680 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Bilanz der Fondsverwaltung am 31. Dez. 1913: Aktiva: Effekten 1 845 440, Bankguth. 2 195 202. – Passiva: Ausserord. R.-F. I 744 504, do. II 178 946, Bilanz-R.-F. 32 664, Ern.-F. 3 084 527. Sa. M. 4 040 643. Bilanzen für 1914–1917: Infolge des Kriegszustandes noch nicht veröffentlicht. Direktion: Gerichtsassessor a. D. Dr. Ernst Kliemke, Reg.-Baumeister a. D. Paul Habich, Stellv. Eugen Pritschow, Dipl.-Ing. Heinr. Seck. Verwaltungsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Max Steinthal, Berlin; Stellv. Ministerial-Dir. a. D. Josef Hoeter, Berlin; Geh. Komm.-Rat Hugo Oppenheim, Berlin; Geh. Baurat Otto Riese, Geschäftsführer der Ges. m. b. H. Ph. Holzmann & Cie., Frankf. a. M.; Prokurist A. Guttmann vom Bankhause S. Bleichröder, Dr. jur. Freih. von Palm, in Fa. von der Heydt & Co., Berlin; Senator Justus Strandes, in Fa. Hansing & Co., Hamburg; Joh. Warnholtz, Dir. d. Deutsch-Ostafrik. Ges., Bankier Carl Joerger (Delbrück, Schickler & Co.), Berlin; Wirkl. Geh. Rat Freih. von Rechenberg, Exz., Kaiserl. Gouverneur a. D. M. d. R., Geh. Ober- Reg.-Rat Dr. Kalkmann, Geh. Ober-Reg.-Rat Friedrich Bormann, Charlottenburg; Unter- staatssekretär Dr. P. Conze, Geh. Oberbaurat Baltzer, Berlin. Zahlstellen für die Div., Zinsscheine u. verl. Anteile: Berlin: Deutsche Bank, Disconto- Ges., Mendelssohn & Co., S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co., von der Heydt & Co.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Jakob S. H. Stern; Hamburg: Deutsche Bank, Nordd. Bank, ferner bei den übrigen Filialen der Deutschen Bank u. der Disconto-Ges. Verj. der Div. in 4 J. (K.) Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft in Königsberg i. Pr., Steindammer Kirchenplatz 5. Gegründet: 12./4. 1893 unter der Firma Ostdeutsche Kleinbahn-Akt.-Ges.; Firma ge- ändert wie oben lt. G.-V. v. 28./9. 1899. Betr.-Eröffnung 1895. Sitz der Ges. bis 15./6. 1903 in Bromberg. Zweck: Bau, Erwerb, Pachtung, Betrieb und Veräusserung und Verpachtung von Eisen- bahnen und Kleinbahnen. Linien siehe unter Anleihen. 1899 übernahm die Ges. die von Lenz & Co. G. m. b. H. zu Berlin in Ostpreussen erbauten Eisenbahnen bezw. trat in die Be- triebsverträge dieser Firma ein. Die Ges. betreibt ausser der elektr. Stadtbahn Briesen (2,8 km) noch die Wehlau-Friedländer Kreisbahn (69 km), die Königsberger Kleinbahn (59,70 km), die Samlandbahn (47km), die Fisch- hausener Kreisbahn (23 km), die Haffuferbahn (48 km), die Marienwerder Kleinbahn (57 km), die Kleinbahn Culmsee-Melno (45 km) u. die Pillkallener Kleinbahn (55 km), die Inster- burger Kleinbahn (263 km), die Rastenburg-Sensburger Kleinbahnen (96 km), die Kleinbahn Wöterskeim-Schippenbeil (5 km), Hardenberg-Neuenburger Kleinbahn (6 km), Memeler Klein- bahnen (61 km), von Tharau nach Creuzburg (14 km), die Oletzkoer Kleinbahnen, die Lycker Kleinbahnen, von welchen Bahnen die Ges. teilweise auch Aktien, Prior.-Aktien bezw. Oblig. besitzt, ult. 1917 mit M. 2 983 307 Buch stehend. Auch im Geschäftsj. 1916 hielt sich die Bautätigkeit der Ges. infolge des Kriegszustandes in engen Grenzen. Es ist aber trotz der Schwierigkeit in der Beschaffung genügender Arbeitskräfte der Bau der bereits vor Beginn des Krieges begonnenen Strecken weiter ge- fördert. Von den Lycker Kleinbahnen, die die Ges. im Auftrage der Lycker Kleinbahn- Akt.-Ges. ausführten, ist ein Teil der Strecke Borzymmen-Thurowen fertiggestellt u. im Juli 1916 dem Betriebe übergeben. An dem letzten Teil der Strecke von Kallinowen nach Thurowen wird noch gearbeitet. – Die Betriebseröffnung dieser Strecke und damit des ge- samten Lycker Kleinbahnnetzes dürfte im Laufe des J. 1918 erfolgen. Von den Gerdauer Kleinbahnen wurde die Strecke Nordenburg-Skandlack im Juli 1916 dem öffentl. Verkehr über- geben, während die anschliessende Strecke Nordenburg-Warnascheln und die Strecke Ger- dauen-Barten im Sommer 1917 fertiggestellt wurden. Ferner wurde 1916 u. 1917 der Umbau der Pillkaller Kleinbahn von 0,75 m in Im Spurweite durchgeführt. Die vor dem Kriege geführten Verhandlungen über den weiteren Ausbau des Kleinbahnnetzes in der Provinz Ostpreussen ruhen und werden erst nach Wiederherstellung des Friedens wieder aufgenommen werden können. Zur Zeit werden Verhandlungen geführt über einige im besetzten russischen Gebiet in Aussicht genommene Bahnbauten. Am 1./7. 1909 hat der Kreis Wirsitz den Betrieb auf den Wirsitzer Kreisbahnen, den die Gesellschaft bisher geführt hatte, übernommen. Der mit der Ges. seinerzeit geschlossene Bau- u. Betriebsvertrag wurde auf Grund getroffener Vereinbarung vorzeitig gelöst. Von dem Recht der Kündig. der von der Ges. ausgegebenen 3½ % Schuldverschreib. (s. unten) hat der Kreis bisher nicht Gebrauch gemacht. Die Schuldverschreib. werden von der Ges. für Rechnung des Kreises verzinst und planmässig getilgt. Die der Ges. vertraglich aus Entschädig. für Erweiterungsbauten, Übergabe von Materialien und Verkauf von Lokomotiven usw. gegen den Kreis zustehende Forderung hat der Kreis Wirsitz im J. 1910 gezahlt Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000. Die a. o. G.-V. v.. 21./12. 1906 beschloss die Herabsetzung des A.-K. auf M. 2 500 000 durch Zus. legung der Aktien 8: 5 behufs Abschreib. von M. 1 500 000 auf Effekten-Kto. Sämtl. M. 2 500 000 be.- finden sich im Besitz der Akt.-Ges. für Verkehrswesen in Berlin. Anleihen: Die Ges. ist berechtigt, Oblig. auszugeben.