388 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Dividenden 1909–1917: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Kaufm. Lauritz Koch, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Joh. Thomas, Hamburg; Stellv. Rechtsanw. Dr. Karl Kiesel, Berlin; Bank-Dir. Klaus Bolten, Hamburg. „Landbank“, Akt.-Gesellsch. in Berlin, NW. Hindersinstr. 8. Gegründet: 27./7. 1895, eingetr. 9./10. 1895. Zweck: a) Erwerb u. Veräusserung von Liegenschaften im Deutschen Reiche für eigene und fremde Rechnung; b) landwirtschaftl. Betrieb sowie Errichtung und Betrieb von Anlagen jeglicher Art auf den erworbenen Liegenschaften; c) Bildung und Besiedelung von Renten- gütern aus eigenen oder nicht eigenen Liegenschaften; d) sonstiger Geschäftsbetrieb zur Förderung der landwirtschaftl. Interessen. Liegenschaften, welche ganz oder teilweise den Mitgliedern der Direktion oder des Auf- sichtsrats der Ges. angehören, dürfen für die Ges. nicht erworben werden. Die Tätigkeit der Landbank findet ihre Hauptgrundlage in den preuss. Agrargesetzen v. 27./6. 1890 u. 7./7. 1891, welche neben dem Ansiedelungsgesetz v. 26./4. 1886 bezwecken, dem Bedürfnis der Vermehrung des mittleren und kleineren Bauernstandes und der Sesshaft- machung ländlicher Arbeiter, namentlich in den östlichen Provinzen, nachzukommen. Dabei ist die Landbank bedacht, die erworbenen Güter Zzweckmässig so aufzuteilen, dass auch selbst- ständige Vorwerke u. Restgüter an Käufer, welche einen Grundbesitz von mittlerer Grösse suchen. abgegeben werden können. Unter besond. Verhältnissen auch Verkauf eines Gutes im ganzen. Die Bank ist beteiligt bei der Mecklenburg. Ansiedlungs-Ges. A.-G. in Schwerin mit M. 958 000 mit 50 % Einzahl., ferner bei der Königsberger Terrain-A.-Ges. Oberteich-Maraunenhof mit M. 445 000 in Aktien u. 265 Genussscheinen, M. 2 000 000 Aktien der Saarow-Pieskow Landhaus-Siedelung am Scharmützelsee, davon M. 1 000 000 mit 25 % Einzahlung; ausser- dem M. 87 200 verschied. kleine Beteilig. Die Bank erwarb bis Ende 1915: grössere Güter in den Prov. Brandenburg, Sachsen, Schleswig-Holstein, Pommern, Posen, Ost- u. Westpreussen, Schlesien, Westfalen, Hessen- Nassau u. in den Königreich. Bayern u. Sachsen, im Grossherzogtum Mecklenburg-Schwerin, Grossherzogtum Sachsen-Weimar, sowie im Herzogtum Sachsen-Altenb. u. Fürstentum Schwarzburg-S. 1915 wurden 196 ha angekauft u. 67 ha zum kommissionsweisen Ver- kauf u. zur Finanzierung von Verkäufen übernommen. Verkauft wurden aus eigenem Be- sitz 1513 ha u. kommi ssionsweise 38 ha, zus. 1551 ha für rund M. 2 570 000, 1916 verkauft 3615 ha mit rd. M. 6 100 000, 1917 verkauft 6562 ha mit rd. M. 13 500 000. Im eigenen Besitze der Landbank verblieben am Ende des Geschäftsj. 1916 14 746 ha. Verkaufsumsatz 1910–1917: M. 27 500 000, 26 500 000, 30 800 000, 31 300 000, 8 160 000, 2 570 000, 6 100 000, 13 500 000. Ende Mai 1913 wurde von der Landbank u. ihr nahestehenden Personen ge- gründet die Saarow-Pieskow Landhaussiedelung am Scharmützelsee A.-G. zu Saarow, Kreis Beeskow-Storkow, mit einem A.-K. von M. 4 000 000, davon M. 1 000 000 mit 75 % eingez. Die Landbank brachte ihre sämtl. Liegenschaften in den Guts. u. Gemeindebezirken Saarow, Pieskow, Silberberg u. Neu-Golm mit allen Bauten, Strassen, Brücken u. Anlagen zu Buchwerten mit den lauf. Rechten u. Pflichten in diese Ces. ein. – Der Reingewinn der Landbank von 1917 von M. 122 966 wurde vorgetragen. Nach Kriegsausbruch im J. 1914 stockte das Verkaufsgeschäft vollkommen. Der sich infolge des Krieges für 1914 erge- bende Verlust von M. 816 678 wurde mit M. 692 200 aus der Spez.-Res. u. mit M. 124 400 aus dem gesetzl. R.-F. gedeckt. Auch im J. 1915 war die Geschäftstätigkeit a. o. beschränkt u. Verkäufe konnten angesichts der besteh. Verhältnisse fast gar nicht vorgenommen werden. Für 1915 ergab sich ein Verlust von M. 805 893, der aus der gesetzl. Reserve gedeckt wurde, die noch mit M. 144 274 bestehen blieb. Für 1916 resultierte ein Fehlbetrag von M. 74 167, ebenfalls aus R.-F. abgebucht. 1917 M. 20 067 Reingewinn erzielt. Die Bank ist befugt, auf Beschluss des A.-R. Oblig. auszugeben: dieselben lauten, sofern nicht ein besonderes Privileg Inh.-Oblig. gestattet, auf Namen und an Ordre. Kapital: M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 12./4. 1897 um M. 5 000 000, begeben zu pari (voll eingez. seit Jan. 1900); lt. G.-V. v. 11./4. 1905 um M. 5 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 107 %, angeboten den Aktionären zu 110.50 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 20./3. 1911 um M. 5 000 000 (auf M. 20 000 000) in 5000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, übernommen von dem Konsort. Disconto-Ges. etc. zu 100 % unter Tragung aller Emiss.-Kosten, angeboten den alten Aktionären 3:1 vom 10.–24./4. 1911 zu 107 %, eingez. 25 % u. das Aufgeld sofort, 25 % am 8./6. 1911 u. 50 % am 8./7. 1911, stets plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1911 bis zur Einzahl. Anleihen: I. M. 10 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. v. 1900, rückzahlb. zu 103 0%%, frühestens kündbar zum 2./1. 1910. – 40 Serien (Nr. 1–40) von je M. 250 000, 19 000 Stücke und zwar 4000 Abschnitte Lit. A (Nr. 1–4000) zu je M. 1000, 10 000 Lit. B (Nr. 1–10 000) zu je M. 500, und 5000 Lit. C (Nr. 1–5000) zu je M. 200. Die Nummern laufen durch alle Serien fort, sodass von jeder Littera auf jede Serie der 40. Teil der angegebenen Nummern entfällt. Die Schuldverschreib. lauten auf Namen der Disconto- Ges. und sind durch Indoss., auch Blanko-Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. und 1./7. Keine Auslos., sondern Tilg. nach 6 monatl. Kündig. am 2./1. und 1./7. (zuerst 1910); der bis 1./7. 1939 nicht gekündigte Teil der An- leihe wird ohne Kündig. 2./1. 1940 fällig, 1917 M. 650 000 zurückerworben. Die Landbank