Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 919 Einkauf der Stoffe zugrunde gelegten Metallpreise u. dem aus dem Verkauf der Metalle tatsächlich erzielten Erlöse – ist dem R.-F. II gutzuschreiben oder zu belasten. Ist bei der Aufnahme der Inventur der Marktpreis für die in gekauften Erzen u. Zwischenprodukten befindlichen u. aus diesen herrührenden Metalle niedriger als der dem Kaufe zugrunde gelegte Einkaufspreis, so ist entsprechend den Vorschriften des HGB. der niedrige Markt- preis einzusetzen u. der Unterschied aus dem R.-F. II zu decken. Die G.-V. ist berechtigt den R.-F. II auch zur Deckung aussergewöhnl. Verluste zu verwenden. Die G.-V. hat das Recht, von R.-F. III in solchen Jahren, in welchen eine Zuwendung an den R.-F. I nicht stattfindet, bis zu 5 % des Reingewinns zu überweisen. Über die Verwend. dieses dritten R.-F. beschliesst die G.-V. auf besonderen Antrag des A.-R Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Immobil. (Grundeigentum, Hüttenanlagen, Wohn- gebäude, sowie alle Objekte, die nach gesetzl. Vorschrift als unbewegl. Sachen gelten 9 676 635, Material. 713 635, bewegl. Sachen etc. 1, Erze 260 226, Metalle (aus Kauferzen herrührend) 471 553, Zwischenprodukte do. 36 412, Kassa 52 743, Wertp. 6 946 290, Debit. 15 505 686. – Passiva: A.-K. 16 918 800, Schuldverschreib. I 3 886 000, do II 2 159 000, R.-F. I 1 700 000, do. II 2 061 872, do. III 233 038, Kredit. 4 935 169, Div. 1 522 692, Tant. an A.-R. u. Beamte 186 144, Vortrag 60 468. Sa. M. 33 663 184. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. auf Immobil. 408 697, A.-R. u. Beamte etc. 186 144, Gewinn 1 583 160. – Kredit: Vortrag 92 358, Gewinn auf Erze, Waren etc. 2 085 642. Sa. M. 2 178 001. Kurs: Gleichber. abgest. Aktien Ende 1901–1917: 117.90, 121, 144, 171, 203.75, 183.25, 137.70, 137.25, 152.50, 141.10, 119.80, 133.25, 122, 106*, –, 137, 168 %. Eingef. in Berlin im Mai 1901 durch Deutsche Bank. Erster Kurs 22./5. 1901: 140.50 %. Lieferbar ab 1./4. 1902 nur die neuen Stücke. Die Zulass. der Aktien Nr. 50 397–51 896 erfolgte im Juli 1909. Auch in Brüssel notiert. Dividenden: Gleichber. Aktien 1900–1917: 8, 5, 5, 6, 9, 10, 10, 5, 5, 5, 5, 0 4, 9, 10, 9 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Geh. Bergrat Dr. Victor Weidtman, M. d. H. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Rob. Suermondt, Stellv. Rittergutsbes. Theodor Nellessen, Aachen; Geh. Justizrat Carl Teewag, Dortmund; Berghauptm. a. D. Heinr. Vogel, Bonn; Bank-Dir. Friedr. Herbst, Elberfeld. Prokuristen: Gesamtprokura: Dir. Adolf Savelsberg, Dir. Theod. Siepmann, Peter Bruisquin, Matthias Roeb, Handlungsbevollmächtigte: Peter Wefing. Zahlstellen: Aachen: Eigene Kasse, Deutsche Bank, Dresdner Bank u. deren Fil. in Cöln, Coblenz u. Bonn; Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Mendelssohn & Co.; Cöln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankver.; Cöln; Sal. Oppenheim jr. & Co.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Brüssel: Fil. der Deutschen Bank. Mathildenhütte Act.-Ges. für Bergbau & Hüttenbetrieb zu Bad Harzburg. Gegründet: 27./9. 1880; eingetr. 11./10. 1880. Zweck: Bergbau auf denjenigen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise besitzt; Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien; insbesondere Betrieb von Hochöfen zur Produktion von Roheisen und die weitere Verarbeitung der Metalle, sowie der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte. Die Ges. besitzt auf der Mathildenhütte 1 grossen u. 2 kleinere Hochöfen mit den dazu gehörigen Gebläsemaschinen u. Kesseln. Die beiden kleinen Hochöfen (1914/15 neu zu- gestellt) sind im Betriebe, während der grosse Hochofen in Res. steht. Ferner vorhanden: Schlosserei, Schmiede u. Schreinerei. Den Eisenstein fördert die Ges. auf ihrer Grube Friederike (Harzburg) mit 2 Tiefbauschächten, sowie auf Grube Hansa b. Harlingerode. Zur Er- höhung der Produktion werden auch fremde Erze verschmolzen. Der nötige Kalkstein wird in 2 zur Hütte gehör. Brüchen zu Schlewecke gewonnen. Die Hochofenschlacke wird granuliert u. meistenteils in den durch elektr. Kraftübertragung betriebenen Steinfabriken zu Steinen verarbeitet, ein Teil auch in feuerflüssigem Zustande an die Cementfabr. Hercynia verkauft. Im Revier Stolberg besitzt die Ges. die Josephshütte mit Fluss- spatgrube, Flussspatmühle u. Feldbahn nach Rottleberode, ferner die Grube Louise, deren Betrieb ruht. Neuanlagen u. Erwerb. erforderten in den letzten 18 Jahren ca. M. 3 827 360 (davon 1909–1917: M. 62 946, 81 692, 98 948, 58 107, 126 182, 73 490, 59 535, 31 581, 19 755). Ausgedehnte Eisenstein-Berechtsame in den Revieren Harzburg (Grube Bismarck, General Steinmetz), Lerbach, Lauterberg, Halberstadt u. a. sind bisher nicht in Angriff genommen. Der eigene Grund u. Boden umfasst ca. 112 ha, wovon 34 ha auf Mathilden- hütte, 53 ha auf Grube Friederike entfallen. Arb.-Zahl rd. 400 Mann. Die Ges. gehört dem Roheisenverbande an. Produktion: 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916/1917 Erzförderung . . t 88 646 95 369 94 702 99 799 88531 68 683 Nicht Giesserei-Roheisen t 36 856 37 601 33 836 36 330 28 760 23 885 Absatz . . . . t 45 292 35 097 49 664 33 339 29 912 25 315 = Schlackensteine St. 1 991 000 2 322 000 4 419 000 4 747 000 3 343 000 630 000 öffent- Flussspatförderung t 14 326 15 812 12 988 16 872 12 293 7760 licht.