Kassau, Berlin. Zahlstellen: Neustrelitz u. Berlin: Eig. Kassen; Berlin: Nationalbank für Deutschland, N. Helfft & Co. Vereinsbank in Nürnberg. Gegründet: 17./5. 1871; eingetr. 8./7. 1871. Statutänd. genehmigt durch Entschliess. des Königl. Bayer. Staatsministeriums des Innern v. 15./12. 1899, 24./5. 1901, 28./2. 1908 u. 21./3. 1912, sowie durch Beschluss des Bundesrates v. 9./5. 1901, 20./2. 1908 u. 29./2. 1912. Zweck: Betrieb aller Bank- u. Handelsgeschäfte. Der Bank ist laut ministerieller Bekannt- machung seitens der bayerisch. Regier. die Befugnis erteilt worden, Gelder der Gemeinden und Stiftungen, Kultusstiftungen und Kirchengemeinden im Giro-Scheck-Verkehr oder in lauf. Rechnung (Konto-Korrent), desgl. offene Depots von Gemeinden, Stiftungen, Kultus- stiftung. u. Kirchengemeinden entgegenzunehmen. Die Bank betreibt auch das Hypoth.- Geschäft auf Grund des Hypoth.-Bank-Gesetzes vom 13. Juli 1899 durch Gewährung hypothek. Darlehen, Gewährung nichthypothek. Darlehen an inländische Körperschaften des öffentlichen Rechts oder gegen Übernahme voller Gewährleistung durch eine solche Körperschaft, Gewährung von Darlehen an inländische Kleinbahnen gegen Verpfändung der Bahn. Die Beleihung sowohl städtischer als landw. Grundstücke darf die Hälfte des ermittelten Wertes nicht übersteigen. Eine höhere Beleihung bis zu drei Fünfteilen des Wertes ist nur ausnahmsweise und nur mit Zustimmung des von der Königl. Bayer. Staatsregierung bestellten Kommissars statthaft. Auf landw. Grundstücke werden aus- schliesslich Amort.-Darlehen gegeben, bei denen der jährl. Tilg.-Beitrag des Schuldners nicht weniger als ½ vom Hundert des Hypoth.-Kapitals beträgt. Die Bank war 1917 bei 59 Zwangsverwalt. u. 31 Zwangswersteig. beteiligt; Ende 1917 befanden sich M. 1 274 442 an Zinsen u. Annuitäten rückständig. Kapital: M. 21 000 000 in 40 000 Aktien (Nr. 1–40 000) à Thlr. 100 = M. 300 u. 7500 Aktien (Nr. 40 001–47 500) à M. 1200. Urspr. M. 9 000 000 mit 40 % Einzahlung, voll eingez. seit 1880; 1883 weitere M. 3 000 000 zu 115 % begeben, voll eingez. seit 1885, dazu lt. a. o. G.-V. v. 14./11. 1899 M. 3 000 000 in 2500 Aktien à M. 1200, angebot. den Aktionären zu 160 %; lt. G.-V. v. 5./3. 1908 M. 3 000 000 in 2500 Aktien à M. 1200, angebot. den alten Aktionären zu 150 %. Agio abz. Unk. mit M. 1 276 395 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 14./12. 1911 beschloss weitere Erhöh. um M. 3 000 000 (auf M. 21 000 000) in 2500 Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./4. 1912, angebot. den alten Aktionären v. 12.–26./4. 1912 zu 160 %; auf nom. M. 7200 alte Aktien entfiel 1 neue. Agio mit M. 1 519 137 in R.-F. Pfandbriefe: Die Bank besitzt das Recht, auf Grund vorgenannt erworbener Hypotheken Bodenkredit-Obligationen (Hypoth.-Pfandbr.) in Stücken von nicht unter M. 100 aus- zugeben. Der Gesamtbetrag solcher Obligationen darf den 15fachen Betrag des ein- gezahlten Aktienkapitals zuzüglich des Spez.-R.-F. zur Sicherung der Pfandbriefgläubiger nicht übersteigen. Genehmigtes Maximum vorerst M. 240 000 000. Auf Grund der letzten Erhöhungen des A.-K. um je M. 3 000 000 (vom 14./11. 1899, 5./3. 1908 u. 14./12. 1911) dürfen ausserdem Pfandbriefe und Schuldverschreib. nach Bestimmung des Hypoth.-Bank-Ge- setzes ausgegeben werden. Die Pfandbriefe lauten auf die Inhaber, können jedoch auf Namen umgeschrieben werden. Die Umschreibung geschieht kostenlos. Dieselben werden von der Reichsbank in der ersten Klasse u. von der Kgl. Bayer. Bank beliehen u. sind im Königreich Bayern durch Ministerialverordn. ab 1./10. 1899 zur Anlegung von Mündelgeld, zur Anlage von Kapitalien der Gemeinden u. Stiftungen, sowie von Kapitalien der Kirchen- u. Pfründe- Stiftungen u. der sonst. nicht unter gemeindlicher Verwalt. stehenden Stiftungen für ge- eignet erklärt worden. In Umlauf Ende 1917 an Pfandbr. M. 337 254 100 (Hypoth.-Bestand M. 345 093 844, davon M. 343 048 170 zur Pfandbriefdeckung) u. zwar: 4 % Ser. XIII, Em. von 1895 M. 20 000 000. Verl. u. Kündig. war bis 1905 ausgeschlossen. Ende 1917 in Umlauf Ser. XIII u. XX zus. M. 27 298 600. Stücke à M. A 1000, B 500, C 200, D 100, E 2000, F 5000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Verl. in längstens 60 Jahren. Kurs Ende 1901–1916: In München: 100.40, 101.80, 101.80, 100.75, 100.60, 100.30, 99.50, 99.90, 100.40, 100, 100, 98.80, 96.10, 96.90*, –, 91 %. — In Frankf. a. M.: 100.40, 101.80, 101.80, 100.75, 100.50, 100.30, 99.50, 99.90, 100.40, 100, 100, 98.80, 96.10, 96.90*, –, 91 %. —– Im Juli 1900 auch in Augsburg eingeführt. 4 % Ser. XX, Em. von 1900 M. 20000 000, Verl. u. Künd. war bis 1905 ausgeschlossen, Stücke à M. A 1000, B 500, C 200, D 100, E 2000, F 5000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Verl. in längstens 60 Jahren. Kurs wie Ser. XIII. Notiert seit April 1900 in München u. Augsburg. seit Juni 1900 auch in Frankf. a. M. Erster Kurs daselbst am 5./6. 1900: 100.10 %.