Salz- und Kali-Bergwerke. 1073 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 15 710, Salinenbetrieb 7385, Abschreib. 5275, Gespannunterhalt. 3378, Finanz-Kto Königsborn 2522, Mehrabschreib. 15 551. – Kredit: Salz 38 332, Soolbad 10 341, Mobil. 1149. Sa. M. 49 824. Dividenden 1900–1917: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Salinen-Dir. Ferd. Jesse. Prokurist: Rentier Fritz Schultze, Rheine. Aufsichtsrat: (5) Vors. Fabrikant Wilh. Jackson, Jos. Nadorff, Fabrikant Clem. Kettelhack, Bürgermeister Hubert Schüttemeyer, Komm.-Rat Herm. Kümpers, Christ. Cirkel, Rheine. Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben Akt.-Ges. in Berlin, SW. 11, Dessauerstr. 26; Bergwerksbetrieb, chemische Fabrik u. technisches Büro in Wefens- leben (Bez. Magdeburg). Gegründet: 23./3. 1908; eingetr. 15./5. 1908. Gründung siehe Jahrg. 1908/09. An der A.-G. ist die Gew. Burbach mit M. 2 000 000 beteiligt. Zweck: Erwerb und Betrieb von Bergwerken, insbesondere Gewinnung u. Verwertung von Salzen, Mineralien und Fossilien jeder Art, und Vornahme aller Handlungen, welche mit derartigen Geschäftsbetrieben in Verbindung stehen. Nach dem Bauplan wurde zunächst am 30./9. 1908 mit der Niederbringung eines Schachtes auf der Gerechtsame der Gew. Alleringersleben begonnen. Die Abteufarbeiten waren bis zur Teufe von 294 m vorgeschritten, als Wasserschwierigkeiten eintraten. Das Abteufen ist längere Zeit unterbrochen gewesen, da die Beseitigung der zusetzenden Laugen Schwierigkeiten verursachte. Anfang 1914 konnten die Abteufarbeiten bis 328 m fortgesetzt werden, als neue Laugenzuflüsse auftraten. Man hofft diese Schwierigkeiten zu überwinden, um dann das Abteufen nach Friedens- schluss fortzusetzen. Der Schacht der Gew. Wefensleben ist seit dem 1./2. 1913 in Förderung und hat seine Endteufe bei 820 m. Die derzeitige, endgültige Beteiligung beim Kalisyndikat ist 4.7032 Tausendstel am Kaliabsatz. Ferner wurde seit 1916 die Gewinnung von Speisesteinsalz in grösserem Masse aufgenommen. Unmittelbar benachbart von Wefensleben liegt die chem. Fabrik der Aktiengesellschaft mit einer Abwässer-Konzession von tägl. 50 000 dz Verarbeit. Die Endlaugen werden durch eine Rohrleitung von 42 km Länge der Elbe unterhalb Magdeburg zugeführt. Die Fabrik ist disponiert für die Verarbeitung der Salze aus den sämtlichen Schächten, von denen bis jetzt ausser dem Schachte Wefensleben der Schacht Belsdorf durch Drahtseilbahn an- geschlossen ist. Der Schacht der Gewerkschaft Belsdorf wurde 1915 durch Zementierarbeiten gegen Laugenzuflüsse abgedichtet und dann mit dem Abteufen desselben fortgefahren. Er hat im Jahre 1916 die vorgesehene Endteufe von 500 m erreicht. Vorläufige Beteiligungs- ziffer jetzt 0,9688 %0. Zur Zeit ruht der Betrieb. Mit dem Abteufen des Schachtes der Gew. Ummendorf ist 1912 begonnen worden. Es traten bei 119 m Teufe Wasserschwierigkeiten ein. Infolge der durch Krieg bedingten feh- lenden Arbeitskräfte sind nach Abschluss der Schachtsohle die Arbeiten eingestellt worden. Auch in den Gew. Alleringersleben, Eilsleben und Siegersleben konnten Arbeiten infolge des Krieges nicht vorgenommen werden. Produktion 1916: Fabriziert wurden: 55 775 dz KCI 80 % und Kalidünger 40 %, 39 133 dz, 6528 dz schwefelsaure Kalimagnesia, 37 040 dz Kieserit, 26 156 kg Brom, 325 772 kg Kalisalpeter. – Der Absatz betrug: 4341 dz Chlorkalium 80 % und Kalidünger 40 %, 28 735 da, 942 dz schwefelsaure Kalimagnesja 48 % K20804, 300 dz Blockkieserit 65 % Mgle, 25 020 kg Brom, 301 196 kg Kalisalpeter, 5000 Waggons Speisesalz. 1917 fabrizirt: Chlorkalium à 80 % K0Cl 90 049 dz, Kalidüngesalze à 40% K:0 68 013, Schwefelsaures Kali à 90 % K:8S04 8005, Kalimagnesia à 48 % K.S0, 17 481, Kieserit 37 226, Brom 47 938 kg. Absatz 1917: Chorkalium à 80 % 22 849 dz, Kalidüngesalze à 40 % 65 456, Schwefelsaures Kali à 90 % K:80. 9080, Kalimagnesia à 48 % K:S04 21 046, Blockkieserit 3200, Brom 32 525 kg. Kapital: M. 10 000 000 in 8000 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 4000 St.-Aktien à M. 500. Urspr. M. 6 000 000 in 6000 Nam.-Aktien à M. 1000. Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 29./6. 1911 um M. 6 000 000 (auf M. 12 000 000) in 6000 Nam.-Aktien à M. 1000 zu pari erhöht. Zur Sanierung der Ges. bzw. zur Beschaffung von Mitteln zur Vollendung bzw. zum Ausbau der Werke beschloss die G.-V. v. 11./5. 1914 das A.-K. von M. 12 000 000 auf M. 6 000 000 herabzusetzen durch Reduktion des Nennwertes jeder Aktie von M. 1000 auf M. 500. Ferner erhielt jeder Aktionär durch Zuzahlung von M. 500 auf jede herabgesetzte St.-Aktie das Recht auf Um- wandlung dieser St.-Aktie in eine Vorz.-Aktie. Auf 8000 Aktien wurde diese Zuzahlung geleistet, sodass M. 8 000 000 Vorz.-Aktien geschaffen wurden. A.-K. somit jetzt wie oben. Die Umwandlung durch Zuzahlung ist auch jetzt noch zulässig. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./7. 1914 5 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch, hiernach je 5 % Div. an Vorz.- u. St.-Aktien gleichmässig, Rest an beide Aktienarten ebenfalls gleichmässig. Die Vorz.-Aktien geniessen Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Von den durch Herabsetz. des A.-K. von M. 12 000 000 auf M. 6 000 000 freigewordenen M. 6 000 000 wurden M. 3 500 000 zu zückstell. für spätere Abschreib. und M. 2 500 000 zu ausserord. Abschreib. auf die Fabrik- nlage verwandt. Anleihe I: M. 5 000 000 in 5 % Oblig. von 1908. Hypoth. eingetr. auf die Felder der Gew. Wefensleben, Siegersleben, Ummendorf u. Eilsleben. Stücke à M. 2000, 1000, 500 u. 200, rück- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. 1. 68