Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 709 Das von der Ges. betriebene Kleinbahnnetz umfasst die nachstehend verzeichneten An- lagen in einer Ausdehnung von ca. 85 km Betriebsstrecke. Elberfeld (Döppersberg-Neviges) 9,85 km, eröffnet am 12./7. 1897; Neviges-Velbert 6,07 km, eröffnet am 26./1. 1898; Velbert- Werden 8.89 km, eröffnet am 5./3. 1899; Velbert-Heiligenhaus 8,42 km, eröffnet am 9./10. 1899; Heiligenhaus-Hösel 8,98 km, eröffnet am 15./10. 1899; Neviges-Langenberg 6,24 km. eröffnet am 2./5. 1899; Elberfeld (Döppersberg)-Ronsdorf 13,75 km, eröffnet am 3./8. 1902; Langenberg-Nicrenhof-Hattingen 9,92 km, eröffnet am 29./3. 1907; Nierenhof-Kupferdreh- Steele 13,15 km, eröffnet am 24./11. 1907. Stadtbahn Elberfeld (Nord-Süd- u. Rundbahn) Gleislänge 20,083 km. Sämtliche Linien werden elektrisch betrieben mit Ausnahme der mit Dampf betriebenen nebenbahnähnlichen Kleinbahn Heiligenhaus-Hösel. Zugelassen ist der Personen- u. Stückgutverkehr, für die nebenbahnähnlichen Kleinbahnen auch der Wagenladungsverkehr. Die im Stadtgebiet Elberfeld belegene Strecke, die Ronsdorfer Linie, u. kurze Endstrecken in Hattingen u. Steele beziehen aus fremden Zentralen den Betriebsstrom. Die Stromspeisung aller übrigen Netze erfolgt durch die Überland- u. Zechenzentrale K upferdreh G. m. b. H. Befördert wurden 1906/07–1912/13: 5 822 061, 7 365 732, 7 639 760, 8 180 857, 8 992 308, 6 044 702, 6 359 053; 1913 (9 Mon.): 4 887 646; 1914–1917: 5 719 648, 5 488 829, 6 551 794 5 776 308 Personen; 1906/07–1912/13: 71 526, 72 386, 72 901, 79 798, 81 266, 53 151, 58 544; 1913 (9 Mon.): 35 662; 1914–1917: 47 942, 50 910, 65 237, 74 222 t Güter. Vorhanden sind für elektr, Betrieb: 69 Motorwagen, 29 Anhängewagen, für Dampfbetrieb: 5 Lokomotiven, 6 Personen- wagen, 53 Güterwagen (für Velbert-Hösel); Stadtbahn, 29 Motorwagen. Die Linien Düssel- dorf-Hilden-Vohwinkel u. Hilden-Ohligs nebst Kraftstation in Benrath wurden per 1./4. 1911 für M. 3 600 000 an die Stadt Düsseldorf verkauft. – Die Ges. ist an der Überland- und Zechenzentrale Kupferdreh G. m. b. H., Stamm-Kap. M. 1 500 000, gemeinschaftl. mit der Continentale Ges. für elektr. Unternehm. in Nürnberg zur Hälfte beteiligt. (Div. 1912/13 bis 1917/18: 6, 6, 5, 5, 6, 7 %). Der Betrieb hatte 1914–1917 unter den nachteiligen Folgen des Krieges zu leiden. Ab April 1917 bezw. März 1918 sind erhöhte Tarife in Kraft getreten. Im J. 1913 kam ein Betriebsgemeinschaftsvertrag mit der Barmen-Elberfelder Strassen- bahn u. der Continentalen Ges. für elektr. Unternehmungen in Nürnberg als Eigentümerin der Schwebebahn zustande. Es handelt sich darum, die Strassen- u. Kleinbahnen von Elberfeld zus. zuschliessen u. einem besonderen Organ, der Continentalen Ges. für elektr,. Unternehm., zu unterstellen. In diese Betriebsgemeinschaft wurde auch die Strassenbahn der Stadt Elberfeld eingebracht bezw. von den Bergischen Kleinbahnen per 1./1. 1914 erworben. (Beförderte Personen 1914: 4 160 201; 1915: 3 652 364, 1916: 4 269 897; 1917: 3 113 460). Die Stadt Elberfeld erhielt dafür M. 1 000 000 Aktien der Bergischen Kleinbahnen (der Ges. von einem Grossaktionär zur Verfüg. gestellt). Konzession: Genehm. des Reg.-Präs. zu Düsseldorf v. 21./5. 1897, 5./10. 1897, 19./6. 1899, 8./6. 1901 u. 18./3. 1907. Dauer v. Tage der Inbetriebnahme auf 45 bis 75 Jahre. Den in Frage kommenden Gemeinden ist nach Ablauf von 45 Jahren die Übernahme zum Schätzungswerte zugesichert. Den Gemeinden steht indessen das Recht zu, die Konzession um weitere 15 Jahre zu verlängern, nach deren Ablauf die ges. Anlage unentgeltlich in das Eigentum der Gemeinden übergeht. Ferner haben dieselben das Recht, die Anlage nach 15 Betriebsjahren und später alie 10 Jahre zum 22½ fachen des durchschnittlichen Reingewinns der letzten 5 Jahre, mindestens aber zum Buchwerte zu erwerben. Für die Bahneinheit Langenberg- Nierenhof-Steele mit Abzweigung nach Hattingen hat die Continentale Ges. für elektr. Unter- nehmungen ab 1907 für die Dauer von 10 Jahren eine Verzinsung von 4 % des Anlage- kapitals garantiert. Nach Ablauf von 60 Jahren haben die Gemeinden das Recht die Bahn- anlagen zum Schätzungswerte zu übernehmen; bei Verlängerung der Konz. um 15 Jahre, also auf 75 Jahre, fallen die sämtl. Anlagen unentgeltlich in das Eigentum der Gemeinden. Der Gewinanteil der Gemeinden beträgt 50 % des 8 % überschreitenden Reingewinns. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000; die G.-V. v. beschloss Erhöh. um M. 4 000 000, begeben zu 102.50 %; weitere Erhöh. beschloss die v. 9./7. 1901 um M. 2 000 000 (auf M. 9 000 000), doch hob die G.-V. v. 20./3. 1906 diesen Be- schluss wieder auf. Es wurde jedoch beschlossen, eine Anleihe aufzunehmen (siehe unten) Anleihe: M. 5 000 000 in 4 % Schuldverschreib. à M. 1000 von 1907, rückzahlbar zu 103 %. Verlosbar u. kündbar seit 1./4. 1912 bis spät. 1937. Auslos. seit 1912 im Jan. auf 1./4. Zs. 1./3. u. 1.110. Coup.-Verj.: 4 J. (K), die Stücke 10 J. (F). Zur Sicherheit dieser Anleihe ist im Bahngrund- buch von Elberfeld eine Sicherungshypoth. eingetragen, u. zwar auf folg. Bahneinheiten: Strassenbahn Elberfeld-Ronsdorf; Kleinbahn Elberfeld-Neviges-Velbert mit Abzweigung nach Langenberg; Kleinbahn von Velbert über Heiligenhaus nach Hösel, diese 3 mit der gemein- schaftl. Zentrale Neviges; Strassenbahn Düsseldorf-Benrath-Hilden-Vohwinkel mit Abzweig. von Hilden nach Ohligs u. der Zentrale Benrath. Der Erlös der Anleihe diente zur Tilg. der schwebenden Schuld, ferner zur Deckung der Unk. für die Strecken Langenberg-Steele u. Nierenhof-Hattingen, Ausbau der Zentrale u. Stärkung der Betriebsmittel. Infolge des 1911 erfolgten Verkaufes der Bahneinheit Düsseldorf über Benrath, Hilden nach Vohwinkel mit Abzweigung von Hilden nach Ohligs waren M. 2 000 000 ausserhalb der planmässigen Aus- losung zu tilgen, weshalb 2000 Stück Oblig. (Nr. 1–2000) zum 1./4. 1912 zurückgezahlt wurden. Weitere M. 50 000 sind auf dem Verlosungswege am 1./4. 1912 zurückbez. worden, sodass verblieben M. 2 950 000 oder 2950 Stücke à M. 1000 (Nr. zwischen 2001–5000), die im Sept. 1912 zur Notiz an der Berliner Börse zugelassen wurden. Noch in Umlauf Ende 1916; M. 2 564 000. Erster Kurs 4./10. 1912: 93.50 %. Ende 1912–1917: 91, 90, 90.40*, –, 85, –