936 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Gemeinden Meiderich, Oberhausen und Hamborn gelegenen Grundstücke nebst den darauf befindl. Gebäuden und Anlagen, namentlich dem in der Erricht. begriffenen Hochofenwerk gegen Gewährung von 1000 Aktien à M. 1000 in die A.-G. ein. Die Anlagen der Ges. sind etwa 1 km westlich der Bahnstation Neumühl-–Rheinland an der Emscher gelegen. Dort hat die Ges. Eisenbahnanschluss. Sie steht ferner durch die Eisenbahn Deutscher Kaiser— Oberhausen-West mit dem Rheinhafen der Gew. Deutscher Kaiser u. der Station Oberhausen- West in Verbindung. Die Ges. setzte den 1901 von der Gew. Vereinigtes Gladbeck be- gonnenen Bau eines modernen Hochofenwerkes fort. Im Mai u. August 1903 wurden der erste und zweite Ofen, im Dez. 1904 der dritte, im April 1907 der vierte u. im Mai 1912 der fünfte Ofen in Betrieb genommen, mit jährl. ca. 390000 t Produktionsfähigkeit; Es werden alle Sorten Giesserei-, Stahl- und Spiegeleisen, sowie Ferromangan und Ferrosili- cium hergestellt. Zur Dampferzeugung dienen 26 Cornwallkessel mit zus. 2960 qm Heigz- fläche. Die Heizung erfolgt durch Hochofengase. Die zurzeit vorhandenen Dampfmaschinen repräsentieren zus. 6675 HP. Zur besseren Ausnutzung der Hochofengase sind s. Z. ge- baut eine Gasreinigungsanlage für Heiz- und Kraftzwecke, vier Gasgebläsemaschinen von zus. 6400 PS und 8 Gasmaschinen zur Erzeugung elektr. Energie von zus. 18 500 P8S. Diese Anlage wird z. Z. vergrössert um 1 Gasgebläsemaschine von 1600 PS. u. um 2 Gasmaschinen für Erzeugung von elektr. Strom von zusammen 7000 PS. Ferner ist eine Drahtseilbahn seitens der Gew. Deutscher Kaiser von deren Kokerei auf dem benachbarten Schacht IV nach der Hochofengicht der Ges. hergestellt, vermittels deren der Koks den Hochöfen ohne Umlad. zugeführt wird. Eine grosse Eisengiesserei wurde Anfang 1911 in Betrieb genommen. Roheisen-Produktion 1907–1914: 215 013, 161 738, 275 118, 334 657, 352 700, 383 872, 365 648, 301 662 t. Giesserei-Prod. 1911–1914: 62 048, 66 941, 63 762, 47 019 t. Die Ziegeleianlage umfasst zwei Ringöfen; Jahresproduktion 1907–1913: 4 515 150, 2 710 000, 4 375 500, 3 045 950, 3 938 310, 1 201 350, 1 987 600 Steine. Der Ziegeleibetrieb ruht seit 1914. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. in Duisburg-Meiderich, Hamborn, Oberhausen u. Rheinau beträgt 96 ha, nachdem 1911 ca. 13 ha für M. 552 997 angekauft sind. Die Ges. ist bei den Rheinischen Kalksteinwerken G. m. b. H., Wülfrath, mit Anteil beteiligt, eingez. M. 500 000, ausserdem M. 1 500 000 Darlehn der Gesellschafter Dieses Unter. nehmen umfasst z. Zt. einen zus.hängenden Grundbesitz von 208 ha, wovon etwa die Hälfte zum Abbau günstig anstehendes Kalksteingelände ist. Die Förderung beträgt über 2000 t arbeitstäglich. Es sind 3 Ringöfen in Betrieb, welche arbeitstäglich 400 t Kalk her- stellen. – 1906 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Firma Thyssen & Co. und der Gew. Deutscher Kaiser, die Firma Transportkontor „Vulkan'“, G. m. b. H., Rotterdam und Bruck- hausen-Rhein u. die Firma Thyssensche Eisenhandels-Ges., m. b. H., Duisburg-Meiderich, gebildet. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der in Meiderich von der Gew. Vereinigtes Gladbeck in Gladbeck i. W. begonnenen Hochofenanlagen mit allem Zubehör, Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel im In- und Auslande erwerben wird, Gewinnung von Kalksteinen u. Herstellung von Kalk, Verhüttung u. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Material., insbes. Betrieb von Hochöfen zur Herstellung von Roheisen und die weitere Verarbeitung der Metalle, sowie der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte. Kapital: M. 4 400 000 in 4400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht zur Aus- führung von Neubauten und teilweiser Rückzahl. der Darlehen von Aktionären lt. G.-V. v. 29./6. 1905 um M. 3 000 000 in 3000, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, begeben an Thyssen & Co. zu pari. Die G.-V. v. 10./1. 1911 beschloss Herabsetz. des A.-K. um M. 100 000 (also auf M. 4 400 000), doch wurde dagegen Anfechtungsklage erhoben; infolge derselben wurde die Herabsetz. des A.-K. erst 1913 durchgeführt. Aktien nicht notiert. Anleihe: M. 5 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. laut G.-V. v. 29./6. 1905, rückzahlbar zu pari, Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Dresdner Bank zu Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1916 mit 2 % des urspr. Anleihebetrages u. ersp. Zs. durch jährl. Auslos. im Sept. (erstmalig 1915) auf 2./1. (zuerst 1916); ab 1916 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Als Sicher- heit für die Forder. der Gläubiger aus den Teilschuldverschreib. hat die Ges. auf Terrains im Ausmasse von 17 ha 31 ar 94 qm, auf welchen sich der gesamte heutige Hüttenbesitz Hochofenwerk) befindet, eine Sicherungshypothek zur Höhe von M. 5 000 000 an I. Stelle auf den Namen der Dresdner Bank bestellt. Wert der verpfändeten Anlagen M. 8 585 810. Aufgenommen zwecks Erweiterung und Ausbau der Hochofenanlage, ferner zwecks Baues von Beamten- und Arbeiterwohnhäusern. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Deutsche Bank, Disconto-Ges.; Cöln: A. Schaaff- haus. Bankverein; Essen: Essener Credit-Anstalt, Disconto-Ges. Kurs in Berlin Ende 1907 bis 1916: 96.50, 93.10, 95.50, 94.50, 91.75, 88.50, 86.50, 86*, –, 87 %. Eingeführt am 31./7. 1907 zu 94.50 %. Hypotheken: M. 7 074 583 auf Grundbesitz u. Häuser einschl. obiger Anleihe. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., event. besond. Rückl., vom Ubrigen Tant. an A.-R. (die Höhe beschliesst die G.-V.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundbesitz 1 710 460, Eisenbahn 384 828, Hochöfen 4 835 659, Betriebsgebäude 1 466 222, elektr. Anlagen 743 810, Erzbunker 689 210, Seilbahn 119 056, Giesserei 1 821 333, Ziegeleien 1, Inventar 26 478, Wohnhäus. 2 132 520, Arbeiterheim