726 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen ete. Strassenbahn und Elektricitätswerk Bernburg in Bernburg. Gegründet: 16./6. 1896. Die Ges. übernahm die 21./12. 1895 auf 50 Jahre zum Bau u. Betrieb einer elektr. Strassenbahn u. eines Elektr.-Werkes erteilte Konz. auf Grund des z wischen der Stadtgemeinde Bernburg und der Bankfirma Levi Calm & Söhne in Bernburg abgeschl. Vertrages v. 21./12. 1895. Der Vertrag ist in einigen Punkten geändert durch Nachtrag v. 10./11./13. Okt. 1911. Bahnstrecken: Parkstrasse-Waldauer Brücke, Marktplatz- Kraftstation. Bahnlänge 3,8 km, Spurweite 1 m. Beförderte Personen 1904–1910: 404 090, 423 770, 432 161, 427 123, 436 477, 468 809, 490 185; später nicht veröffentlicht. Kapital: M. 350 000 in 350 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 620 000, davon M. 450 000 in 4½ % OÖblig. von 1897, 900 St. à M. 500 u. M. 170 000 in Oblig. von 1901, 340 St. à M. 500. Tilg. durch Ausl. (zuerst Juli 1901 auf 2./1. 1902). Ende 1917 zus. M. 529 000 ungetilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., Rest z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Kaut. 7300, Versich. 3926, Anlage 1 210 601, Material u. Vorräte 115 754, Uniformen 1, Kassa 909, Debit. 271 971, Kto für Heeresbedarf 172 441, – Passiva: A.-K. 350 000, Oblig. 529 000, do. Zs.-Kto 11 947, Kredit. 211 622, Abschreib. 536 198, Ern.-F. 3586; Beamten-Unterst.-F. 1441, Kriegsrückl. 70 800, R.-F. 10 000, Amort.-F. 15 000, Div. 35 000, Tant. an A.-R. 1465, Grat. 3000, Vortrag 3843. Sa. M. 1 782 905. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 44 717, Gehälter, Versich., div. Unk. 99 574, Betriebsausgaben 258 743, Zs. 34 223, Abschreib. 39 045, Reingewinn 139 108. Sa. M. 615 413. Kredit: Betriebseinnahmen M. 615 413. Dividenden: 1897–1916: 0 %; 1917: 10 %. Direktion: Rich. Gerlach. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Kgl. Baurat Bruno Heck, Dr. Herm. Müller, Friedr. Geier, Heinr. Roscher, Dessau; Dir. Aug. Donecker, Berlin. Bochum-Gelsenkirchener Strassenbahnen in Bochum. Gegründet: 13./1. 1896; eingetr. 17./1. 1896 in Berlin. Sitz der Ges. bis 15./8. 1906 in Berlin, dann bis 9./5. 1908 in Essen; jetzt seit 9./5. 1908 in Bochum. Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb von Strassenbahnen, insbesondere in den Stadt- und Landkreisen Bochum und Gelsenkirchen, sowie Herstellung von Anlagen für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung. In Gelsenkirchen, Bochum und in einer Reihe anderer Gemeinden ist der Ges. das Recht zur Stromabgabe an Dritte, insbesondere zu Beleuch- tungszwecken eingeräumt. Die Stadt hat dieses Recht neuerdings abgelöst. Das gegenwärtig in Betrieb befindl. Bahnnetz (oberirdische Leitung) hat einschl. der von der Provinz Westfalen und dem Stadt- und Landkreise Bochum gepachteten Linie Bochum- Herne eine Länge von rot. 112 km und umfasst folg. Linien: 1) Bochum-Herne (6,8 km, Konc. bis 1927), 2) Bochum-Wanne (6,2 km, Konc. bis 1929), 3) Bochum-Wattenscheid (6,2 km, Konc. bis 1929), 4) Bochum-Laer (4,5 km, Konc. bis 1931), 5) Laer-Witten (4 km, Konc. bis 1951), 6) Laer-Werne (5 km, Konc. bis 1961), 7) Bochum-Weitmar (5 km, Konc. bis 1931), 8) Weitmar- Hattingen (7,3 km, Konc. bis 1951), 9) Linden-Dahlhausen (1,5 km, Konc. bis 1961), 10) Schalke Bahnhof-Wattenscheid (7,5 km, Konc. bis 1929), 11) Gelsenkirchen-Wanne 65,6 km, Konc. bis 1929), 12) Gelsenkirchen-Steele-Spillenburg (10,4 km, Konc. bis 1929), 13) Steele-Königssteele (1 km, Konc. bis 1940), 14) Gelsenkirchen-Bismarck (3,5 km, Konc. bis 1929), 15) Bismarck-Buer-Horst (11,5 km, Konc. bis 1941). Bochum-Wiemelhausen (5,3 Kkm), Spillenburg-Rellinghausen (2.57 km) u. Gelsenkirchen-Hessler (2,2 km), Bahnhof Bochum Süd-Bahnhof Bochum Nord (1 km), Rechener Busch-Grumme (3,3 km), Gelsenkirchen H.B.- Flugplatz (2,4), Bochum-Eppendorf-Oberdahlhausen (5,6 km), Hessler-Horstermark (2,5 km), Altstadtlinien Bochum (1,2 Km). Das Liniennetz beträgt jetzt 114 km, Gesamtgleislänge 146,18 km. Der Wagenpark besteht aus 196 Motor- u. 112 Anhängewagen. Kraftstationen in Bochum, Gelsenkirchen, Weitmar u. Buer. Fahrgelder-Einnahme 1906–1917: M. 2 240 184, 2 536 012, 2 711 887, 2 683 439, 2 744 764, 2 970 580, 3 287 388, 3 783 469, 3 878 170, 3 661 421, 4 565 642, 6 813 760, Personen-Beförder.: 14 077 327, 16 027 265, 17 235 733, 16 934 547, 17 481 108, 19 266 694, 21 714 985, 25 448 863, 25 415 168, 24 077 168, 31 066 845, 45 964 477. Im Jahre 1914 Abschluss einer Betriebsgemeinschaft mit der Westfälischen Strassen- bahn-Ges. m. b. H. in Bochum. Diese Gemeinschaft sieht, unter Wahrung der Selbst- ständigkeit beider Unternehmungen, eine gemeinsame Betriebsführung vor. 0 Verträge mit den Gemeinden: Der Ges. ist von dem Landkreise Bochum u. den beteiligten Gemeinden in demselben das Recht eingeräumt, den betr. Teil der Bahnlinien, weleher ein nicht unerhebl. Zwischenglied des Gesamtnetzes darstellt, nach Ablauf der Konc. auf weitere 10 Jahre gegen Zahlung einer jährl. Pachtsumme von M. 1500 für jeden km Bahn in Pacht zu nehmen. In den meisten Koncessionsverträgen ist vorgesehen, dass während der Dauer der Koncessionen Konkurrenzbahnen nicht zugelassen werden. Beim Ablauf der Konz. gehen alle innerhalb des betr. Kreises bezw. innerhalb der detr, Stadt befindl., auf den Betrieb der elektr. Bahnen bezügl. Anlagen nebst dem rollenden Material ohne Entschädigung schuldenfrei auf die betr. Gemeinden über.