Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 955 Hagendingen mit einer Gesamtfläche von 23 ha 34 a 26 qm, zum Preise von M. 75 000 u. hat dafür übernommen 75 Aktien. Ausserdem haben übernommen: Gew. Deutscher Kaiser 523 Aktien, Aug. Thyssen 1 Aktie, Fritz Thyssen 1 Aktie. Zweck: a) Erwerb von Grubenfeldern u. Kuxen sowie der Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel erwerben wird, b) die Gewinnung von Kalksteinen u. die Herstellung von Kalk u. Zement, c) Ver- hüttung u. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, insbes. der Betrieb von Hochöfen u. Stahlwerken u. aller zur Weiterverarbeitung von Roheisen u. Stahl erforderlichen Anlagen jeglicher Art, Herstellung u. Betrieb von Koksöfen u. Neben- produktanlagen, Verwertung aller bei der Erzeugung u. Weiterverarbeitung von Roheisen u. Stahl entfallenden Nebenprodukte u. Weiterverarbeitung derselben zu Zement, Schlacken- steinen u. künstlichen Düngemitteln, d) Ausnutzung der beim Betrieb von Hoch- u. Koks- öfen gewonnenen Gase, insbes. zur Erzeug. elektr. Energie u. deren Abgabe in jeder Form an Dritte, e) Erwerb., Pachtung u. Erricht. von Anlagen jeder Art oder die Beteilig. bei Unter- nehm. jeder Art, welche auf die Förderung der obigen Zwecke gerichtet oder dazu geeignet sind, f) Beteilig. an Reedereien u. die Erwerbung oder Pachtung von Schiffen u. deren Aus- nutzung für alle Gewässer. Die neuerbauten Anlagen (Hochöfen, Stahlwerksanlage, Walz- werke etc.) kamen Mitte 1912 in Betrieb, so wurden angeblasen die ersten beiden Hochöfen am 5./7., der dritte Ofen am 24./7., der vierte Ofen am 6./9. 1912, der fünfte Ofen am 11./4. 1913, der sechste Ofen am 23./7. 1914. Stahlwerk u. Blockwalzwerk nahmen gegen Ende Juli 1912 den normalen Betrieb auf. Das Werk, ca. 600 ha Areal umfassend, hat eine Länge von ca. 5 km u. ist ca. 1¼ km breit. Es liegt an der Westseite der Bahn Luxemburg-–Metz, unweit der Mosel, wo es ausserdem Ländereien zum Bau einer Hafenanlage besitzt. Die Wasserzuführung zur Speisung der Werks- anlagen erfolgt durch eine Heberleitung. Zunächst wurden 6 Hochöfen erbaut, mit einer Tagesproduktion von je 300 t, was einer Jahreserzeugung von ca. 660 000 t Roheisen gleichkommt. Direkt an die Hochöfen, deren überschüssige Gase im Werke Verwert. finden, schliessen sich die Roheisenmischer u. das Stahlwerk an, deren Dimensionen so gross gehalten sind, dass sie die Erzeug. des ganzen Hochofenwerkes aufnehmen. Neben dem Stahlwerk liegt das Blockwalzwerk nebst verschied. Walzenstrassen. Den Erzbedarf deckt das Stahlwerk aus seinen in Lothringen gelegenen Gruben im Stahlwerks-Verband zusammen mit der Gew. Deutscher Kaiser. Die Zugänge auf Anlage-Konti betrugen 1914 M. 6 935 668, 1915 M. 11 547 281, 1916 M. 4 278 934, 1917 M. 2 583 353. Der Bruttogewinn 1912 betrug M. 1 210 463, der zu Abschreib. verwendet wurde; 1913 4 % Div.; im J. 1914 betrug der Gewinn M. 3 335 272, 1915 M. 4 604833, 1916 M. 8 047 857, 1917 M. 10 033 141, stets zu Abschreib. benützt. Die bei Anfang des Krieges im Aug. 1914 stillgelegten Werke haben Ende Aug. bezw. im Sept. 1914 als erstes lothring. Werk den Betrieb teilweise wieder aufgenommen. Am 2./6. 1915 kamen 2 Elektro-Stahlöfen von je 10t Fassungsvermögen, am 16./7. 1916 ein solcher von 20 t in Betrieb. Ferner wurde am 5./7. 1916 ein kippbarer Martinofen von 80t u. am 17./11. 1916 ein feststehender Martinofen von 60 t, sowie ein IV. Elektro-Ofen in Betrieb genommen. Am 23./3. 1914 Erwerb der Lothringer Eisenwerke in Ars, umfassend eine Kleineisenzeugfabrik u. Eisengiesserei. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die Mehrheit der Aktien befindet sich im Besitz der Gew. Deutscher Kaiser zu Hamborn. Die Ges. arbeitet mit dem vom Thyssen- Konzern gewährten Kredit. Ende 1915 rd. M. 68 000 000 betragend. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundbesitz 1 368 971, Hüttenwerkanlage 75 430 419, Eisenbahn- u. Wasserversorg.-Anlage 6 810 121, Beteilig. 49 908, Vorräte an Walzen, Roh- materialien, Halb- u. Fertigfabrikaten u. im Magazin 4 744 789, Kassa 18 973, Giroguth. 87 401, Postscheckguth. 42 150, Wechsel 6745, Anzahl. 1 421 325, div. Debit. 4 619 967. – Passiva; A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, Kredit.: Guth. der Thyssen-Gruppe 54 827 334, Sparkasse 377 707, rückst. Löhne u. Versich.-Beiträge 566 556, div. Kredit. 5 944 058, Abschreib. 31 785 117. Sa. M. 94 600 773. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Prov. 2 191 643, allg. Unk. einschl. Steuern 1 854 888, Kriegsunterstütz. 2 089 579, Abschreib. 10 033 141. Sa. M. 16 169 252. – Kredit: Bruttoüberschuss M. 16 169 252. Dividenden 1911–1917: 0, 0 (Baujahre), 4, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Franz Theis, Dr. Wilh. Späing. Prokuristen: Wilh. Buddensiek, Konrad Spiess, Heinr. Haas. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Ing. h. c. Aug. Thyssen, Schloss Landsberg bei Kettwig; Stellv. Fritz Thyssen, Mülheim-Ruhr; Gen. Dir. Franz Dahl, Bruckhausen; Baron Dr. Heinr. Thyssen-Bornemisza, Rohoncz; Berg-Ing. Jul. Thyssen, Duisburg. 72 * „ Donnersmarckhütte, Oberschles. Eisen- und Kohlenwerke Actien-Gesellschaft in Hindenburg. O.-S. Gegründet: 1./12. 1872; eingetr. 3./5. 1873. Zweck: Bergbaubetrieb, Gewinnung, Erwerb u. Veräusserung von Bergwerksprodukten, Mineralien und Fossilien jeder Art. Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder *