1006 Kohlenbergbau. führt, sind 2 vollständig ausgerüstete Schachtanlagen vorhanden, u. zwar der Schacht Hercules im westlichen u. der Schacht Katharina im östlichen Teile des Grubenfeldes. Die tiefste Fördersohle des ersten Schachtes liegt zurzeit bei 912 m, die des letzteren bei 339 m Teufe. Das gesamte Fördergut wird auf beiden Schachtanlagen aufbereitet Die hierbei fallenden Feinkohlen werden sämtl. in eigenen Brikettfabriken brikettiert. 3. Das Feld der aufgelösten Gew. ver. Poertingssiepen umfasst 3 744 807 am Geviertfelder u. 3 500 000 am Längenfelder u. führt bei zum Teil flacher Lagerung Anthrazitkohlen. Die tiefste Förder- sohle der Zeche liegt zurzeit bei 338 m Teufe. Vorhanden sind Aufbereitung, Wäsche u. Brikettfabrik. 4. Das Grubenfeld der ehemaligen Gew. ver. Dahlhauser Tiefbau hat eine Grösse von 4 192 348 qm u. enthält Ess- u. Magerkohlen Ende 1911 wurde die Förderung auf den bis zur 435 m Sohle abgeteuften Schacht II übernommen, während der alte Schacht Wetter- schacht wurde. Auf der Schachtanlage befinden sich Aufbereitung, Wäsche u. Brikettfabrik. 5. Das Grubenfeld der aufgelösten Gew. Gottfried Wilhelm hat eine Grösse von 1 972 952 qm. Die tiefste Fördersohle liegt zurzeit bei 456 m Teufe. Die Zeche fördert Anthrazitkohle. In einer mit allen neuzeitlichen Einrichtungen versehenen Aufbereitung u. Wäsche mit Kohlenbrechanlage wird das ganze Fördergut aufbereitet. Die Feinkohle wird in einer Brikettfabrik brikettiert. — Ausser Betrieb befinden sich seit 1910 die zur aufgelösten Gew. Hercules gehörige Zeche Richradt, seit 1914 die im Jahre 1908 erworbene Zeche Altendorf u. seit 1916 die Zeche Pauline in Werden. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 386 ha 40 a 63 qm. Die Ges. besitzt 506 Wohnhäuser mit 1286 Wohnungen. Die Gesamtbelegschaft betrug 1916 6816 Mann. Der Wert der Aktiva der Essener Steinkohlen-Bergwerke erhöhte sich 1909 durch Zugang von Gottfried Wilhelm u. Altendorf um M. 6 720 075. sowie 1910 bis 1917 um 1 745 142, 5 179 224, 2 862 022, 876 785, 424 209, 132 877, 706 831, 1 727 700. Die Beteilig. b. Rhein.-Westf. Bergwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim beträgt jetzt M. 1 871 500. Produktion: 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 Förderung t 1 814 906 1 978 134 2 116 494 2 292 089 2 506 266 2 012 263 1 896 964 Briketts „ 566 847 645 520 642 57 761 633 808 710 639 814 755 770 Produktionszahlen für 1916 u. 1917 nicht veröffentlicht. Beteiligungsziffer im Kohlen- Syndikat für 1917 2 325 900 t für Kohlen, 811 000 t für Briketts. An Beteilig. besitzt die Ges.: 994 Kuxe der tausendteiligen Gew. Dorstfeld, 827 Kuxe der tausendteiligen Gew. Victoria, ferner je 99 Kuxe der hundertteiligen Gew. Augustus I bis VII, Freudenberg, Freudenberg II u. III, Uefte, Uefte II u. III, Augustus V Fortsetz. u. VI Fortsetz., welche letzteren bei der Ges. nicht zu Buche stehen, 5 % des Gesamt- besitzes bei der Rhein.-Westfäl. Bergwerksges. m. b. H. in Mülheim-Ruhr (bisher M. 1 871 500 eingez.) sowie einige unbedeutende Beteilig. an Bergwerksunternehm. Die Berechtsame der Gew. Dorstfeld umfasst 13 Geviertfelder in Gesamtgrösse von 10 638 217 aqm u enthält zum grössten Teil Fettkohle sowie Gas- u. Generatorkohlen. Die Ges. besitzt 2 vollständig ausgebaute Doppelschachtanlagen, deren tiefste Fördersohle zur- zeit bei 822 m Teufe liegt. Auf beiden Schachtanlagen sind grosse Kokereianlagen mit Gewinnung der Nebenprodukte vorhanden. Siehe auch bei Kap. sowie Artikel über Dorst- feld. Der Grundbesitz umfasst 279 ha 22 a 81 am. Die Gesamtbelegschaft beträgt 3300 Mann. Die Ge w. Viktoria besitzt ein Grubenfeld in Grösse von etwa 5 000 000 qm, welches Magerkohle enthält. Zur Förderung dient der im Jahre 1911 abgeteufte neue Schacht, der mit neuzeitlicher Fördereinricht. versehen ist. Die Gew. hat im Jahre 1909 eine 5 % bis 1935 zu 103 % rückzahlbare Anleihe von M. 1 200 000 ausgegeben, von der zurzeit noch M. 1 020 000 im Umlauf sind. Eine Ausbeute hat die Gew. in den letzten fünf Jahren nicht zur Verteil. gebracht. Die Bilanz am 31./12. 1916 weist einen Verlust- saldo von M. 1 852 906 aus. Ende 1916 wurde die Mehrheit der Kuxe dieser Gew. von M. 1040 für den Kux erworben. Beteilig. im Kalisyndikat 375 000 t für Kohlen, 225 000 t für Briketts. Gewerkschaften Augustus: Die Zeche Hercules hatte vor der Vereinigung mit den Essener Steinkohlen-Bergwerken die grosse Majorität von 12 Grubenfeldern im Fürstlich Salm-Salm'schen Regalgebiet in den Gemeinden Wulfen u. Rhade gekauft. Im J. 1907 hat sich die Ges. an dem Erwerb von weiteren 3 Feldern u. im J. 1908 wiederum von 5 Feldern beteiligt. Dieses ganze Gebiet ist nunmehr abgebohrt u. für die sämtl. Felder die Verleih. erfolgt. Die erbohrten Flöze wurden durchweg in flacher, vorteilhafter Lagerung angetroffen. Sie gehören ihrem Charakter u. hohen Gasgehalt nach zur Gasflammkohlen- u. oberen Gaskohlenpartie. Zum Zwecke der späteren Ausbeut. der Berechtsame wurden die Gewerkschaften Augustus I–VII, Freudenberg II u. III, Uefte II u. III, Augustus V Fortsetz. u. VI Fortsetz. gebildet, deren Kuxe bis auf einige im Besitz der Ges. sind. Ferner haben die Gewerkschaften Augustus Grundbesitz in Höhe von ca. 1000 ha –— 4000 preuss. Morgen erworben. Durch den Erwerb dieses grossen u. wertvollen Grubenbesitzes ist das Bestehen u. die Weiterentwicklung der Ges. für ferne Zeiten gesichert; der Besitz stellt eine Reserve dar, die bei Erschöpfung der Ruhrzechen der Ges. zu jeder Zeit u. in jedem ge- wünschten Umfange in die Bresche treten kann. Der Grubenfelderbesitz der Gewerkschaften Augustus besteht nach Hmzukäufen aus 31 preuss. Maximalfeldern in Grösse von 68 200 000 qm nordwestlich von Dorsten; sie überdecken demnach ein Gebiet von rund 1 Quadratmeilen. Für Anleihe der Gew. Augustus I im Betrage von M. 8 000 000 hat die Akt.-Ges. Bürgschaft übernommen. Die Gew. hat mit dem Schachtbau noch nicht begonnen.