Kohlenbergbau. 590 ha zus. hängendes Kohlenfeld. Ausser diesen erwähnten, bereits gesicherten ca. 590 ha hat sich die Waldauer Ges. im Zus. hang mit diesen noch weiter 100 ha Kohlenfeld zu günstigen Bedingungen gesichert. Die Kaufsumme der ganzen zu erwerbenden Fläche von ungefähr 2400–2600 Morgen belief sich auf ungefähr M. 3 000 000. Die Ges. hat daselbst eine Brikettfabrik für 10 Pressen errichtet, sowie eine Nasspresse in Betrieb gesetzt. Die Schachtanlage (Bunge-Nebe) befindet sich in der Queisauer Flur; im J. 1911 wurde daselbst die Brikettfabrik errichtet. Die erworbene Gew. Christoph Friedrich gehört zu den sogenannten Geiseltaler Werken u. baut die ihr gehörige Grube Cecilie bei Lützkendorf ab. Die Gew. hat seit Ende 1906 unter Aufwend. von bisher etwa M. 10 000 000 ihr 1254 Morgen umfassendes, noch voll- ständig im Tagebau abzubauendes Grubenfeld (mit rund 1710 Mill. hl Kohlenmasse) ohne Zwischenfälle derartig entwickelt, dass gegenwärtig die volle Mächtigkeit von mehr als 50 m aufgeschlossen ist. Die Produktion der Brikettfabrik von 17 Pressen hat trotz scharfer Konkurrenz schlank Absatz gefunden. Die Kohlenförderung betrug 1910/11: 719 422 t, Brikettproduktion: 246 974 t. Im J. 1910 hat die Gew. M. 4 000 000 4½ % hypoth. sicher- gestellte Oblig., rückzahlbar mit 103 %, placiert (s. unten) u. für das Geschäftsj. 1911 erst- malig auf ihre Kuxe eine Ausbeute von zus. M. 2757.80 auf jeden Kux verteilt, die den Vorbesitzern zugeflossen ist, für 1912–1917 keine Ausbeute gezahlt. Vom Grubenfeld sind ¾ aufgelassen u. auf restliche 300 Morgen die Kaufgeldrate bis 1917 zu leisten. Das Verhältnis zu der Gew. Christoph-Friedrich wurde 1913/14 so geregelt, dass die Ges. Werschen-Weissenfels den Fachtvertrag mit „Christoph-Friedrich“ durch einen Kaufvertrag über die Produktion ersetzte; die Anlagen der Gew. wurden zus. mit den anderen Anlagen der Ges. in einheitliche Verwaltung genommen. 1913/14: Die Förder. der Bergwerke u. Produktion, einschl. der Grube Cecilie, betrug 33 244 444.1 hl = 2 374 603.15 t. Es gelangten hiervon als Rohkohle 434 786.37 t zum Ver- kaufe, während der Rest 1 939 816.78 t zur Herstell. von Briketts u. Nasspresssteinen verbraucht wurde u. als Schwel- oder Feuerkohle im eigenen Betriebe Verwendung fand. Briketterzeugung: 539 800.18 t, davon 534 437.55 t abgesetzt. Es wurden 76 583.6 t Nasspress- steine hergestellt. Der Neubau einer Brikettfabrik mit elektr. Zentrale auf Grube Emma ist durchgeführt. Die Fabrikanlagen nebst der neuen Fördereinricht. sind Februar 1914 in Betrieb genommen worden. Die neue Brikettfabrik besitzt eine jährl. Leistungsfähigkeit von 150 000 t. – Die Schwelereien erzeugten 118 635.5 dz Teer u. 7877.5 Ladungen Koks. In den Mineralölfabriken wurden 122 200 dz Teer aufgearbeitet. Ausserdem wurden 6106 dz fremde Rohstoffe gegen 7069 dz im Vorjahre der Verarbeitung unterworfen. An Fabrikaten hergestellt: 34 551.4 dz Paraffin u. Kerzen aller Art, 18 688.0 dz helle Paraffinöle, 56 372.5 dz dunkle Paraffinöle, 15 622.2 dz Nebenprodukte aller Art, davon gelangten zum Versand: 21 520.1 dz Paraffin u. Kerzen aller Art, 80 376.0 dz Paraffinöle u. Nebenprodukte. 1914/15: Die Förder. der Bergwerke, einschl. der Grube Cecilie, stellte sich auf 33 232 073 hl = 2 373 719 t. Als Rohkohle gelangten davon zum Versand 347 191 t. Der Rest wurde in den Aufbereitungsanstalten u. als Feuerkohle in den eigenen Betrieben verbraucht. Briketterzeugung: 588 373 t; Nasspresssteine: 50 045 t. Die Schwelereien erzeugten 126 929 dz Teer u. 8589 /Ladungen Koks. Der Teer wurde in den beiden Mineral- ölfabriken aufgearbeitet, u. 8809.7 Ladungen Koks kamen zum Verkauf. In den Mineralöl- fabriken wurden einschl. des angekauften Teeres 135 434 dz verarbeitet. Hierzu kamen noch 201 dz gekauftes Rohparaffin. Die Betriebe der Mineralöl- und Paraffinfabriken hatten unter dem Kriege wenig zu leiden. sie arbeiteten ohne Unterbrechung. 1915/16: Die Förder. der Bergwerke, einschliessl. der Grube Cecilie, stellte sich auf 35 977 358.2 hl = 2 569 811.3 t. Die Briketterzeugung betrug 689 628.99 t. Nasspresssteine wurden 36 651.87 t hergestellt. Die Schwelereien erzeugten 125 203 dz Teer u. 8430.9 Ladungen Koks. Die Kerzenfabrik Waldau ist mit der in Köpsen zu einer Betriebsanlage vereinigt worden. Die Betriebe der Fabriken arbeiteten ohne Unterbrechung. Produktionsziffern für 1916/17 u. 1917/18 wurden nicht veröffentlicht. Die Ges. beschäftigte vor Kriegsausbruch auf allen Werken, ausschl. der Abraumarbeiter, u. in den Kontoren 2115 Arb. u. 212 Beamte. Die G.-V. v. 26./7. 1916 beschloss den Verkauf der Kuxe der Gew. Elise II an die Badische Anilin- u. Sodafabrik u. die Höchster Farbwerke, auch wurde ein Kohlenlieferungsvertrag mit der Kursächsischen Braunkohlen Gas u. Kraft Ges. m. b. H, abgeschlossen. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % (bis Ende 1897 4½ %) Oblig. von 1890, 1000 Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. im Sept. auf 2./1. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf 1./4. 1918 M. 430 000. Kurs Ende 1901–1916: 100, 100, 100.50, 101, 100.75, 99.50, 96.25, 97.75, 97.75, 98, 98, 94, 94, 95.50*, –, 89 %. Notiert in Halle a. S. II. M. 500 000 in 4 % Oblig. lt. G.-V.-B. v. 22. Sept. 1898, Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1904 durch jährl. Ausl. Noch in Umlauf 1./4. 1918 M. 360 000. Kurs Ende 1901–1916: 100, 100, 101, 101, 101.75, 99.50, 96.25, 96.50, 97,75, 98, 98, 95, 94, 95.50*, –, 88 %. Notiert in Halle a. S. III. M. 700 000 in 4 % Oblig. lt. G.-V. v. 27./6. 1902, Stücke à M. 500. Kurs Ende 92–1916: 100, 101, 101.25, 101.25, 99.50, 96.25, 95.50, 97.75, 98, 98, 95, 94, 95.50*, –, 91 %. Notiert in Halle a. S. Noch in Umlauf 645 000. IV. M. 500 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 16./2. 1909, Stücke à M. 500, rückzahlbar zu 102 %. Noch in Umlauf M. 420 000. Kurs in Halle Ende 1909–1916: 101.50, 102, 101, 99. 98, 98.50*, 94 %.