Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Eribergwerke und Müttenbetriebe. Aktien-Gesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen in Aachen, Hochstrasse 11/15, Gegründet: Am 5./7. 1845 als Ges. für Bergbau u. Zinkfabrikat. zu Stolberg, Kön. Be- stätigungsurkunde v. 31./12. 1845; handelsger. eingetr. am 26./5. 1862. Im J. 1853 fand Ver- schmelz. mit dem Rhein.-Westfäl. Bergwerks-Verein unter Annahme der jetzigen Firma statt. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Verhüttung von Blei- u. Zinkerzen, auch gekaufter Erze, Herstell. von Schwefelsäure. Die Ges. besitztje eine Bleihütte zu Stolberg (Münsterbusch) u. Ems, je eine Zinkhütte in Stolberg (Münsterbusch) u. Dortmund, ein Zinkwalzwerk in Stolberg (Münster- busch), ein Blei- u. Röhrenwalzwerk in Ems nebst elektr. Zentrale. Im Jahre 1916 wurden sämtl. Erzgruben der Ges. infolge von Schwierigkeiten bei der Aus- u. Vorrichtung ver- kauft u. M. 2 895 064 darauf abgeschrieben. Die Weiterlieferung der für die Hütten unent- behrlichen Erze hat sich die Ges. durch geeignete Verträge gesichert. Diepenlinchen bei Stolberg nebst einer Erzaufbereit.-Anstalt, die Erzgrube Rosenberg bei Braubach nebst einer Aufbereit.-Anstalt, Erzgruben bei Ems nebst Aufbereit.-Anstalt, einige Erzgruben im Revier Bensberg, die Erzgruben Aurora, Dörnberg u. Bastenberg (letztere seit dem 1./7. 1911 stillgelegt) bei Ramsbeck in Westfalen nebst 1 Erzaufbereitungsanstalt u. einer elektr. Kraftzentrale (1896 wurde eine Kleinbahn zur Verbindung der Ramsbecker Werke mit der Eisenbahn- station Bestwig hergestellt), die Erzgruben Siles (diese verpachtet). Die Ges. besitzt ferner ca. 1040 ha Grundeigentum, wovon 265 ha durch Betriebs- u. Wohngebäude (darunter 51 Be- amten- u. 232 Arb.-Häuser), Wege, Bahnen sowie Halden u. OÖdland in Anspruch genommen sind, während 287 ha zu landwirtschaftlichen Zwecken u. 488 ha zu Holzzucht benutzt werden. Die Bleihütte Münsterbusch ist aus Mangel an Erzen eingestellt. Bei ihrem bau- lichen Zustand ist eine Wiederinbetriebsetzung ausgeschlossen. Das gleiche trifft für einen grossen Teil der Zinkhütten und Schwefelsäurefabriken zu. 1908 wurde mit der Chemischen Fabrik Rhenania zu Aachen ein Abkommen getroffen, nach welchem die seitens dieser Ges. auf den Zinkhütten zu Stolberg u. Dortmund er- richteten Fabrikanlagen zur Darstellung von Schwefelsäure aus den schwefeligen Gasen der Blende-Röstöfen vom 1./1. 1909 ab für eigene Rechnung übernommen u. betrieben wird. Arb.-Zahl der Gruben, Hütten etc. 1917 durchschnittlich ca. 842 (1914: 924). Das Kto Immobil., Konc., Gruben u. Hütten wurde infolge Neuanlagen, Erweiterungen etc. 1907 bis 1917 mit M. 1 677 517, 915 903, 1 483 256, 876 801, 2 680 112, 2 142 279, 1 533 990, 542 351, 74 841, 139 201, 44 328 belastet; bei Mobil.-Kto betrug der Zugang M. 144 657, 85 303, 105 207, 93 116, 120 363, 120 566, 133 340, 159 909, 226 976, 298 141, –. Produktion: 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 Bleie: . t 83 535 7 410 14 699 14 678 11 690 10 092 10 386 10 0% Zinkerz . . . 16 411 16 795 24 708 27 107 28 518 25 345 25 439 27 029 23 877 Rohzink. . „ 26 334 25 086 27 054 27 715 25 175 27 660 31 612 26 794 17 383 gewalztes Zink „ 4 766 5 306 5 526 5 398 6 422 6 967 5 742 4 400 2 499 Kaufblei . . . „ 15 358 14 287 20 207 18 132 20 691 23 965 21 064 20 077 12 052 Silber . . . kg 35 918 42 599 29 196 27 272 28 697 31 563 34 945 23 393 12 641 %% . — — 84 85 103 79 180 108 15 Ab 1909 einschl. des Emser Blei- u. Silberwerkes. Ferner wurden produziert 1909–1915: 1273, 1305, 1067, 976, 1022, 468, 33 t Zinkstaub, 47 211, 48 791, 46 709, 53 113, 59 634, 52 752, 28 714 t Schwefelsäure, 1849, 1981, 1699, 2196, 1908, 966, 1294 t Walzblei, 1266, 1247, 888, 1375, 1058, 573, 483 t Bleiröhren, 15, 19, 6, 30, 17, 7, 19 t Bleidraht. Produktionsziffern für 1916 u. 1917 wurden nicht veröffentlicht. Infolge des Kriegszustandes seit August 1914, sowie 1915–1917 eingeschränkter Be- trieb, hauptsächlich wegen Mangel an Arbeitern, Rohstoffen u. Materialien. Immerhin konnte 1915 der Gewinn auf M. 2 439 263 erhöht werden (1914 nur M. 1 280 106). Zur Abschreib. auf Immobil. wurden 1915 dem R.-F. II M. 3 600 000 extra entnommen. 1916 betrug der Gewinn M. 1 975 646, nachdem bereits vorher M. 1 900 000 für Verluste infolge Stillegung in den Hütten u. Schwefelsäurefabriken abgebucht; Gewinn 1917: M. 1 769 304. Die Ges. gehört seit 1900 dent Zinkhüttenverband G. m. b. Die a. o. G.-V. v. 24. . 1909 beschloss Erwerb des Unternehmens des Emser Blei- u. Silberwerkes in Ems, welches die Gewinnung von Blei und Silber, Zink-, Kupfer- und Eisenerzen betreibt (siehe bei Kap.). Besitz: 5 Erzgruben im Bezirk Ems nebst 2 Aufbereitungs- anstalten u. eine Anzahl Konzessionsfelder, eine Blei- u. Silberschmelzhütte, ein Bleiwalz- und Röhrenwerk, eine grosse elektr. Kraft-Zndrale von 3000 PS.; ferner 638.45 ha Grund- besitz, von denen 20.78 ha mit Betriebsgebäuden u. einer Anzahl von Beamten- u. Arb.-