Kohlenbergbau. 993 Kto 3 500 000, Hypoth. 515 000, verschied. Gläubiger 1 031 589, Sicherheiten 22 100, Div. 500 000, Tant. an A.-R. 29 249, Vortrag 28 868. S. M. 11 126 806. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 426 916, Zs. 210 513, Abschreib. 533 462, Gewinn 558 117. S. M. 1 729 009. – Kredit: Überschuss auf Betriebskonten M. 1 729 009. Dividenden 1916–1917: 10, 10 %. Direktion: Bergwerksdir. Adolf Rolle, Bergdir. Garl Th. Wilh. Gebhardt. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. jur. Eduard Mosler, Berlin; Bergrat Jul. Krisch, B.-Dahlem; Freih. S. Alfred von Oppenheim, Gen.-Dir. Dr. Paul Silverberg, Cöln; Bank- prokurist Dr. Walter Hartmann, Bankier Dr. Otto Jeidels, Bankprokurist Adolf Wolff, Berlin; Bergwerks-Dir. Paul Kriebitz, Merseburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges., Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, Jacquier & Securius; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co. Hubertus Braunkohlen Akt.-Ges. in Brüggen (Erft) bei Liblar. Gegründet: 30./12. 1908 im Wege der Bargründung; eingetr. 13./1. 1909 in Kerpen. Gründer siehe Jahrgang 1913/14. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Briketfabrikation, Ziegeleibetrieb u. sonstige mit dem Braunkohlenbergbau zus.hängende Nebengewerbe, ferner der Erwerb von Kuxen u. anderen Bergwerksanteilen, Finanzierung von Bergwerksunternehmungen sowie die Be- teiligung an solchen oder verwandten Unternehmungen. Die Ges. erwarb die gesamten 1000 Kuxe der Braunkohlen-Gewerksch. Hubertus für M. 3000 pro Stück u. übernahm die fundierte 5 %, zu 102 % rückzahlbare Schuld derselben im Betrage von M. 1 500 000, die zur ersten Stelle auf dem Bergwerkseigentum eingetragen ist. Die Ges. beschloss dann als einzige Gewerkin am 25./3. 1909 die Auflös. der Gew. unter Überweisung sämtl. Aktiva u. Passiva an sich selbst. Der Bergwerksbesitz der Gew. umfasste die Grubenfelder Hubertus, Wiesgen, Walrafsgrube, Axersrott, Wurmsrott u. Hubertus-Erweiterung mit einer Gesamt- grösse von 1 324 500 qm. Der als Bestandteil u. Eigentum verzeichnete Grundbesitz beträgt 62 ha. Davon dienen 57 ha für Bergwerk- und Fabrikanlagen. Die Brikettfabrik und die Grube begannen mit dem Betrieb im Sept. 1907; die Fabrik zunächst mit 8 Brikettpressen u. vom Oktober 1908 ab mit 10 Brikettpressen. Die volle Leistung wurde erst zu Anfang 1909 nach kompletter Fertigstellung, insbes. nach vollständigem Grubenaufschluss, erreicht. Die Gesamtaufwendungen betrugen bis Ende 1908 M. 4 175 068. Der zus.hängende Besitz der Ges. an Grubenfeldern liegt im Bergrevier Köln-West u. gehört zu dem in der Nähe der Stadt Köln gelegenen rheinischen Braunkohlen-Vorkommen. Nach dem Ergebnis der stattgehabten Bohrungen schwankt die Mächtigkeit des Braunkohlen- flözes zwischen 32 u. 56 m. Das Verhältnis des Deckgebirges zur Kohle ist im Mittel wie 1:2½. Die Gewinnung der Kohle erfolgt lediglich im Tagebaubetrieb. Die Abraumarbeiten sind zu normalen Bedingungen bis 1916 vergeben. Am 19. März 1909 wurde im jetzigen Tagebau das „Liegende“ erreicht. Die Mächtigkeit des Flözes beträgt 45 m gute reine Kohle ohne jedes Zwischenmittel. In dem mit 2 Hauptkettenbahnen aufgeschlossenen u. ent- wässerten Grubenfelde wird ein Kohlenvorrat von über 40 000 000 cbm als abbaufähig vor- handen angenommen, so dass eine Tagesförderung von 2000–2500 t stattfinden kann. Die Brikettfabrik mit 10 Pressen ist für eine Jahresleistung von 180 000 t eingerichtet. Zur Hauptsache ist die Fabrik ausgerüstet mit einem dreiteiligen Nassdienstwerk, dem die Kohlen vermittels zweier Kettenbahnen zugeführt werden. Bahnanschluss mit 2½ km Gleis bei der Station Brüggen (Erft) mit Schmal- u. Normalspur an die Mödrath-Liblar-Brühler Staatsbahnstrecke angeschlossen. Die Ges. hat ihre ganze Brikettproduktion mit geringer Einschränkung an den Rhein. Braunkohlen-Brikett-Verkaufsverein G. m. b. H. (Syndikat) zu Köln verkauft. Gesamtförderung u. Produktion von Hubertus: 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916–0 Kohlen . 493 883 t 524 015 t 561 978 t 577 265 t 614 014 t 512 735 t 530 520 t nicht ver- Briketts. 157 260 t 172 040 t 180 870 t 176 850 t 185 120 t 145 620 t 153 455 t öffentlicht Der Hauptbetrieb in Brüggen erbrachte 1916 ca. 82 % der früheren Produktion. Die G.-V. v. 24./2. 1911 genehmigte die Angliederung der beiden Brikettwerke C. Brendgen G. m. b. H. in Zieselmaar u. Braunkohlen- u. Brikettwerk Concordia, G. m. b. H. in Liblar. Der Erwerb erfolgte gegen M. 1 700 000 in 4½ % zu 102 % rückzahlbaren Schuldverschreib., die zur zweiten Stelle auf den Besitz von Hubertus u. zur ersten Stelle auf den der beiden G. m. b. H. eingetragen wurden, sowie gegen M. 1 250 000 bar. St.-Kapital der beiden Ges. m. b. H. je M. 20 000. Das Konzessionsfeld Concordia markscheidet mit dem Hauptfeld der Hubertus Braunkohlen-A.-G. u. bildet mit diesem ein zus.hängendes Ganzes. Die insgesamt 2 894 500 qm grossen Felder sind durch Tagebau aufgeschlossen. Beide Ges. besitzen je eine Brikettfabrik, die für die Herstell. von jährl. 12 000 Waggons Briketts eingerichtet sind u. Bahnanschluss haben. Beteilig.-Ziffer der beiden Ges. im Rhein. Braunkohlen-Brikett-Verkaufs- verein G. m. b. H. zus. 2.6 %. Die C. Brendgen G. m. b. H. förderte 1915 497 793 t Kohlen u. produzierte 133 730 t Briketts; Concordia-Liblar G. m. b. H. förderte 1915 186 494 t u. produzierte 51 010 t Briketts. Produktion für 1916 u. 1917 nicht veröffentlicht. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. I. 63