Salz- und Kali-Bergwerke. 1081 )Die Gew. Carnallshall, Korvinus, Erichsglück u. Weyhausen haben keinen eigenen Felder- besitz. Jede besitzt lediglich der Kuxe der bei jeder von ihnen genannten Betriebs- gewerkschaft Bernburger Kaliwerke, Koburg, Erbprinz u. Gröna. Die restl. Drittel sind im Besitze des Herzogl. Anhaltischen Landesfiskus Die hier genannten 4 Gew. besitzen die gemeinsam errichteten Chemischen Fabriken Bernburg G. m. b. H. in Bernburg. Anfang 1918 erwarben die Deutschen Kaliwerke die sämtlichen Kuxe der Gewerk- schaften Bernburger Kaliwerke, Gröna u. Erbprinz sowie die sämtlichen Anteile der Gesell- schaften m. b. H.: Grethem-Büchten, Gilten, Carlsglück u. Wilhelmine, ausserdem 570 Kuxe der Braunkohlengrube Ostheim bei Malsfeld. (Siehe auch oben bei Kap.). Mitte 1918 auch die restlichen Kuxe des Gew. Korvinus erworben. Alkaliwerke Sigmundshall Akt.-Ges. in Bokeloh bei Wunstorf. Gegründet: 29./11. 1902; eingetr. 4./12. 1902. Sitz der Ges. bis 1906 in Wunstorf. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des bisher von der Gew. Mathias betriebenen Kaliwerkes auf Grund der mit den Grundbesitzern von Bokeloh u. Mesmerode abgeschlossenen Kali- gewinnungsverträge. Ferner sind Kaligewinnungsverträge mit den Gem. Idensen, Colenfeld, Cronsbostel, Rittergut Poggenhagen, Rittergüter Liethe u. Düendorf abgeschlossen, zusammen 15 preussische Normalfelder. Die sämtlichen von der Gewerkschaft Mathias übernommenen Aktiven betrugen M. 2 599 179 u. wurden für M. 873 000 erworben. Jeder Gewerke der Gew. Mathias konnte bis 29./12. 1902 für jeden vollbez. Kux eine Aktie der Alkaliwerke Sigmunds- hall von M. 1000 zu pari beziehen. Die Bildung der A.-G. wurde zur Notwendigkeit, weil über 500 Kuxe seitens der Gewerken der Gew. im Laufe der Zeit zur Verf. gestellt worden waren, sodass die ausgeschriebenen Zubussen für den Weiterbau des Schachtes nur von einem Teile der Gewerken allein zu tragen waren. Teufe des niedergebrachten Schachtes 700 m, mit 5½ m Durchmesser, in welcher Tiefe derselbe im Steinsalz steht. Die Teufen stehen von 0–15,5 m in Mauerung, v. 15,5–244 m in Tübbingsausbau, v. 244–700 m in Mauerung. Bei 450 m Teufe wurde die I. (Wetter-)Sohle, bei 500 in die II. (I. Bau-)Sohle u. bei 550 m die III. (II. Bau)-Sohle, bei 625 m die IV. (III. Bau)-Sohle angesetzt. Es wurden eine Anzahlhochprozentige Sylvinit- u. Hartsalzläger mit Mächtigkeiten von 4–18 m aufgeschlossen. Grösse des Grund- besitzes der Ges. 175 000 qm. – Die für den vollen Betrieb des Werkes erforderlichen Tagesan- lagen sind vorhanden, als Schachthalle, Fördergerüst, Ventilator, Fördermaschine für 800 m Teufe u. einer Leistung von 5000 dz in 8 Stunden, eine Kesselanlage von 12 Kesseln mit 1200 qm Heizfläche u. allem Zubehör, eine Rohsalzmühle mit 2 Mahlsystemen von je 3000 dz Leistung in 10 Stunden, ein Rohsalzmagazin, eine elektr. Centrale mit Reserven und diverse Hilfsanlagen, vollständig eingerichtete Werkstätten, Magazine und Verwaltungs- gebäude, eine vollständig eingerichtete Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 4000 dz in 24 Stunden. Mit der definitiven Förder. ist Ende 1905 begonnen. Die Konz. eines Chlorkalium- Fabrikbetriebes ist 1905 erteilt; die Fabrik ist Jan. 1906 in Betrieb gekommen. Ergänzungs- u. Neuanlagen, sowie Anschaff. erforderten bis 1914 noch erhebliche Beträge. Beteilig. mit M. 478 000 vollgez. Aktien an der Steinhuder Meerbahn (letzte Div. 2½, 2, 1½, 1, 2½ % nach Abschreib. mit M. 143 400 zu Buch stehend. Kalisyndikat, Beteilig. ab 1./12. 1917 mit 6.8557 %, entsprechend dem Kontingent nach dem Reichskaligesetz. Belegschaft zus. ca. 250 Mann. Die Ges. Sigmundshall hat 1908 die mit ihr markscheidende Gerechtsame der Kalibohrgesellschaft Neu-Wunstorf (Gew. Morgensegen) erworben behufs Arrondierung der Felder von Sigmundshall. Produktion von Sigmundshall: 1911/12: 47 978 dz Kali der Gruppe II, 50 478 dz Kali der Gruppe III u. 31 082 dz Kali der Gruppe IV; 1912/13: 18 236 dz Kali der Gruppe II, 70 080 dz Kali der Gruppe III, 40271 dz Kali der Gruppe IV; 1913/14; 21 201 dz Kali der Gruppe II, 44 120 dz der Gruppe III, 26 944 dz der Gruppe IV, zus. 92 265 dz Kali: 1914/15; 30 726 dz Kali der Gruppe II, 30 004 dz der Gruppe III, 9774 dz der Gruppe IV; zus. 70 504 dz Kali; 1915/16 u. 1916/17: Zus. 83 789, 65 641 dz. Das Gewinn-Resultat 1914/15 wurde durch den Kriegszustand ungünstig beeinflusst. Das Geschäftsj. 1914/15 ergab nach M. 226 436 Abschreib. einen Verlust von M. 192, um welchen Betrag sich der Gewinnvortrag aus 1914 auf M. 178 069 verminderte. Hierzu M. 415 125 Bruttogewinn für 1915/16, zus. M. 587 195 Gewinn, der zu Abschreib., Rückl. u. Vortrag Verwendung fand. 1916/17 M. 485 338 Reingewinn. Laut Gen.- Vers. v. 15./12. 1906 erwarb Sigmundshall 4000 Kuxe der 5000 teil- Gewerkschaft Weser und gab als Kaufpreis M. 850 000 Sigmundshall-Aktien mit Div. Ber. ab 1./10. 1907. Weitere M. 150 000 Sigmundshall-Aktien wurden der Gew. Weser ausgehändigt und dienten als Gegenwert für die seitens der Gew. Weser auf 4550 Kuxe ausgeschriebene Zubusse. Behufs Aufbringung der weiteren Mittel zum Schachtbau hat die Gew. Weser ferner eine 5 % hypohek. Anl. von M. 2 500 000 aufgenommen u. die Ges. Sigmundshall beschloss zu diesem Zwecke am 15./12. 1906 die Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (s. bei Kap.). Die Gew. Weser untersteht den Bestimmungen des Fürstlich Schaumburg-Lippischen Berggesetzes v. 28./3. 1906. Die Fürstlich Schaum- burg-Lippische Regierung besitzt von den 5000 Kuxen 450 Freikuxe u. delegiert einen Vertreter in den Grubenvorstand. Das durch Verleihungsurkunde v. 26./9. 1906 der Gew. Weser verliehene Bergwerkseigentum im Fürstentum Schaumburg-Lippe bezieht sich auf die Aufsuchung und Gewinnung von Steinsalz und den mit ihm auf der nämlichen Lager-