Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. In dem Milowicer Eisenwerk, bei Sosnowice in Russisch Polen gelegen (Areal 16.36 ha), wird betrieben die Verarbeitung von Roheisen zu Schweisseisen, Flusseisen und Stahl und die Herstellung von Halbfabrikaten u. Fertigfabrikaten, als Handelseisen aller Art, Faconeisen, Draht sowie zum Eisenbahnoberbau benötigte Materialien wie Laschen, Unterlagsplatten u. Nägel. An Betriebseinrichtung sind vorhanden: 6 Roll- u. Schweissöfen, 2 Martinöfen, 3 Dampfhämmer, 1 Luppenstrecke u. 3 Walzenstrassen für Fertigeisen mit den dazu gehörigen Masch., 10 Kessel, 1 Normalspur-Lokomotive u. 2 Lokomobilen. Die Ges. besitzt ferner eine Haken-, Schrauben-, Muttern-, Nieten-, Hammer- u. Beilen-Fabrik. In der Gesenkschmiede wird mittels Schmiedepressen, mit Lufthämmern, Friktions- u. Fallhämmern die Anfertig von Hämmern, Hacken, Beilen usw. betrieben. Auf dem Terrain der Ges. befinden sict ferner ein Verwalt.-Gebäude, Wohnhäuser usw. Die Ges. walzt Rund-, Quadrat-, Flach- u. Bandeisen in allen Stärken, sowie Grubenschienen u. allerlei Fagoneisen u. fertigt – ausser den Artikeln der Hakenfabrik u. der Gesenkschmiede – zur Verlegung fertige Kleinbahn- joche mit den dazu gehörigen Weichen, Drehscheiben usw. Beschäftigt werden ca. 1300 Arb. Zugänge auf Immob.- u. Masch.-Konten 1907–1914: M. 378 204, 277 491, 221 670, 236 333, 186 323, 716 740, 544 276, 138 806 (1912–1913 für grössere Um- u. Neubauten der Fabriken). Der Absatz der Ges., welcher ausschliessl. in Russland erfolgte, betrug im Geschäftsj. Walzfabrikate Fabrikate der Haken- im Werte von fabrik usw. 1907 ca. 1 162 000 Pud ca. 179 000 Pud ca. M. 2 108 000 1908 „ 1 346 000 „ 200 500 „ „ „ 2 257 000 1909 „ 1 1.. 218 700 „ 2 210 000 1910 „ 1736 0900 „ 297 800 „ „ „ 926 000 1911 „1 920 900 „ „ „ „ 3 484 000 1912–1914 nicht veröffentlicht; 1915 u. 1917 ausser Betrieb. (1 Pud = 16, 38 kg.) Durch den Kriegsausbruch 1914 war die Ges. gezwungen den Betrieb ganz einzustellen. Wiedereröffnung auch bis 1917 noch nicht erfolgt. Der Betriebsverlust 1914 von M. 15 330 u. die Abschreib. M. 96 007 absorbierten den Gewinnvortrag aus 1913 (M. 111 338). Die rech- nungsmäss. Unterbilanz stellte sich ult. 1917 auf etwa M. 750 000. Die Ges. wurde laut Bundesrats-Verordn. v. 25./2. 1915 bezw. durch minist. Verf. v. 10./4. 1916 von der Aufstellung der Bilanzen für 1915, 1916 u. 1917 befreit. Kapital: M. 5 000 000 in 2600 Aktien (Nr. 1–2600) à M. 500 u. 3700 Aktien (Nr. 2601–6000) à M. 1000. Urspr. M. 1 300 000, 1900 Erhöh. um M. 1 300 000. Die G.-V. v. 16./3. 1909 beschloss behufs teilweiser Rückzahl. der schwebenden Schuld mit Rücksicht auf geplante Neuanlagen Erhöhung des A.-K. um M. 900 000, begeben zu pari, hiervon wurde die Hälfte (AH. 450 000) den ersten Aktienzeichnern zu pari angeboten. Die nicht bezogenen M. 578 000 wurden von einem Konsort. zu pari plus Aktienstempel etc. übernommen. Diese Aktien sind ab 1./1. 1910 div.-ber. Die a. o. G.-V. v. 30./6. 1911 beschloss nochmals Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 in Aktien à M. 1000 behufs Ankauf der Hälfte des Rbl. 500 000 betragenden A.-K. des Eisenwerks Puschkin in Sosnowice sowie zur Stärkung der Betriebsmittel. Diese neuen Aktien sind ab 1./1. 1911 div.-ber.; M. 524 000 neue Aktien sind von den Gründern bezogen worden. Ferner wurden M. 540 000 neue Aktien gegen Übereignung von 2000 Stück Aktien des Eisenwerks Puschkin gewährt. Weitere M. 210 000 neue Aktien, sowie die von den Gründern nicht bezogenen M. 226 000 Aktien sind von einem Konsort. zu pari mit der Verpflicht. übernommen worden, sämtl. mit der Kapitalserhöhung u. der Ausgabe der neuen Aktien verbundenen Spesen zu tragen, sowie auch die Einführ. der neuen Aktien an der Berliner Börse auf seine Kosten zu bewirken. Bezugsrechte: Bei jeder neuen Em. haben die ersten Aktienzeichner resp. deren Rechts- nachfolger das Recht, die eine Hälfte der zu emittierenden Aktien al pari zu übernehmen. Hypothek: M. 21 500 (Stand ult. 1914). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: M. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ev. bes. Rückl., bis 5 % vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 5 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von zus. M. 10 500), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Immobil. 2 142 108, Masch. 858 745, Mobil. 18 086, Grund- besitz 334 187, Kassa 2329, Effekten 648 437, Kaut.-Debit. 139 750, Produkten-Bestände 840 056, Magazin-Bestände 1 225 981, Wechsel 72 769, Debit. 2 573 232. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 21 238, Hypoth. 21 500, Arb.-Unfallversich. 87 930, do. Krankenkasse 10 926, unerhob. Div. 15, Kaut. 139 750, Akzepte 152 265, Bank-Kredit. 2 117 616, div. Kredit. 1 219 693, Kurs- differenzenen 84 750. Sa. M. 8 855 685. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Wohlf.-Kto 2175, Zs. 204 133, Abschreib. 96 007. – —– Kredit: Vortrag 111 338, Betriebsgewinn 190 858, Ertrag der Effekten 120. Sa. M. 302 316. Kurs Ende 1899–1917: 181.75, 93.75, 78.50, 79.90, 139, 175, 166.25, 139, 83, 83.10, 107, 101, 105.75, 75.25, 52.20, 62*, –, 55, 84.90 %. Eingef. 1./5. 1899 zu 195 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1901–1917: 4, 4, 8, 10, 7, 5, 0, 0, 0, 1½, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0 % C-V4A.(Z) Direktion: Wilh. Esser. Prokuristen: Hugo Falkenhahn, Herm. Faber. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Gen.-Konsul Eugen Landau, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Otto Schweitzer, Hugo von Boltenstern, Breslau; Komm.-Rat Georg Meyer, Warschau; Bank-Dir.