Salz- und Kali-Bergwerke. 1105 Maximalfelder auf Steinsalz u. beibrechende Salze u. eines auf Soole in der Umgeb. v. Magdebg. neben Wolmirstedt. Die Bohrungen wurden mit Erlangung von 13½ Maximalfeldern von je ca. 2 189 000 qm Grösse beendet. Mit den Schachtabteufungsarbeiten der Schachtanl. bei Samswegen wurde Mitte 1906, der Errichtung der hierzu nötigen Tagesanlagen, sowie mit dem Ausbau der eigenen Zechenbahn 1907 begonnen. Am 1. 9. 1908 stand die Schacht- sohle bei 204 m Teufe im trocknen, dem untern Buntsandstein angehörenden Letten. Mit Rück- sicht auf das Abteufen des Harzer Schachtes (s. unten) ruhten die Arbeiten bei Schacht Sams- wegen seit 1908, doch ist die Wiederaufnahme der Abteufarbeiten im J. 1910 erfolgt u. stand der Schacht nach Durchteufung des jüngeren Steinsalzes Ende Mai 1911 bei 475 m Teufe im Salzton. Der Schacht erreichte dann Ende Sept. 1911 nach Durchteufung des unteren Buntsand- steins, des Hauptanhydrites, des Salztones und eines Karnallitlagers die Endteufe von 750 m im älteren Steinsalz. Füllörter wurden bei 545, 635 und 725 m angesetzt. Der Holzausbau wurde eingebracht und Ende 1911 mit dem Auffahren des nördlichen Füllortes der 725 m Sohle begonnen. Im Mai 1911 ist das Karnallitlager in einer Entfernung von 162 m quer- schlägig vom Schacht in Mächtigkeiten bis zu 18 m und guter Qualitüt angefahren u. die Vorricht. desselben in Angriff genommen worden. Die Förder. begann im Herbst 1912. Provisor. Beteilig.-Ziffer im Kalisyndikat ab 1./9. 1912 3.37 Tausendstel, die definitive Beteilig.- Ziffer jetzt ab 1./12. 1917 5.3131 %0 Anteil am Absatz 1913: 63 502 dz K:0; 1914: kein Be- trieb, da 1913/14 eine Reparat. des unteren Teiles des Förderschachtes u. der Füllörter stattfand u. bis Ende Juli 1914 durchgeführt wurde; infolge des Kriegsausbruches fand dann aber ab Aug. 1914–1916 kein Betrieb statt; derselbe wurde 1917 wieder aufgenommen. Die Chlorkaliumfabrik ist seit Mitte 1916 wieder in Betrieb. Die Beteilig. am Absatz wurde im Wege der Quotenübertrag. von and. Werken geliefert. Anschlussbahn nach der Station Gross- Ammensleben vorhanden. Die Erricht. des definitiven eisernen Fördergerüstes, des Venti- latorgebäudes, der Fabrikbauten, eines definitiven Kesselhauses u. einer elektr. Zentrale ist erfolgt, ebenso einer Chlorkalium- u. Sulfatfabrik: dafür eine Konzess. zur Verarbeit. von 10 000 dz Carnallit erhalten. Der Grundbesitz der Ges. beträgt 19 ha 78 a 42 qm. Die Zweischachtfrage soll dadurch gelöst werden, dass eine Verbind. mit dem Schacht der benachbarten Gew. Samswegen hergestellt wird. Diese Gew. wird in nächster Zeit mit dem Schachtbau beginnen. Infolge des Stilliegens der Schachtanlage 1913/14 ergab sich für 1914 nach M. 589 770 Abschreib. ein Fehlbetrag von M. 539 092, gedeckt aus R.-F. 1915 nach M. 395 365 Abschreib. ein neuer Fehlbetrag von M. 226 092, ebenfalls aus R.-F. entnommen, ebenso der Fehlbetrag des J. 1916 mit M. 437 854. 1917 M. 76 194 Reingewinn dem R.-F. zugeführt. Zweck: 1) Bergbaubetrieb, Verarbeitung der gewonnenen oder sonst erworbenen Erzeug- nisse in eigenen oder fremden Fabriken; 2) gewerbsmässige Verwertung von Bergwerks- oder Fabrikerzeugnissen; 3) Beteil. bei anderen Unternehm.; 4) Erwerb u. Verwertung von Grund- stücken, Bergbaugerechtsamen und Bergwerkseigentum; 5) die Ausführung von Bohrungen. Beteil. bei Gew. Weidtmanshall u. Holungen (s. unten). weidtmanshall: Die Deutschen Kaliwerke bezw. die Bergw.-Ges. Westohm m. b. H. u. die A.-G. Kaliwerk Neubleicherode in Neustadt verkauften 1908 der A.-G. Bismarckshall 13½ Bergwerksfelder, gelegen in den Gemarkungen Bischofferode, Hauröden, Holungen, Brehme, Tastungen u. Wehnde, für M. 2 000 000. Aus diesem Bergwerksbesitz, umfassend 29 684 060 qm Grubenfelder, wurde 1909 die Gew. weidtmanshall gegründet; Grundbesitz jetzt ca. 14 ha. Die Konsolidierung der neu erworbenen Grubenfelder und die Bildung der 100 teiligen Gew. Weidtmanshall erfolgte am 27./7. 1909. Sämtl. Kuxe von Weidtmanshall wurden von Bismarckshall übernommen. Von den zu Mutungszwecken niedergebrachten Bohrungen sind 6 Bohrungen zum Aufschluss der Felder durch die Kalilager gestossen. Die Auf- schlussbohrungen haben 8–10 m starke, hochprozentige Hartsalz- und Sylvinitlager bei fast horizontaler Lagerung nachgewiesen. Mit dem Abteufen des Schachtes von Weidtmanshall ist in der Gemarkung Bischofferode am 4./1. 1909 begonnen worden. Ende April 1910 wurde in einer Teufe von 571½–576½ m ein Sylvinitlager angetroffen, Endteufe 599½ m. Der Chlorkaliumgehalt des Kalilagers beträgt im Durchschnitt 20.85 %, derjenige der mittleren 3 m des Lagers 24.30 %. Diese Beschaffenheit der Salze gestafttet, dieselben direkt aus der Grube ohne Aufbesserung als marktfähige Ware abzusetzen. Über Tage sind die definitiven Anlagen, wie Mühle u. Fördermaschinenhaus, Kesselanlage mit Brunnen u. die Sielleitungen etc. vorhanden. Eine Fabrik wird nicht gebaut. Mit dem Schacht der Gew. Holungen wurde 1915 ein Durchschlag hergestellt. Die Förderung wurde ab 1910 sukzessive auf- genommen; die Aufnahme in das Kalisyndikat erfolgte Anfang 1911; jetzige Beteilig.-Ziffer ab 1./12. 1917 6.7441 %o. Lieferungsanteil an allen Gruppen 1913: 121 471 dz K20; für 1914–1917 nicht veröffentlicht. Der Anschluss der Grubenbahn ist bei Bischofferode er- folgt. Ab 1./1. 1912 hat Bismarckshall den Betrieb von Weidtmanshall gepachtet, aber Ende 1917 die Gew. übernommen (6. unten). Schacht Holungen. Die Abteufarbeiten wurden 1915 zu Ende geführt. Im Schacht, dessen Endteufe 610 m beträgt, wurde das Kalilager in sehr guter Beschaffenheit von 578 bis 584 m Teufe durchfahren. Vorläufige Beteilig:ziffer 1.6254 %0. Gleichzeitig wurde in Gemeinschaft mit Weidtmanshall der Bau einer Chlorkalium-Fabrik in Angriff genommen; wegen des Kriegszustandes konnte der Bau nicht vollendet werden. Anfang Dez. 1917 traten die Gew. Weidtmanshallé' u. „Holungen“, deren sämtl. Kuxe Bismarckshall besass, in Liqid. u. überliessen der Ges. das gesamte Vermögen mit der Ver- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919 I. 70