Kohlenbergbau. 1025 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 305 103, Verwalt.-Unk. 40 484, Zs. 147 298, Landwirtschaftsbetrieb 18 567, Steuern 367, Versicher. 375, Pacht- u. Flurentsch. 1858. – Kredit: Pachteinnahmen 19 961, Verlust 494 094. Sa. M. 514 055. Dividenden 1914–1917: 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Bergwerks-Dir. Dipl. Ing. Otto Scharf. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Rob. Hüttenmüller, Mannheim; Dir. Dr. Carl Bosch, Dir. Dr. Oscar Michel, Ludwigshafen; Chemiker Dr. Erich Dehnel, Merseburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. – – 7 Werschen-Weissenfelser Braunkohlen-Aktien-Gesellschaft in Halle a. S. Gegründet: 1857. Sitz bis 1./10. 1897 in Weissenfels. Zweck: Betrieb des Braunkohlenbergbaues u. der damit zus.hängenden Geschäfts- zweige, sowie Handel mit daraus gewonnenen Rohstoffen u. aus diesen erzeugten Fabrikaten, vorzugsweise mit Braunkohle, Briketts, Nasspresssteinen, Grudekoks, Olen, Paraffin, Kerzen und Nebenprodukten. Besitz: Kohlengruben Neu-Zetzsch, Trene bei Keutschen, Werschen, Alt-Gröben, Neu-Gröben, Vollert bei Deuben, Jacobsgrube bei Trebnitz, Emma bei Streckau; Teerschwelereien Köpsen, Neu-Gröben, Streckau; Nasspressanlagen Neu-Zetzsch, Werschen, Alt-Gröben, Trebnitz u. Streckau; Brikett- fabriken Neu-Zetzsch, Wählitz, Trebnitz u. Streckau u. Paraffin- u. Mineralölfabrik in Köpsen; Ziegeleien in Streckau und Köpsen. Der Gesamtwert der Anlagen der Ges. erhöhte sich 1909/10–1916/17 um M. 747 118, 784 190, 1 916 270, 998 972, 782 411, 2 302 745, rd. M. 3 500 000, 766 383, 167 441. Infolge Auflös. des Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikats G. m. b. H. in Leipzig hat die Ges. die Gründung des Verkaufsbüros der Werschen-Weissen- felser Kohlenwerke G. m. b. H. in Leipzig veranlasst, das neben dem Verkauf eigener Kohlen, Briketts, Nasspresssteine u. Koks auch Erzeugnisse befreundeter Gesellschaften aus dem Meuselwitzer u. Leipziger Bezirke vertreibt. Kapital: M. 14 000 000 in 5855 Aktien (Nr. 1–5855) à M. 300, 365 Aktien Lit. B (Nr. 1–365) à M. 1200 u. 1296 Aktien Lit. C (Nr. 1–1296), davon 1294 à M. 1200, 1 à M. 1100, 1 à M. 1600 u. Emiss. von 1912: 8540 Aktien à M. 1200 u. 1 Aktie M. 2000. Urspr. M. 1 500 000 in Aktien à M. 300, erhöht 1867 um M. 256 500 in 855 Aktien à M. 300 u. lt. a. o. G.-V.-B. v. 10./7. 1900 um M. 438 000 in 365 Aktien à M. 1200, übernomm en vom Bankhaus Reinh. Steckner in Halle a. S. zu 197.50 %, angeboten den Aktionären zu 200 %. Die G.-V. v. 21./6. 1904 beschloss Erwerb der Grube Neu-Zetzsch bei Hohenmölsen nebst Kohlenfeldern, sowie zur Beschaffung der Mittel dafür und zur Erweiterung von Anlagen Erhöhung des A.-K. um M. 405 500 (auf M. 2 600 000) durch Ausgabe von 338 Aktien Lit. C, 337 à M. 1200, 1 à M. 1100, übernommen von Reinh. Steckner in Halle a. S. zu 177.50 %, angeb. den Aktionären zu 180 %. Behufs Erweiterungsbauten auf den Gruben bei Neu-Zetzsch beschloss die a. o. G.-V. v. 22./3. 1907 nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 522 000 (auf M. 3 122 000) in 435 Aktien à M. 1200, übernommen von Reinhold Steckner in Halle a. S. zu 185 %, angeb. den alten Aktionären zu 188 %. Agio mit M. 423 000 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 16./2. 1909 um M. 628 000 (auf M. 3 750 000) in 522 Aktien à M. 1200 u. 1 à M. 1600, über- nommen von Reinh. Steckner in Halle zu 150 %, angeb. den alten Aktionären zu 155 %. Die a. o. G.-V. v. 28./12. 1911 genehmigte 1) einen Vereinigungsvertrag mit der Wal dauer Braunkohlen-Industrie-Akt.-Ges. in Waldau (A.-K. M. 2 100 000) auf Grund dessen das Vermögen dieser Ges. mit Wirkung ab 1./4. 1911 als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. gemäss 55 305, 306 H.-G.-B. auf die Ges. Werschen-Weissenfels überging, mit der Massgabe, dass für jede Aktie der Waldauer Ges. im Nennwert von M. 1200 oder für 4 Aktien über je M. 300 eine Aktie der Ges. Werschen-Weissenfels über M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1912 sowie 15 % Barvergütung bis 31./3. 1912 gewährt wurden, während ausserdem der Div.-Schein der Waldauer Ges. für 1911/12 mit 11 % einzulösen war. 2) Den Erwerb der sämtl. 100 Kuxe der Gew. Christoph Friedrich in Berlin mit Ausbeute seit 1./1. 1912 von deren Besitzerin, der Disconto-Ges. in Berlin, gegen Gewährung von 5000 neu auszugebenden Aktien der Werschen- Weissenfelser Ges. über je M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1912. Diese Kuxe stehen jetzt bei Werschen-Weissenfels mit M. 6 000 000 zu Buch. 3) Erhöh. des A.-K. um M. 10 250 000 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre durch Ausgabe von Aktien, nämlich a) 6750 Aktien Lit. D über je M. 1200, welche ab 1./4. 1912 an der Div. teilnehmen. Hiervon dienten 5000 Aktien Lit. D zum Erwerb der Kuxe der Gew. Christoph Friedrich (s. oben), während 1750 Aktien zum Umtausch gegen Waldauer Aktien benutzt wurden. b) 1791 Aktien Lit. E, von denen 1790 Stück über je M. 1200 lauten u. 1 Aktie über M. 2000. Diese Aktien Lit. E hatten für die beiden Geschäftsjahre 1912/13 u. 1913/14 nur einen Anspruch auf eine Div. von höchstens 4 %; seit 1./4. 1914 voll div.-ber. Der Besitz der erworbenen Waldauer Braunkohlen-Industrie A.-G. umfasst folgende Anlagen: Grube, Nasspresse u. Mineralölfabrik zu Waldau; Grube u. 3 Teerschwelereien mit zus. 76 Zylindern, Nasspresse u. Brikettfabrik mit 4 Pressen zu Groitzschen bei Zeitz; Grube Herm. Schäde bei Gaumnitz. Der Besitz der Ges. an Kohlenfeldern betrug ult. März 1911 nach verschiedenen weiteren Erwerbungen in den Vorjahren 776 ha 63 a 40 qm. Der gesamte Grundbesitz stellte sich auf 135 ha 73 a 38 qm. 1907: Ankauf eines grösseren Kohlenfeldes in den Fluren Queisau, Profen, Predel, Köttichau, Steingrimma ungefähr Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. I. 65