Salz- und Kali-Bergwerkse. Grossherzogtums Sachsen-Weimar gelegenen, zum Gebiete der Werra gehörigen Distrikt westlich der von Stadt-Lengsfeld nach Dornsdorf fliessenden Felda, sowie die daselbst ge- legenen Enklave Dietlas. Der Teil welcher im Grossherzogl. Sächs. Staatsgebiete liegt, hat eine Grösse von 58 358 450 qm = 26.03 preuss. Maximalfelder. Das von der Herzogl. Sächs. Reg. zu Meiningen der Gew. zur Ausbeutung überlassene Feld bei Dietlas umfasst 305 ha, hat also eine Grösse von 1.39 preuss. Maximalfeldern. Der Grubenfelderbesitz der Gew. umfasst also 27.86 preuss. Maximalfelder. In dem Vertrage der Gew. mit den beiden Staatsregierungen u. in dem Vertrage der beiden Staatsregierungen unter sich sind das Weimarische u. das Meiningische Grubenfeld zu einem gemeinsamen Werke vereinigt. Ausser diesem Gruben- felde besitzt die Gew. 9 ha 45 a 90 qm Acker, Wiesen u. Gebäudeflächen im Gemeindebezirk Dietlas, mit aufstehenden Gebäuden, Schachtanlagen u. sonst. Zubehör, etwa 15 ha Artland, Wiesen u. Graben in der Gemeinde Dorndorf mit der Chlorkaliumfabrik nebst Zu- behör und etwa 28 ha Ackerland u. Wiesen in Gemeinde Stadtlengsfeld für neue Schacht- u. Fabrikanlagen. Die Schachtanlage ist seit Februar 1905 in Förderung. Im Februar 1904 wurde bei 417 m Tiefe das obere Steinsalzlager u. im Juni 1904 in 539 m Tiefe das obere Kalilager erreicht. Vorhanden sind Salzmühle, Rohsalzschuppen, Laboratorium, Schmiede u. Schreinerei, elektr. Zentrale, Ventilator-Anlage, Zentral-Kondensation, das Fördergerüst u. die Mannschaftskaue. Die nachstehend erwähnte Anleihe diente zum Erwerb, bezw. zur Bestreit. der Kosten des Erwerbes der Grundstücke in Dorndorf, der daselbst erbauten für eine tägl. Verarbeit. von etwa 7000 dz Rohsalzen eingerichteten Chorkaliumfabrik (seit Juli 1906 im Betrieb) nebst Anschlussgeleis u. einer Drahtseilbahn vom Schachte bis zu dieser Fabrik. Seit 1908 auch Bromfabrik vorhanden. Belegschaft etwa 350 Mann. Bahnanschluss in Dorndorf an die Strecke Vacha–Salzungen u. in Dietlas an die Strecke Dorndorf –Kalten- nordheim, desgl. für die neuen Schachtanlag. bei Stadtlengsfeld der gleichen Strecke. Die Ver- äusser. des Bergwerkuntern. bezw. einzelner Teile desselben unterliegt der Zustimm. des Fiskus. Die Ges. besitzt in Dietlas, Dorndorf u. Stadtlengsfeld 23 Wohnhäuser. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1910–1917 M. 348 150, 1 461 857, 2 423 912, 1 961 817, 1 357 966, 802 923, 935 472, 622 728, davon 1911–1917 ca. M. 1 200 000, 1 495 423, 838 776 rd. 900 000, 725 389, 592 075, rd. 400 000 auf die neuen Schachtanlagen. Die Ges. begann Anfang 1911 mit dem Abteufen zweier neuer Schächte in ihrem aussichtsreichen Südfelde bei Stadtlengsfeld u. erreichte Schacht II im Juli 1915 die Endteufe von 538 m; die Aufschlussarbeiten ergaben ein sehr gutes Resultat; Förderung im Juli 1915 aufgenommen. Die Abteufarbeiten von Schacht III wurden bei Kriegsbeginn 1914 einstweilen sistiert. Der Sachsen-Weimarische Staat erhält eine Förder- abgabe von 4.8 Pfg. pro dz Kalisalz. Die Gew. gehört dem Kali-Syndikat an. Die Beteilig. für Schacht I beträgt ab 1./12. 1917 7.1413 %0; provisor. Beteil. für Schacht II 1.91 16 %0, Mit Rücksicht auf die Fabrik, die 1914 leistungsfähiger gestaltet wurde, wurde der in 1913 erzielte Reingewinn von M. 444 039 nicht verteilt, sondern davon M. 400 000 zu ausserord. Abschreib. verwendet. 1914 nur M. 14 990 Reingewinn; 1915 ergab nach M. 285 358 Abschreib. einen Bilanzverlust von M. 66 094, der aus dem Gewinn des J. 1916 getilgt werden konnte, ausserdem im J. 1916 M. 39 874 Reingewinn erzielt; 1917 nur M. 6772 Reingewinn bei M. 200 000 Abschreib. Absatz 1914: 37 dz Carnallit à 9 %, 143 602 dz Kainit-Hartsalz à 12 %, 56 781 dz Kali- düngesalze à 40 %, 34 922 dz Chlorkalium à 80 %, 5400 dz Kalidünger à 38 %, 49 531 dz Schwefels. Kali à 90 %, 36 217 dz do. Kalimagnesia à 48 %. Die Mengen entsprechen einem Gesamtab- satz von 94 400 dz reinen Kalis gegen 115 588 dz K:0 in 1913. Nach Kriegsausbruch ruhte der Betrieb 3 Monate ganz u. wird seitdem in beschränktem Masse weitergeführt. Ein verteilbarer Reingewinn konnte 1914 wegen Absatzrückgang nicht erzielt werden. Absatz 1915: Einschliesslich der durch Hereinnahme fremder Beteil. u. sonst. durch Tausch sich ergebenden Mengen stellt sich der Absatz auf 9.75 dz Carnallit 9 % K:0, 302 218 dz Kainit-Hartsalz 12–15 % K20 einschl. 55 717 dz ab Schacht II, 47 698 dz Kalidüngesalz 40–42 % Kz0, 20 422 dz Chlorkalium 80 % K0Cl, 9450 dz Kalidünger 38 % Kz0, 4586 dz Schwefelsaures Kali 90 % K:S0., 56 024 dz Schwefelsaures Kalimagnesia 48 % K:S0., 162 dz Kieserit calc. gemahlen. In Reinkali ausgedrückt betrug der Gesamtabsatz 90 067 dz gegen 94 400 dz Reinkali in 1914, wovon der eigene Anteil 59 706 dz K:0 gegen 79 696 dz K: 0 in 1914 waren. Die Beteil. in Blockkieserit u. Brom war wie für 1914 auch für 1915 auf andere Werke übertragen worden. Die Förderung der Grube ist 1915 gegen 1914 um rd. 7 % ge- stiegen. Für 1915 resultierte M. 66 094 Fehlbetrag (s. oben). Absatz 1916: Einschliesslich der durch Ersatzlieferungen für andere Werke sowie Her- einnahme fremder Anteile hinzugekommener u. sonst. eingetauschter Mengen: 9,50 dz Carnallit 9 % K:0, 524 961 dz Kainit 12–15 % K 0 einschl. 145 806 dz ab Schacht II, 145 941 dz Kalidüngesalz 40–42 % K 0, 12 511 dz Chlorkalium 80 % K0CA. 9550 dz Kali- dünger 38 % K:0, 6584 dz Schwefelsaures Kali 90 % K: S0%, 26 105 dz Schwefelsaures Kalimagnesia 48 % K:S0., 15 960 kg Brom, 3570 dz Lauge. Der Gesamtabsatz der Werke in reinem Kali betrug im Berichtsjahre 150 897 dz (gegen 90 067 im Jahre 1915), hiervon eigener Anteil 105 182 (59 706) dz. Schacht II war daran im Jahre 1916 mit 18 534 dz K20 beteiligt. Absatz 1917: Einschl. der durch Ersatzliefer. für andere Zwecke sowie Hereinnahme fremder Anteile hinzugekommen. u. sonst. ausgetauschter Mengen: 6 dz Carnallit 9 % K.0, 509 783 dz Kainit 12–15 % K:0, davon 189 462 dz ab Schacht I, 320 321 dz ab Schacht II, 45 855 dz Kalidüngesalz 20–22 % K:0, davon 1950 dz ab Schacht II, 43 905 dz ab Fabrjk, 75 178 dz Kalidüngesalz 40–42 % K:0, 35 895 dz Chlorkalium 80 % K0CL, 57 525.69 schwefel-