872 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien ete. von der Stadt bestritten u. werden seitens der Rhein- u. Seeschiffahrts-Ges. auf Grund eines auf 24 Jahre lautenden Mietsvertrags verzinst u. amortisiert. Von grundlegender Wichtigkeit für die ferneren Entwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens ist der im April 1911 von der Gesellschaft mit der Königlichen Bergwerksdirektion Reckling- hausen abgeschlossene Transportvertrag, welcher der Gesellschaft den auf dem Wasserweg zu versendenden Teil der von den fiskalischen Zechen des Ruhrreviers geförderten Steinkohlen für die Vertragszeit sichert. Mit dem inzwischen getätigten Erwerb von Aktien der Ges. sowie solcher der Mannheimer Dampfschleppschiffahrts-Ges. hat der preuss. Staat die somit eröffnete Geschäftsbeziehung durch eine finanzielle Beteilig. dauernd befestigt. Die G.-V. v. 28./6. 1912 genehmigte einen Vertrag zwischen der Mannheimer Lagerhaus-Ges., der Mannheimer Dampfschleppschiffahrts-Ges. u. der Cölner Ges. selbst, bezweckend die Zus.schliessung der Betriebe, Regelung der Beteiligung am Gewinn u. Verlust etc. Der Vertrag wurde mit Wirkung ab 1./1. 1912 auf 30 Jahre vereinbart. Gesamtgewinn der 3 Ges. 1912 u. 1913: M. 864 849, 1 064 581. 1914 u. 1915: Zus. M. 226 289; 1916: M. 1 281 891; 1917 M. 1 841 592. Des Krieges wegen war die Ges. behördlicherseits von der Rechnungslegung für 1914 befreit; sie hat dann für die Geschäftsj. 1914 u. 1915 auf den 31. Dez. 1915 in zus. hängendem einheitl. Bericht Rechnung abgelegt. Nach Kriegsausbruch eingeschränkter Betrieb. Der Rheinseedienst hörte völlig auf. Seit 1916 Besserung des Schiffsverkehrs u. Erhöh. der Ein- nahmen. Der Bruttoüberschuss betrug 1916 M. 670 875, der Reingewinn M. 141 489, der zu Rücklagen u. Vortrag verwendet wurde. 1917 M. 555 782 erzielt u. 8 % Div. verteilt. Der Schiffspark vermehrte sich 1917 um 57 Schleppkähne, 3 Raddampfer u. 3 Schrauben- dampfer, welche von der Mannh. Dampfschleppschiffahrts-Ges. in Mannheim käuflich für M. 2 074 000 übernommen wurden; sowie um den neuerbauten Kahn ,Köln 25*. Dagegen schieden durch Verkauf aus, der Rheinseedampfer „Badenia“, der veraltete Kahn „Köln 11, die älteren Schleppdampfer „Colonia VII“, ,Colonia VIII und „ Colonia IXC. Der oben genannte Kaufpreis wurde unkündbar gestundet u. ist mit 5 % zu verzinsen. Auch wurde den Aktionären angeboten, die Aktien der Mannheimer Ges. in Rhein-Seeschiffahrt-Ges.-Aktien pari gegen pari einzutauschen. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 100 000, wovon M. 1 620 000 in 1000 Aktien à M. 600 und 850 Aktien à M. 1200 begeben waren; die G.-V. v. 20./4. 1898 beschloss Herabsetz. auf M. 1 300 000 durch Reduktion bezw. Zus. legung der bisherigen Aktien u. Zuzahlung von je M. 200. Umgetauscht wurden M. 1 461 600 alte Aktien gegen M. 1 218 000 neue Aktien unter Zuzahl. von M. 243 600, ferner M. 129 600 alte Aktien gegen M. 54 000 neue Aktien zu M. 1000 ohne Zuzahl.; M. 16000 neue Aktien wurden zu pari verkauft. Die G.-V. v. 24./6. 1904 beschloss Erhöhung um M. 350 000 (auf M. 1 650 000) in 350 ab 1./7. 1904 div.-ber. Aktien zum Ankauf des Schiffsparks und des Lagerschuppens der in Liqui- dation getretenen Amtsel-Rijn-Main-Stoomboot-Maatschappij in Amsterdam. Der Kaufpreis betrug M. 370 000, wovon M. 350 000 in eigenen Aktien und der Rest bar zu bezahlen waren. Die G.-V. v. 1./5. 1905 genehmigte die Übernahme des Schleppschifffahrtsgeschäfts nebst zu- gehörigem Schiffspark der Mainzer Reederei-Ges. Thomae, Stenz und van Meeteren gegen Gewährung von M. 550 000 Aktien u. M. 611 010 bar, ferner die Vereinig. mit der Kölnischen Dampfschleppschifffahrts-Ges. in Köln gegen Gewährung von M. 600 000 Aktien in Pari- umtausch gegen deren A.-K. von M. 607 200, wovon die Rhein- u. Seeschifffahrt bereits M. 7200 besass. Zur Durchführ. dieser Transaktionen wurde die Erhöh. des A.-K. um M. 1 850 000 auf M. 3 500 000 in 1850 Aktien beschlossen, wovon die für die Tauschoperationen nicht erforderlichen M. 700 000 von einem Konsort. zu pari übernommen wurden. Anleihen: I. M. 300 000 in 5 % Oblig. von 1890. Ganz zurückgezahlt. II. M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 9./8. 1909, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen des Bankhauses Deichmann & Co. in Köln. Tilg. it. Plan ab 1915 bis spät. 1927 durch jährl. Auslos.; ab 1915 verstärkte Tilg. oder Total- künd. vorbehalten. Sicherheit: Hyp. zur I. Stelle auf den Schiffsbesitz der Ges. Auf- genommen zum Ankauf von ca. M. 1 800 000 Aktien der Mannheimer Lagerhaus-Ges. In Umlauf Ende 1917: M. 1.861 000. Zahlstellen: Köln: Ges.-Kasse, Deichmann & Co., A. Schaaffh. B.-V.; Frankf. a. M.: Kahn & Co.: Mannheim: Fil. d. Dresdner Bank, Süddeutsche Disconto- Ges. und deren Fil.; Karlsruhe: Straus & Co. Kurs: Aufgelegt am 20.8. 1909 zu 99.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. bes. Rücklagen, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz für 1914: Dieselbe wurde infolge des Kriegszustandes nicht gezogen. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Schiffe 3 328 122, Lagerhaus Mannheim 489 037, Lager- hallen u. Ladeschuppen 1, elektr. Lichtanlage, 1, Mobil. u. Inventar 15 000, Vorräte 166 901, Effekten u. Beteilig. 3 655 565, Debit. 7 389 068, Abschluss-Übertragungs-Kto 4092, Kassa 11 826. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Anleihe 1 861 000, Schiffs-Hypoth. 2 808 487, R.-F. 250 000 (Rückl. 80 000), Lagerhaus-Amort.-F. 200 044, Ern.-F. 42 483, Oblig.-Coup. 29 232, un- erhob. Div. 1430, Kredit. 5 856 207, Aktien-Hinterleg.-Kto 1625, Abschluss-Ubertrag.-Kto 33 322, Div. 280 000, Tant. an A.-R. 29 078, Vortrag 166 704. Sa. M. 15 059 615. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 484 427, Talonsteuer 35 000, Ern.-Kosten 210 124, Arb.-Versich. 53 439, Zs. 722 580, Kriegsunterstütz.-Kto 69 628, Abschreib. u. Zuweis. 659 508, Gewinn 555 782 – Kredit: Vortrag 33 151, Bruttogewinn 2 757 341. Sa. M. 2790 492. Kurs: Die Aktien notierten früher in Mannheim. Die zus. gelegten bezw. die neuen Aktien von 1898, 1904 u. 1905 sind noch an keiner Börse eingeführt. 7