Kohlenbergbau. 1053 0 „ = * „Eintracht“', Braunkohlenwerke und Briketfabriken in Neu-Welzow (N./I.). Gegründet: 23./2. 1887, früher Gew. Eintracht I; eingetr. 23./4. 1887. Sitz der Ges. bis 11./11. 1905 in Berlin. Zweck: Erwerb, Einrichtung und Betrieb von Bergwerken und sich an Bergwerke an- lehnenden industriellen Unternehmungen. Die Ges. erwarb die Bergwerke, Abbauberech- tigung und Grundstücke der Gew. Eintracht I für M. 811 666 in Hypoth., M. 141 262 in Buchschulden u. M. 1 392 000 in Aktien. Die Ges. besitzt gegenwärtig: 1) die Grube Louise in Domsdorf, Kreis Liebenwerda; 2) die Grube Henriette bei Sallgast, Kreis Luckau; 3) die Grube Clara bei Neu-Welzow, Kreis Spremberg, erworben 1891 für M. 685 000 in Aktien; 4) Grube Clara II, bei Gosda; 5) Grube Clara III bei Zeissholz O.-L., Kreis Hoyerswerda, mit dem gesamten Besitz der früheren Aktiengesellschaft „Saxonia-“; 6) Grube Werminghoff in Werminghoff O.-L., Kreis Hoyerswerda. Zu den Grubenanlagen gehören u. a. 8 Brikettfabriken mit 51 Brikettpressen und um- fangreichen sonstigen Gruben- u. Fabrikanlagen sowie Arbeiterkolonien. Ausserdem ge- hören dazu zum Teil gleichfalls sehr erhebliche Bestände an Kohlenfeldern, welche die Fort- führung der Betriebe, selbst bei Annahme erheblicher Erweiterungen, auf lange Zeit sicher- stellen. Der Betrieb erfolgt zum grössten Teil im Tagebau. Eine neunte Brikettfabrik (Werminghoff) mit 10 Pressen ist im Bau und kommt ab Mai 1918 in Betrieb. Die Jahreserzeugung der Ges. wird dann rund 1 250 000 t Briketts u. rund 7–800 000 t Roh- kohle betragen. Im Jahre 1917 belief sich die Betriebsleitung auf rund 100 000 Wagen Briketts und 300 000 t Rohkohle. Erhöhung der Anlagekonten 1913 um M. 2 577 796, 1914 um M. 1 958 999, 1915 um M. 2 048 188, 1916 um M. 4 304 271, 1917 um M. 5 850 497, wovon M. 662 375 auf Kohlenfelderwerbungen u. Abbaurechte u. M. 3 408 509 auf Neuanlage Grube Werminghoff entfallen. Gesamtwert der Anlagen Ende 1917 M. 20 089 114. Belegschaft insges. ca. 3300 Mann. Produktion: 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 Kohlen . . hl 31 710 358 29 576 114 33 480 105 37 982 662 38 732 392 34 180 287 38 993 870 Briketts . . Ctr. 14 984 568 13 830 961 15 995 203 18 425 914 19 304 302 16 785 587 19 365 134 Produktion für 1916 u. 1917 nicht veröffentlicht. Der Verkauf der Brikett-Produktion der Ges. erfolgt durch das Niederlausitzer Brikett- Syndikat-Ges. m. b. H. zu Berlin. Im Jahre 1910 beteiligte sich die Ges. Eintracht mit M. 1 000 000 (eingez. Ende 1915 M. 785 000) an der Matador Bergbau-Akt.-Ges. m. b. H. (St.-Kap. M. 2 000 000). Die zweite Million übernahm die Ilse Bergbau-A.-G.; die Matador-Bergbau-Ges. erwarb die Grube Marie bei Senftenberg Gebr. Reschke. Die Produktion dieses Werkes beträgt jährl. ca. 100 000 t. Anfang 1914 erwarb die Ges. nom. M. 1 000 000 Aktien der Niederlaus. Kohlenwerke. Seit 1914 auch Beteilig. bei der Klettwitzer Bergbau-Ges. m. b. H., bisher M. 2500 ein- gezahlt. Weitere Beteilig. mit M. 50 000 an der Land-Ges. Eigene Scholle G. m. b. H. in Frankf. a. O.; an Niederlaus. Wasserwerks-Ges. mit M. 36 600 (eingez. M. 21 250). Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, erhöht 1892 um M. 700 000, 1895 um M. 700 000 zu 115 %, 1900 um M. 1 000 000, übernommen von der Mittel- deutschen Creditbank zu 155 %. Die G.-V. v. 11./11. 1905 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 zu 200 %, Agio mit rund M. 930 000 in den R.-F. Die neuen Mittel dienten zur Deckung der Baukosten der neuen Brikettfabrik auf Grube Clara u. zur Rückzahl. der Oblig. Nochmals erhöht lt. G.-V. 23./3. 1909 um M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, hiervon angeboten M. 715 000 den alten Aktionären zu 200 %. Mit M. 285 000 jungen Aktien wurde der Restkaufpreis des Besitzes der Akt.-Ges. Saxonia beglichen. Agio der M. 715 000 neuen Aktien mit M. 641 609 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 29./8. 1917 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 4 000 000 (also auf M. 10 000 000) in 4000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, an- geboten den alten Aktionären 3:2 zu ebenfalls 150 %. Agio mit M. 2 000 000 in R.-F. Diese Kap.-Erhöh. ist erfolgt zur Beschaffung der Kapitalien für den Ausbau der Grube Werming- hoff, für die Übernahme der Abraumbetriebe auf den Ges.-Gruben in eigene Verwalt. u. für die Ausgestaltung dieser Betriebe sowie sonst. Erweit. u. Verbess. innerhalb des Gesamt- betriebes der Ges. wie z. B. Maschinisierung der Kohlenförderung. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 23./12. 1911, rückzahlbar zu pari. 40 Stücke à M. 5000 u. 2800 à M. 1000, lautend auf den Namen der Mitteldeutschen Creditbank in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1917 durch jährliche Auslosung von M. 150 000 im Juli (erstmals 1916) auf 2./1. (zuerst 1917); ab 2./1. 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vor- behalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Zunächst wurden nur M. 1 500 000 der Anleihe emittiert; restl. M. 1 500 000 1914 zu 97 % begeben. Coup.- Verj:: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Mitteldeutsche Credit- bank, Jacquier & Securius, A. E. Wassermann. Kurs Ende 1912–1916: 98.50, 98.40, 101*, –, 93 %. Eingeführt in Berlin Mitte Januar 1912. Hypotheken: M. 600 778 Restkaufgelder für Kohlenfelder in den Gemarkungen Zeissholz, Ossling u. Lieske, hypoth. sichergestellt; nicht hypoth. eingetragen sind M. 11 700.