Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. die Ges. die Bahnanlagen auf eigene Kosten beseitigen. Ausser den durch Statuten oder Gesetze eingeführten Steuern, Wegebaukosten oder sonstigen Gefällen hat die Ges. be- sondere Abgaben an die Stadt nicht zu zahlen. Der Prozess der Ges. gegen den Magistrat wegen Wiedereinführung des Streckentarifs anstelle des jetzigen billigen Einheitstarifs wurde am 30./10. 1906 vom Reichsgericht in letzter Instanz zu Ungunsten der Ges. entschieden. 2) Elektrische Eisenbahn (Verbind ungsbahn) zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel, sowie in Wolfenbüttel, koncessioniert auf die Dauer von 50 Jahren vom Tage der Betriebseröffnung an, d. i. bis 27. Okt. 1947. Die Gesamtgeleis- länge beträgt 14,819 km. Bei Ablauf der Koncession greifen für die in der Stadt Wolfen- büttel belegene Bahnanlage von 743 m Geleislänge dieselben Bestimmungen Platz, welche mit der Stadt Braunschweig für die zu 1 gedachten Bahnen vereinbart und ad 1 an- gegeben sind. Für die übrigen Strecken besteht dagegen die Bestimmung, dass nach Ablauf der Koncession die Herzogl. Staatsregierung berechtigt ist, den Erwerb der Bahn, soweit sie auf Staatsstrasse erbaut ist, in einer Geleislänge von 10,019 km samt Neben- anlagen (Depot in Wolfenbüttel) für sich oder einen Dritten in Anspruch zu nehmen. Weiteres hierüber siehe Jahrg. 1913/14 dieses Handb. 3) Der Ges. ist unter den gleichen Bedingungen, wie für die Verbindungsbahn Braunschweig-Wolfenbüttel, eine elektr. Strassenbahn nach dem Dorfe Oelper konz. auf 50 Jahre, vom Tage der Betriebseröffnung, d. i. 8./4. 1899, Geleisanlage: 0,637 km. Statistik: 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916 1917 Bahnlänge . . m 51 050 51 050 52 350 52 530 53 389 53 389 53 389 53 389 Betriebseinnahm. M. 1 123 733 1 205 577 1 275 326 1 308 876 1 297753 1 229 070 1 489881 1923214 Wagenpark Ende 1917: 87 Motorwagen, 65 Anhängewagen, 6 Güter- u. Transportwagen und 21 sonstige Wagen (Arbeitswagen etc.). Die Konzession einer elektrischen Zentrale zur Licht- und Kraftabgabe für das Gebiet der Stadt Braunschweig wurde der Ges. lt. Vertrag mit dem Stadtmagistrat vom 16. Juni 1898 auf die Dauer von 35 Jahren, vom Tage des Betriebsbeginnes an gerechnet, erteilt, die Stadt ist jedoch berechtigt, die gesamte Anlage des Elektricitätswerkes einschliesslich des Grundstückes nach dem Schlusse des achten Rechnungsjahres nach vorher erfolgter drei- jähriger Anzeige zu übernehmen. Im Mai 1913 erfolgte die Verlängerung der Konzession bis mind. 1930 anlässlich der Anlage eines neuen grossen Drehstromwerkes, mit dessen Bau Ende 1913 begonnen wurde; Kosten einschl. des zugehörigen Kabelnetzes ca. M. 2 500 000. Die Abgabe an die Stadt, welche bisher aus der Bruttoeinnahme und dem Reingewinn ge- trennt geleistet werden musste, ist in eine reine Abgabe aus der Bruttoeinnahme umge- wandelt worden. Dabei hat die Ges. die Garantie für eine vertraglich festgesetzte, mit den Jahren steigende Mindesthöhe dieser Abgabe übernehmen und in erhöhte Abschreibungs- sätze für die Elektrizitätswerksanlagen willigen müssen. Demgegenüber ist der Ges. Tariffreiheit bewilligt worden. Wegen des alten Vertrages siehe dieses Handb. 1913/14. Die Betriebseröffnung des Elektrizitätswerks in der Wilhelmstr. fand am 1./4. 1900 statt. Am 31./12. 1917 waren angeschlossen: 220 654 Glühlampen, 1093 Bogenlampen von 2–10 Amp., 1946 Motore = 7761 PS., 1335 Heiz- u. Kochapparate, medizinische Apparate, Ven- tilatoren etc. = 974 K.-W., Hausanschlüsse 5960, Gesamtanschlusswert Ende 1917: 16 567 970 K.-W., abgegeben 1917 zus. 9 249 319 K.-W.-St. Im Jahre 1908 fand eine Vergrösserung des Elektrizitätswerkes statt. An die Unterstation Oelper waren am 31./12. 1917 angeschlossen: 2191 Glühlampen, 15 Motore mit 34 K.-W., 34 Heizapparate mit 13.7 K.-W., 5 Ventilatoren 0, 280 K.-W. Sternhaus: An der Bahnlinie Braunschweig-Wolfenbüttel, im Lechlumer Holz, errichtete die Ges. das Wirtschaftsunternehmen Sternhaus, Anlagekosten ca. M. 300 000 welches von der Ges. bis Ende 1900 in eigener Regie betrieben wurde; ab 1./1. 1901 verpachtet; 1909–1914 erhaltene Pacht je M. 6000. Kapital: M. 6 000 000 in 1200 Aktien (Nr. 1– 1200) à M. 500 und 5400 Aktien (Nr. 1201 bis 6600) à M. 1000. Urspr. M. 600 000 in 1200 Aktien à M. 500, erhöht 1896 um M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000, begeben an die Allg. Elektr.-Ges. zu 110 %, hiervon angeboten M. 700 000 den Aktionären zu 110 % plus 2½ %; ferner erhöht 1898 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von der Allg. Lokal- und Strassenbahn-Ges. in Berlin zu 110 %, hiervon M. 500 000 den Aktionären zu 110 % plus 2 % Spesen. Weitere Erhöhung 1904 um M. 1 500 000, übernommen von der Allg. Lokal- u. Strassenbahn-Ges. in Berlin zu pari mit der Verpflicht., die Aktien den Aktionären zu 106 % in der Weise anzubieten. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 4./6. 1909 um M. 1 500 000, übernommen von der Allg. Lokal- u. Strassenbahn-Ges. zu 103 %. angeb. den alten Aktionären zu 105 %. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897, Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1/7. Tilg. zu 105 % durch jährl. Ausl. ab 2./1. 1900 bis 1929. Verstärkte Tilg. ab 1. Juli vorbehalten. Begeben zu 98 %. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende 1917: M. 1 424 325 zu 105 %. Kurs in Braunschweig Ende 1898–1916: 103, 102, 99, 98, 99.75, 101.25, 101.50, 102, 102, 100.75, 101, 101, 101, 101.50, 101, 99, –*, –, 94 %. II. M. 2 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898. Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu 105 % durch jährl. Ausl. ab 1902 bis zum Ablauf der Konzessions- dauer für das Elektricitätswerk. Zahlst. wie bei Anleihe I. Aufgelegt 3. u. 4./1. 1899 zu 102.50 %. In Umlauf Ende 1917: M. 1 399 650 zu 105 %. Kurs in Braunschweig Ende