Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen ete. Stadt von diesem Recht nicht Gebrauch, so hat die Strassenbahn auf Verlangen der Stadt die für die Bahnanlage in Benutzung genommenen Strassen, unter Entfernung der zur Bahn gehörigen Gegenstände, auf eigene Kosten in guten Zustand zu versetzen. Vom 1./6. 1918 ab ist die Stadt Erfurt jederzeit berechtigt, die ganze betriebsfähige Anlage nebst sämtlichem Zubehör zum Taxwerte zu erwerben, welcher nach dem mit der Stadt bestehenden Vertrage zu berechnen ist (im Streitfalle durch ein Schiedsgericht.) Die Ges. stellt ihren elektr. Strom in eigener Kraftstation her. Durch den Bau der Linie Blücherstrasse-Kavalleriekaserne sind die vertraglichen Verpflichtungen hinsichtl. der Erweiterungsbauten erfüllt. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000; die G.-V. v. 20./3. 1900 beschloss zum Zwecke der Erweiterung der bestehenden Linien, Neubau der Ringbahn u. Beschaff. von Betriebsmitteln, Erhöh. um M. 400 000, begeben an Ges. f. elektr. Unter- nehm. in Berlin zu 103 %; Bezugsrecht der Aktionäre zu demselben Kurse 14.–29./9. 1900. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. Stücke: à M. 1000 u. à M. 500, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. von 1916 ab durch Auslos. im Febr. auf 1./4. Noch in Um- lauf Ende 1917: M. 475 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen u. Abschreib., 4 % Div. vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Grundstücke 105 307, Gebäude 209 214, Masch. 389 868, Bahnkörper 915 652, elektr. Streckenausrüstung 447 411, Wagen 718 983, Geräte u. Werk- zeuge 1, Dienstkleid. 1, Fuhrwerk 1, Wertp. 525 825, Bürgschaftswertp. 13 731, Wertp. für Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 40 000, Kassa 128, Ersatzteile 1, Bau- u. Betriebsstofie 11 429, Bankguth. 579 638, Bürgschaftsschuldner 25 322, Debit. 1267. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Schuldverschreib. 475 000, do. Zs.-Kto 2599, do. ausgeloste 1000, R.-F. 144 973 (Rückl. 11 676), Tilg.-R.-F. 316 168, Ern.-F. 800 000, Rückstell. für aufgeschobene Instandhaltungsarbeiten 179 061, Haftpflicht-Rückl. 70 293, Wohlfahrts-Rückl. 100 000, Talonsteuer-Res. 5625, Kriegs- gewinnsteuer-Rückl. 117 500 (Rückl. 40 000), unerhob. Div. 450, Rechtsstreit-Rückl. 20 000, Beamtenbürgschaften 25 322, Kredit. 38 548, Div. 150 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 10 000, do. an A.-R. 9400, f. Witwen von im Kriege Gefallen. 10 000, Vortrag 7843. Sa. M. 3 983 785. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 19 120, Betriebs-Unk. 182 263, Gehälter 209 623, Reparat. 113 179, Steuern 22 639, Abgaben an Stadt 36 706, Versich. 20985, Kranken- kassen- u. Invalid.-Versich. 5831, Angestellten- do. 857, Oblig.-Zs. 21 656, Abschreib. u. Rückl. 382 188, Gewinn 238 919. – Kredit: Vortrag 5397, Betriebseinnahme 1 223 550, Miete f. Ge- schäftsanzeigen 2408, Zs. 22 614. Sa. M. 1 253 971. Kurs Ende 1902–1917: 116, 121, 134, 143.25, 143.75, 142, 140, 140, 140.50, 143.50, 144, 142, 150*, –, 145, 175 %. Aufgelegt 8./7. 1902 zu 122.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1902/03–1916/17: 6, 6½, 7, 7, 7, 7, 7, 7, 7, 7, 8, 8, 8, 9, 10 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Otto Hühn. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Baurat Dir. R. Menckhoff, Berlin; Stellv. Bank-Dir. a. D. Paul Blanchart, Erfurt; Dir. Hugo Baehcker, Charlotten- burg; Dir. Johs. Claus, Landsberg a. W.; Komm.-Rat Wilh. von Tippelskirch, Düsseldorf; Strassenbahn-Dir. H. E. Hoff, Koblenz. Zahlstellen: Erfurt: Mitteldeutsche Privat-Bank; Berlin: Disconto-Ges., Bank Handel f. u. Ind., S. Bleichröder, Dresdner Bank, Nationalbank f. Deutschl. 0 „= 0 = * Fischhausener Kreisbahn-Aktiengesellschaft in Königsberg i. Pr., Steindammer Kirchenplatz 5. Gegründet: 12./4. mit Nachtrag v. 31./5. 1899. Konzession 15./5. 1899 auf 99 Jahre ab Betriebs- eröffnung. Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen Kleinbahn von der Station der Samlandbahn Marienhof über Gaffken nach Fischhausen in Verbindung mit der Samlandbahn-A.-G. Betriebseröffnung 1./10. 1900. Länge 23 km. Auf Grund des zwischen dem Kreise Fischhausen und der Firma Lenz & Co. unter dem 10. Aug. 1898 abgeschlossenen Garantievertrages und den Festsetzungen in dem Gesellschaftsvertrage der Samlandbahn-A.-G. hat der Betrieb der Samlandbahn-A.-G. und der Fischhausener Kreisbahn-A.-G. für die Dauer des Bestehens beider Bahnen in der Art gemeinschaftlich zu erfolgen, dass beide Kleinbahnen ein einheitliches Ganzes im Betriebe, bei getrennter Führung der Betriebsrechnungen darstellen, wobei die speciellen Verhältnisse durch einen zwischen den beiden Ges. abgeschlossenen Vertrag mit der Massgabe getegelt sind, dass die Frachtsätze beider Bahnen gleich hohe sein müssen. Dieselben Bestimmungen sollen für alle drei Bahnen in dem Falle gelten, dass die Samlandbahn-A.-G. den Betrieb der Bahn Fischhausen-Palmnicken übernimmt. Die Ostdeutsche Eisenbahn-Ges. führt als Rechtsnachfolgerin der Firma Lenz & Co. G. m. b. H. zu Berlin den Betrieb laut seiner Zeit aufgestellten Vertrage. Hiernach werden etwaige, die Einnahmen übersteigenden Betriebsausgaben der Betriebsführerin nicht vergütet, auch nicht der Verlust eines Betriebsjahres auf die Rechnung des nächsten Betriebsjahres übertragen, dieselben sind vielmehr von der Betriebsführerin zu decken. Hierdurch ist die Fischhausener Kreisb.-Ges. dauernd vor einem Betriebsverluste gesichert.