Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 971 Direktion: Gen.-Dir. Wilh. Hocks. Prokuristen: Jac. Sauer, W. Koerfer, H. Reitler, Max Müller. Aufsichtsrat: (Mind. 6–8) Vors. Berg-Ass. a. D. C. Hupertz, Aachen; Geh. Justizrat Rob. Esser, Cöln; Major Hans von Luttitz, Berg-Ass. a. D. Dr. Ing. Stanisl. Klemme, Bank-Dir. Jac. Wirtz, Aachen; Rechtsanw. Dr. Alfred Schmeltzer, Cöln; Rentner Franz Blauvac, Geldern; Gerichts-Assessor Paul Hellinghausen, Düsseldorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges., S. Bleichröder, Deutsche Bank; Cöln: Deutsche Bank, A. Schaaffh. Bankverein; Aachen: Dresdner Bank, Deutsche Bank; Elber- feld: Deutsche Bank; Bochum: Märk. Bank; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn, sowie bei den übrigen Niederlass. dieser Banken. =e ― * – 27 0 Eisenwerk Kraft in Stolzenhagen-Kratzwieck. Zweigniederlassung in Duisburg-Hochfeld unter der Firma Eisenwerk Kraft, Abteil. Niederrhein. Hütte. Gegründet: 25./6. 1898; eingetr. 28./7. 1898. Die Ges. übernahm von dem Grafen Guido Henckel Donnersmarck das demselben gehörige Eisenwerk Kraft nebst allem Zubehör zum Gesamtwerte von M. 6 478 717. Zweck: Erwerbung, Errichtung u. Betrieb von Berg- u. Hüttenwerken u. dazu ge- hörigen Fabriken jeder Art, sowie Beteilig. an solchen, ferner Betrieb aller damit zusammen- hängenden Handelsgeschäfte, als auch Beteilig. bei anderen Ges. u. Unternehmungen. Das Kraftwerk, in Stolzenhagen-Kratzwieck bei Stettin auf eigenem Grundbesitz in Grösse von 68 ha 58 ar errichtet, von denen 3 ha 18 a bebaut sind, umfasst folgende Anlagen: Eine Hochofenlage, bestehend aus 3 Hochöfen mit Produktionsfähigkeit für insgesamt 175 000 t Giesserei-Roheisen pro Jahr, 2 Dampfkesselhäusern, Gebläse- Maschinen-Haus, Dampfmaschinen-Haus, Pumpenhaus u. zugehörigen sonst. Anlagen u. Baulichkeiten sowie einer 500 m langen festen Kaianlage an der Oder mit 6 Elevatoren u. 5 Dampfkrähnen zur Entladung der Dampfer (Leistungsfähigkeit 5000 t täglich) u. drei Kanälen von ca. 400 m Länge für die Be- u. Entladung von Kähnen u. einer Agglomerieranlage. Bebaute Fläche insgesamt 8800 qm. Eine Koksofenanlage aus zwei Koksofen-Batterien mit je 45 u. einer mit 40 Kammern. Separationsgebäude, Teerkondensation mit Masch.-Haus, Ammoniakfabrik, Benzolfabrik u. verschiedenen kleineren Nebengebäuden. Eine Zementfabrik u. eine Schlackensteinfabrik, bestehend aus mehreren Gebäuden. Die Wohn- u. Geschäftshäuser des Kraftwerks: Verwaltungsgebäude, Laboratorium, Be- amten- u. Meisterwohnhäuser, Schlafhaus, Schlafsaal-Gebäude, Arb.-Wohnhäuser etc. be- decken 4830 qm bebaute Fläche. Die Dampfmasch. liefern 4626 effektive Pferdestärken. An Gleisanlagen (Bahnanschluss) sind vorhanden ca. 4240 Ifd. Meter normalspurig u. 2000 Ifd. Meter schmalspurig. Im J. 1917 beschäftigte das Kraftwerk durchschnittlich 620 (1914: 928) Arb. u. 38 Beamte. Das Eisenwerk Kraft produzierte: 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916 Roheisen . . . t 162 615 166 157 161 717 161 748 164 297 116 000 52 616 Nicht 144 764 146 823 134 786 158 362 178 512 114 843 — *= %% 6216 5 884 5 752 7 348 9 016 5.10:: . Ammoniak .. 1 805 1 611 1 571 2 062 2 230 1 405 — i 8 ...... 42 673 749 966 928 7483 =et, 58 406 58 255 75 208 78 316 76 810 63 740 45 980 49 850 Schlackensteine St. 2 832 000 2 945 000 2 308 000 2 179 000 2 707 200 1 295 000 — An Rohmaterialien (Erze, Kohle u. Kalkstein) bezog das Kraftwerk für seinen Betrieb seewärts: 1908–1915: 484 919, 494 031, 515 917, 517 693, 545 597, 613 238, 369 985, rd. 105 000 t. Produktions- etc. Zahlen für 1915–1917 nicht veröffentlicht. Siehe aber unten. Die Abteilung Niederrheinische Hütte in Duisburg umfasst folgende Werk-Anlagen der früheren, im J. 1911 übernommenen Rheinischen Bergbau- u. Hüttenwesen-Akt.-Ges. auf einem 47,11 ha grossen in Duisburg-Hochfeld unmittelbar am Rhein belegenen eigenen Grund- besitz, von dem insgesamt 10,3 ha bebaut sind. I. Eine Hochofenanlage bestehend aus vier Hochöfen mit Produktionsfähigkeit für mind. 350 000 t Qualitäts-, Giesserei- u. Stahl-Roh- eisen pro Jahr. Zu dieser Anlage gehören die nötigen Dampfkessel, Dampfgebläsemasch., Gasgebläsemasch., eine Agglomerieranlage, Pumpen sowie eine 350 m lange feste Kaianlage am Rhein mit 3 Erzentladekränen u. 2 Drehkränen. II. Eine Eisengiesserei für eine Jahres- produktion von 36 000 t mit Kranbahnen, Kupolöfen, Aufbereit. für Formsand, mech. Trans- porteinricht. für Gussstücke bis zu 120 t u. allen mech. Hilfsmasch. sowie 1 Werkstätte für die Bearbeit. der Gussstücke bis zum gleichen Gewicht, eine Stahlgiesserei. III. Ein Stahlwerk, bestehend aus 7 Martinöfen mit zus. 350 000 t jährl. Produktionsfähigkeit. Zu diesem gehören Kräne, Tieföfen u. 21 Gasgeneratoren, sowie 1 Vorfrischer von 350 t Inhalt. IV. Ein Block-, Knüppel- u. Platinen-Walzwerk. ausreichend für die Verarbeitung des von dem Stahlwerke hergestellten Rohstahls zu Halbfabrikaten. V. Ein komplettes Blechwalzwerk mit allen erforderlichen Hilfs- u. Adjustagemasch., für eine jährl. Produktionsfähigkeit bis zu 150 000 t, bestehend aus 2 Grobblechstrecken, 2 Mittelblechstrecken, 1 Feinblechwalzwerk. VI. Ein Draht- u. Feineisen-Walzwerk, für eine Jahresproduktion bis zu 100 000 t, mit allen Hilfs- einricht. – Sämtl. Walzwerke werden elektr. angetrieben. VII. Eine elektr. Zentrale, ent-