1050 Kohlenbergbau. Kurs Ende 1901–1917: Prior.-St.-Aktien à M. 300: M. 700, 645, 670, 620, 855, 920, 1100, 1030, 1037, 1030, 950, 1100, 1200, 1150*, –, 1100, 1500; St.-Aktien: M. 320, –, –, 250, 343, 390, 530, 540, 536, 608, –, 675, 650, 615*, –, 625, 1200 per Aktie; Prior.-St.-Aktien à M. 1200, Ende 1913–1917: M. 5050, 4880 *, –, 4800, 7500 per Stück. Notiert Leipzig u. Zwickau. Dividenden 1896–1917: Prior.-St.-Aktien: 25, 20, 20, 15, 15, 10, 13, 10, 15, 18, 20, 25, 25, 25, 20, 25, 25, 25, 25, 25, 25, 25 % (75 bezw. 375 M.); St.-Aktien: 15, 10, 10, 5, 5, 0, 3½, 0, 5, 8, 10, 15, 15, 15, 10, 15, 15, 15, 15, 15, 15, 15 % (M. 45). Ausserdem f. 1917 eine Sonder- ausbeute von M. 75 für jede Aktie verteilt C.-V.: 4 J. (F.) Direktion: Dir. Froese. Aufsichtsrat: (5) Vors. Bankier Curt Steckner, Halle a. S.; Stellv. Cur Hentschel, Zwickau; Fritz Nebe, Eisenach; Ing. Aug. Stapel, Jena; Gen.-Dir. M. Zell, Halle a. S. Prokuristen: Paul Beger, Rich. Vogel. Zahlstellen: Eigene Kasse; Halle: Reinh. Steckner; Altenburg: Allg. Deutsche Credit- Anstalt Lingke & Co.; Leipzig: Filiale der Privatbank zu Gotha; Zwickau: Vereinsbank, Abteil. Hentschel & Schulz. Mülheimer Bergwerksverein in Mülheim a. d. Ruhr. Gegründet: 21./3. 1898; eingetr. 8./4. 1898. Zweck: Kohlenbergbau, Brikett- und Koksfabrikation. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Zeche Hagenbeck mit Kokerei für M. 6 000 000, u. erwarb später Mitte 1898 die Zeche Humboldt für M. 2 500 000, die Zeche Wiesche für M. 4 000 000, sowie 600 (von 1000) Kuxe der Zeche Rosenblumendelle für M. 1 500 000 gegen Gewährung von Aktien II. Em. von 1898. Der Erwerb der weiteren 400 Kuxe Rosenblumendelle erfolgte gegen Gewährung von M. 82 000 in Aktien u. M. 918 000 bar. Rosenblumendelle ist 1903 ganz mit den Mülheimer Bergwerksverein vereinigt. Der zus.hängende Felderbesitz des Unternehmens, das zumeist Fett- u. Esskohle fördert, umfasst 21 767 960 qm zwischen den Städten Mülheim (Ruhr) u. Essen mit 5 Schachtanlagen, die 8 Förder- u. 7 Wetterschächte aufweisen. Förderung 1907–1915 einschl. Rosenblumendelle: 1 364 774, 1 393 274, 1 405 823, 1 408 529, 1 418 731, 1 422 056, 1 485 328, 1 258 654, 1 016 546 t, u. zwar auf Hagenbeck 499 323, 476 688, 471 421, 463 619, 464 530, 488 728, 511 176, 401 698, 307 841 t, auf Humboldt 191 892, 210 566, 216 650, 210 262, 199 972, 204 752, 218 071, 200 045, 163 231 t, auf Wiesche 130 945, 333 845, 325 612, 331 081, 342 294, 333 884, 329 476, 287 684, 222 261 t, auf Rosenblumendelle 362 614, 372 175, 392 175, 403 568, 411 935, 394 692, 426 605, 369 227, 323 203 t. Herstell. von Koks: 1914: 92 398 t, 1915: 7340 t. Belegschaft 1910–1914 durchschn. 4901, 4817, 4864, 4924, 3691, Mann. — Beteilig.-Ziffer beim Kohlen-Syndikat für Kohlen 1 590 000 t einschl. Neu-Schöler- pad u. Hobeisen; für Koks 95 000 t; für Briketts 425 000 t (hergestellt 1913–1915 zus. 414 407, 336 865, 368 591 t). Produktions- etc. Zahlen für 1916 u. 1917 nicht veröffentlicht. Beschreibung der im Besitz der Ges. befindl. Bergwerke: I. Das Steinkohlenbergwerk Hagenbeck mit Neu-Schölerp ad. Die Zeche baut in ihrem 5 180 560qm grossen Felde an dem sehr günstig abgelagerten Altendorfer Sattel, in der nach Norden anschliessenden Schöler- ader und in der südlich gelagerten Essener Hauptmulde die 6 liegenden Flöze der Fettkohlenpartie mit dem ekannten Leitflöz Sonnenschein oder Dickebank. Inhalt des Feldes an Kohlen bis 900 m Tiefe 41 900 000 t. Hiervon sind 13 000 000 t über der jetzigen in 400 m Tiefe gebildeten 5. Sohle vorgerichtet, sodass die Zeche die ihr vom Kohlen-Syndikat zugebilligte Beteilig.-Ziffer von ca. 450 000 t jährl. fast 30 J. lang von den jetzigen Tief- bausohlen fördern kann. Es sind 2 Schachtanlagen vorhanden. Die Zeche hat eine Koksofenanlage von 90 Öfen (im April 1915 stillgelegt); 1904 Bau einer Brikettfabrik mit Aufbereitungsanstalt (Brikettproduktion 1908–1915: 92 775, 39 559, 20 468, 36 797, 51 068, 49 628, 57 812, 64 997 t). II. Das Steinkohlenbergwerk Humboldt mit 5 008 950 qm Feldesumfang grenzt südl. an Hagenbeck. Bis zu 1000 m Tiefe stehen im bisher aufgeschlossenen Felde Humboldt 16 000 000 t Esskohlen bester Qualität an. Der Hauptschacht ist 240 m tief. Die jetzige Produktion könnte noch 20 Jahre lang von der seit- herigen Tiefbausohle gedeckt werden. Die Zeche ist zur Hälfte beteiligt an der Brikettfabrik der Firma Stachel- haus & Buchloh in Mannheim. Die Beteiligung steht mit M. 4500 zu Buche. Erbaut ist 1904 eine neue Separation, Wäsche u. Brikettfabrik (Brikettproduktion 1908–1915: 104 853, 99 715, 98 907, 94 770, 95 163, 94 898, 92308, 69 200 t) III. Südl. von Humboldt u. westl. von Hagenbeck liegt die Zeche Rosenblumendelle mit 6 082 500 qm Feldesumfang. Der Mülheimer Bergw.-Verein besass von dieser Gew. seit Mai 1902 die sämtl. Kuxe zum Buch- wert von M. 3 775 000 (pro Stück M. 2500 Erwerbspreis u. M. 1275 für die von Aug. 1898 bis Ende 1899 für Bauten aufgewendeten Zubussen). Die Gew., welche jetzt ganz mit dem Bergwerksverein verschmolzen ist, hat durch Ankauf des Feldes Kronprinz im Norden ihrer alten Berechtsame ihren Bergwerksbesitz wesentlich ver- grössert und damit den Inhalt ihres Feldes auf 33 000 000 t gebracht. Der als Fahr- und Wetterschacht abgeteufte Schacht Kronprinz (400 m tief) ist 1903 vollständig fertiggestellt und seit April 1903 im Betrieb; Gesamtkosten der Schachtanlage M. 1 289 247. Es werden Esskohlen, halbfette Kohlen aus den zus. 4,72 m mächtigen, 6 bauwürdigen Flözen der liegenden Flözgruppe gefördert. Für Förderung u. Wasserhaltung ist 1897–1900 neben dem seither in Betrieb befindl. Schachte ein neuer Schacht abgeteuft. Eine neuerbaute Aufbereitungsanstalt gestattet, die halbfetten u. die mageren Kohlen getrennt zu verarbeiten. Die Schächte sind durch eigene Zweigbahn, an die auch die Zeche Humboldt anschliesst, mit Bahnhof Heissen der Staats- bahn verbunden. Eine Brikettfabrik arbeitet mit 4 einfachen u. 2 Doppelpressen, Produktion 1908–1915: 185 945, 178 307, 184 303, 191 343, 185 000, 199 675, 164 979, 141 835 t). IV. Das Steinkohlenbergwerk Wiesche mit 5 495 950 qm Feldesumfang, begrenzt westl. die Felder von Rosenblumendelle u. Humboldt. Auch diese Grube ist 1895–98 durch Niederbringen eines neuen Schachtes mit der besten Ausrüstung, der reichl. M. 2 000 000 Kostenaufwand verursacht hat, vollständig renoviert und besitzt eine Brikettfabrik mit 5 Pressen und Ringofenziegelei. Der alte Schacht wurde gänzl. neu in Eisen ausgekleidet. Die Berechtsame ist durch Ankauf der südl. geiegenen Längenfelder Holthauser Bänksgen u. Verein so erweitert, dass sie jetzt 35 000 000 t Kohlen enthält. Produktion der Brikettfabrik 1908–1915: 27 502, 44 390, 59 413, 57 918, 61 230, 70 540, 66 555, 94 559 t. In Zugang für sämtl. Anlagen der Ges. einschl. Erwerb von Grundbesitz 1908–1917: M. 290 923, 971 634, 803 650, 688 624, 868 165, 384 721, 297 134, 496 439, 1 203 626, 873 884. Grundbesitz einschl. Rosenblumendelle Ende 1914 etwa 393 ha (1539 Morgen). Vorhanden