―― 1114 Salz- und Kali-Bergwerke. Actien-Gesellschaft Thiederhall zu Thiede bei Braunschweig. Die a. o. G.-V. v. 17./6. 1918 genehmigte den mit den Alkaliwerken Ronneberg zu Han- nover abgeschlossenen Vertrag, wonach die Übertrag. des Vermögens der Ges. als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. gemäss §$ 305 u. 306 H.-G.-B. auf die erstgenannte Ges. gegen Gewährung von nom. M. 4 000 000 neuen Ronnenberg-Aktien mit halber Div.-Ber. für das Geschäftsj. 1918 erfolgte. Gegründet: 29./7. 1893; eingetr. 3./9. 1893. Übernahmepreis d. Gew. Thiederhall M. 8000 000. Zweck: Betrieb der Salzbergwerke und Fabriken der vormaligen Gew. Thiederhall. Die Ges. besitzt 6 Mutungsfelder von 11 006 601 qm mit einem Schachte u. eine Solmutung von 1 841 780 qm, sowie eine Fabrik zur Verarbeitung von Kalisalzen auf Chlorkalium etc. (Tagesleistung ca. 6000 Ctr.) und ein Areal von 144 000 qm mit drei Direktions- bezw. Wohn- gebäuden, 36 Arbeiterhäusern, eigener Gasanstalt, Eisenbahnanschluss etc. 1896 wurde auf dem Schachtgrundstück eine Saline zur Produkt. von Speisesalz errichtet. Das Kalisalzlager ist bis zu einer Teufe von 500 m erschlossen; es geschieht der Abbau der Salze auf mehreren in verschied. Höhenlagen befindl. Abbausolen. Seit Sept. 1900 Betrieb einer Sulfatfabrik. Arb.-Zahl ca. 400. Ausgaben für Reparat. u. Instandhalt. der Betriebsanlagen 1910–1917 M. 123 723, 90 887, 93 620, 66 501, 52 675, 42 303, 74 807, 113 674; Zugänge 1910–1917 auf An- lage-Kti M. 35 942, ca. 120 000, ca. 440 000, ca. 290 000, 423 535, 277 240, 56 125. 1901 ist zur weiteren Ausbeute der Kalisalzlagerstätte der Ges. mit dem Abteufen eines zweiten Schachtes begonnen (z. Z. 383 m tief); die Arbeiten an diesem Schacht sind vor- läufig unterbrochen. Zur Herstellung einer unterirdischen Verbindung mit Schacht I wurde neuerdings ein dritter Schacht (jetzt Schacht II genannt) abgeteuft, für den die Ges. 1916 eine endgültige Beteiligungsquote erhielt; derselbe wurde in der Nähe der neuen mächtigen ostlichen Kalilagerstätte niedergebracht; Vollendung Mitte 1916 bei einer Endteufe von 615 m. Inzwischen bereits 1914 bei einer Teufe von ca. 300 m die Förderung aufgenommen worden. Der Betrieb des Bergwerks erstreckt sich auf die Gewinnung von Steinsalz, Carnallit u. Hartsalz. Das Steinsalz gelangt zum Teil gemahlen oder in Stücken zum Versande, zum Teil wird es zu Speisesalz verarbeitet, während die Kalisalze, Carnallit u. Hartsalz auf Chlor- kalium u. Kalidünger verarbeitet werden. Die G.-V. v. 6./4. 1909 ermächtigte den Vorstand, von dem aus 6 Salz- u. 1 Soolmutung bestehenden Feldbesitz einen Teil von ungefähr zwei Normalfeldern, in welchen die Fortsetzung des bis 500 m abgebauten älteren Kalilagers, sowie der bis 383 m abgeteufte frühere zweite Schacht liegen, für eine neu zu bildende Gew., deren sämtl. Kuxe im Besitze der Ges. Thiederhall bleiben, abzuzweigen. 1913 wurden aus dem Disp.-F. auf den Förderschacht I u. den vorläufig stillgelegten zweiten Schacht M. 1 000 000 abgeschrieben. Der Reingewinn von 1913 M. 196 984 wurde auf neue Rechnung vorgetragen, hierzu M. 6829 Gewinn aus 1914, zus. M. 203 813, auch vorgetragen; in 1915 resultierte ein Verlust von M. 84 608, wodurch der Gewinnertrag aus 1914 auf M. 119 205 zurückging. Hierzu M. 4758 Reingewinn in 1916, zus. M. 123 964, welcher Betrag zur finan- ziellen Stärkung der Ges. vorgetragen wurde. 1917 M. 341 037 Reingewinn. Absatz: 1905 1906 1907 1908 1909 1910–1917 .. 242 73 934 71 015 85 265 70 740 77 915 Kieserit .... . 7193 12 294 6 918 6 901 Nicht Schwefelsaures Kali à 90 % „ 24 457 22 997 10 242 19 393 18 453 ver- Schwefels. Kalimagn. à 48 % „ 5 935 9 038 5713 12571 6 146 öffent- Kalidüngesalz 20, 30, 40 % „ 35 131 37 350 34 499 36 391 28 441 licht. Kalidünger, mind. 38 % . . „ 4 400 5 250 Absatz an Kalifabrikaten u. Mischsalzen 1909–1917: 61 349, 65 403, 67 132, 62 332, 53 789, 42 318, 39 698, 55 686, 47 772 dz. Infolge des Kriegszustandes eingeschränkter Betrieb u. ver- minderter Absatz. Die Ges. ist Mitglied des Kali-Syndikats. Beteiligung für Schacht I seit 1./12. 1917 nach dem Reichskaligesetz 4.2843 %, für Schacht II 3.1993 %%0 (siehe oben). Für das produzierte Speisesalz gehört die Ges. dem Verband Nordd. Salinen an. Die Ges. ist mit 26 Kuxen an der Gew. Kalisalzbergwerk Asse beteiligt, jetzt nur noch mit M. 1000 zu Buch stehend. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Oblig. von 1893, 4000 Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1895 bis 1925 durch jährl. Verl. im Juli auf 2./1.; verstärkte Tilg. vorbehalten. Eingetr. zur ersten Stelle auf den gesamten Besitz auf die Namen des Geh. Justizrats Semler in Braunschweig u. des Administr. Arnemann in Braunschweig in Gemässheit des Braunschw. Gesetzes v. 30./3. 1881. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der ausgel. Oblig. 10 J. n. F. Anfang 1918 noch in Umlauf M. 1 049 000. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1895–1916: 100.50, 100, 100.10, 100.40, —, 99, –, 100.10, 100.60, 101.60, 101.20, 100.60, 100, 100.20, 100.40, 100.10, 99.50, 99, 90.50, 93.25*, –, 90 %. Aufgel. 17./1. 1894 zu 99.50 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im II. Ouartal Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Bergwerksgerechtsame 2 323 535, Grundstücke 152 000, Schacht I Tiefbauten 446 297, Gebäude 933 098, Masch. u. Apparate 805 340, Geräte u. Mobil. 14 413, Schachtanlage II 1 346 508, Hilfswerke 135 035, Arb.-Kolonie 55 793, Debit. 108 652, Kassa 7896, Kaut. 435 963, Effekten 44 940, Kalisyndikat G. m. b. H. St.einlagen 15 578, 26 Asse-