Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 977 Betriebe und von Städten u. Dörfern in den Kreisen Wetzlar u. Biedenkopf. Im J. 1912 erfolgte neben Erweiterungsbauten u. Anschaffungen bei allen Betrieben auch die Ver- grösserung des Zementwerkes auf der Sophienhütte, das mit 3 Drehöfen versehen wurde. Das ganze Werk wurde im Laufe des J. 1913 sukzessive betriebsfähig. 1913 u. 1914 Ausbau des Elektr.-Werkes auf Sophienhütte. 1914–1917 auch Ausbau der Zeche Massen. In Berlin- Schöneberg, Bessemerstr., wurde ein Gelände erworben u. daselbst ein grösseres Lagergebäude errichtet. Neuerdings Errichtung einer Elektrostahlanlage in Sophienhütte. Die Kalksteinbrüche lieferten 1910–1915: 110 528, 116 515, 142 617, 163 685, 131 743, 122 116 t Kalksteine. Gesamtumsatz der Ges. 1907–1917: M. 23 600 000, 18 800 000, 19 050 000, 21 782 100, 24 820 117, 28 861 603, 29 406 513, 24 375 074, 33 603 765, 33 768 673, 60 536 822. Auf den gesamten Werken inkl. Massen waren Ende 1917 7124 Arb. tätig, davon 406 Frauen u. 1607 Kriegsgefangene. Produktion: 1910 1911 1912 1913 1914 1915 Eisenstein-Förderung . t 224 386 268 314 286 498 312 065 255 677 270 182 Roheisen-Erzeugung . „ 131 691 143 205 151 090 164047 125 303 132 240 Kalksteine . „ 110 528 116 515 142.617 163 685 131 743 122 116 Schlackensteine . . . St. 12 085 000 13 750 000 18 884 000 18 441 000 11 014 000 7 473 800 Portl.-Cement u. Eisen- Portland-Cement'. . t 42 500 40 000 40 500 37 008 58 040 53 372 Giessereien. „ 70 200 73 163 90593 78329 64 095 52 372 Elektrizitätsabgabe 1913–1915: 12 736 367, 14 285 903, 18 770 720 Kwst. Produktions- Ziffern für 1916 u. 1917 nicht veröffentlicht. Die Buderus'schen Eisenwerke gehören an der Deutsch. Abflussrohr-Verkaufsstelle G. m. b. H. in Frankf. a. M., sowie der Südd. Cementverkaufsstelle G. m. b. H. in Heidelberg, der Leutschen Radiatoren-Verkaufsstelle G. m. b. H. in Wetzlar, dem Deutschen Gussrohrverband u. dem Roh- eisenverband G. m. b. H. in Essen (hier Beteil. 105 000 t). Ausserdem hat die Ges. in Zement Absatzberechtigung in den Gebieten des Rheinisch-Westfäl. Zement-Syndikats in Bochum, der Verkaufsvereinig. Hannov. Zementfabriken in Hannover u. des Nederlandsch Cement- Syndicat, Rotterdam. 1911 Erricht. der Buderus'schen Handels-Ges. m. b. H. Durch den Erwerb der Bergbau-A.-G. Massen im J. 1911 (siehe bei Kap.) trat obigem Besitzstand von Buderus hinzu: Die auf Steinkohlen verliehene Bergwerksgerechtsame in Grösse von 23 086 845 qm, also nahézu 11 preuss. Maximalfelder. 1916 hinzuerworben ein Feldesteil von 1 532 543 qm Grösse. Das Grubenfeld von Massen wird durch die vor- handenen Schachtanlagen I/III u. III/IV abgebaut. Eisenbahnanschlüsse. Die 4 Schächte dienen zur Förderung, Seilfahrt, Wasserhalt. u. Wetterführung. Die Schächte I u. II besitzen je eine, Schacht III zwei Hauptförderungen. Beide Schachtanlagen haben Kokereien. Die Ofenzahl beträgt 232, davon 60 Teeröfen auf Schacht III mit Gewinnung von Neben- produkten. Auf jeder Schachtanlage steht eine Brechkoksanlage. Unter Tage sind neuer- dings für Wasserhaltungszwecke durchweg grössere elektr. Zentrifugalpumpen aufgestellt worden. Grundbesitz 34 ha 93 a 32 qm. Vorhanden 26 Wohnungen für Beamte u. 242 Arb.- Wohnungen. An Produkten werden gewonnen Fett- u. Magerkohlen, Briketts, an Koks Giesserei- u. Brechkoks, ausserdem Hochofenkoks, schwefelsaures Ammoniak u. Teer. Die Bergbau-A.-G. Massen bezw. ihre Rechtsnachfolger gehört dem Rhein.-Westfäl. Kohlen- syndikat in Essen an, u. zwar mit einer Jahresbeteilig. von 642 000 t Kohlen, 215 000 t Koks, 72 000 t Briketts. Ausserdem ist die Ges. Mitglied der Deutschen Ammoniak-Verkaufs- Vereinigung G. m. b. H. u. der Deutschen Teer-Verkaufs-Vereinigung G. m. b. H., beide in Bochum. Die Brikettfabrik ist seit 1911 in Betrieb. Produktion: 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 Kohlen . . t 566 409 545 690 576 034 606 858 632 382 659 764 550 056 459 074 %§§ 178 760 169 448 178 517 176 076 170 517 196 799 164 088 157 667 Brikettserzeugung 1911–1915: 41 073, 68 380, 68 172, 52 732, 46 692 t. – 1911–1915 wurden erzeugt: 992, 982, 1313, 1478, 1315 t schwefelsaures Ammoniak u. 1675, 1761, 2083, 2762, 2440 t Teer. Benzolproduktion 1915: 511 t. Ziffern für 1916 u. 1917 nicht veröffentlicht. Das Geschäftsj. 1914 stand bis Ende Juli im Zeichen einer niedergehenden Konjunktur: nach Kriegsausbruch machten sich infolge Stockung des Absatzes u. wegen Arbeitermangel Betriebseinschränkungen notwendig. Immerhin konnten die Abschreib. mit M. 2 138 984 verdient u. ein Reingewinn von M. 250 897 erzielt werden, der vorgetragen wurde; eine Div. kam nicht zur Verteil. 1915–1917 hatte die Ges. grosse Heereslieferungen auszuführen; der Reingewinn stieg 1915 auf M. 2 168 118, 1916 auf M. 3 270 579, 1917 auf M. 3 428 066. Kapital: M. 22 000 000 in 2000 Aktien Lit. A (Nr. 1–2000), 4000 Aktien Lit. B (Nr. 1–4000), 6500 Aktien Lit. C (Nr. 1–6500), 9500 Aktien D (Nr. 1–9500) sämtl. à M. 1000, unter sich gleich- berecht. Urspr. M. 12 000 000 in 5000 Aktien Lit. A à M. 2000, u. 1000 Aktien Lit. B à M. 2000. Die G.-V. v. 7./3. 1896 beschloss zur Sanierung des Unternehmens Herabsetz. der St.-Aktien Lit. A von M. 10 000 000 auf M. 4 000 000 durch Vernicht. der Nr. 4001–5000 u. Abstempelung der Nr. 1–4000 auf M. 1000, der Vorz.-Aktien Lit. B von M. 2 000 000 auf M. 1 400 000 in der Weise, dass für je 10 Aktien Lit. B à M. 2000 14 Vorz.-Aktien à M. 1000 ausgefolgt wurden. Hiernach wurde das A.-K. durch Ausgabe von M. 2 600 000 Vorz.-Aktien Lit. B auf M. 8 000 000 erhöht. Von dem durch die Reduzierung erzielten Buchgewinn (M. 6.600 000) dienten M. 4 600 000 zu Abschreib. auf Immobil. u. Mobil., M. 2 000 000 zu Rücklagen. Die G.-V. v. 5./7. 1898 beschloss die Herabsetz. des Kapitals der St.-Aktien Lit. A von M. 4 000 000 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. I. 62