Petroleum-Industrie. Petroleum-Industrie. 97 Bank für Naphta-Industrie Akt.-Ges. in Berlin, Halensee, Kurfürstendamm 123. Gegründet: 7. bezw. 20./3. 1907; eingetr. 25./3. 1907. Gründung s. Jahrg. 1913 14 ds. Buches. Zweck: Erwerb, Veräusserung, Pachtung, Ausbeutung und Betrieb von Naphtafeldern und Gruben und anderen bergbaulichen Unternehmungen, Handel mit den gewonnenen und ähnlichen Produkten. Die Ges. besitzt Petroleumgruben in Tustanowice (Galizien) bezw. ist an solchen beteiligt. Für 1911 machten sich infolge von Wassereinbrüchen M. 142 505 Aschreib. auf Bohranteile u. Naphtagruben notwendig, so dass eine Div. nicht zur Verteil. kommen konnte. Mit den Gründern bezw. den Vorbesitzern wurde ein Vergleich auf der Basis von M. 175 000 abgeschlossen. Im J. 1912 hatte die Ges. mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Ges. sah sich deshalb gezwungen, per 31./12. 1912 auf Bohranteile M. 695 860 abzuschreiben, 80 dass für 1912 nach Berücksichtigung des Gewinnes im J. 1912 u. nach Auflös. der Reserven ein Bilanzverlust von M. 488 159 resultierte, der 1913 auf M. 773 560 stieg. Der G.-V. v. 30./6. 1914 wurde Mitteil. nach § 240 des H.-G.-B. gemacht. In 1914 war die Grube Berolina nur in den ersten beiden Monaten im Betrieb u. die Grube Phönix II bis Kriegsausbruch. Im Laufe des Jahres 1914 verkaufte die Ges. ihre Beteiligungen an die Gruben Hadwiga und Kismet mit einem Verlust von 5353 M., sie bleibt aber an der Produktion dieser Gruben, wie bei den in 1913 verkauften Gruben Java, Oil City u. Borneo noch beteiligt. Diese Beteiligung ist hypothekarisch sicher gestellt, so dass also die Ges. z. Zt. nur noch die Naphtagruben Phönix II u. Berolina besitzt. Bis Mitte Mai 1915 war das ganze Rohöl- gebiet von Borylaw-Tustanowice von den Russen besetzt. Diese haben bei ihrem Weggange von Tustanowice auch die Schächte der Ges. in Brand gesteckt. Die Verwaltung hat den Schaden in Höhe von M. 500 000 bei der österreich. Regierung angemeldet, diesen Anspruch aber einstweilen mit M. 1 in die Bilanz eingestellt. Es sind natürlich nur die Bohrtürme u. die sonstigen Anlagen über Tage vernichtet, die bei Wiederkehr normaler Zeiten schnell wieder ersetzt werden können. Soweit die Nachrichten aus Galizien reichen, sollen die Bohrlöcher unversehrt geblieben sein. Immerhin werde die Ges. von diesem Brandschaden hart betroffen, da jetzt ein ölfündiges Bohrloch in Galizien hohen Wert habe. Die Ver- waltung hegt die Hoffnung, dass es ihr bei normalen Verhältnissen gelingen werde, an- gesichts der günstig erscheinenden Lage für die galizische Rohölindustrie die ihr mangelnden Betriebsmittel zu verschaffen. Die Verwalt. hat die Grubenbeteiligungen der Ges. u. deren j3eteiligung beim Landesverband der Rohölproduzenten gegen eine Hypothek von M. 200000 u. die Forderungen von rd. M. 85 000 verpfändet. Die Unterbilanz stieg 1914 auf M. 882701 u. 1915 auf M. 914 767. Die Unterbilanz erhöhte sich 1916 u. 1917 um „ 12 784 bezw. um M. 23 608 auf M. 951 159. Wie die Verwaltung berichtete, soll die Ges. einer Liquidation entgegengeführt werden. Die Gläubiger dürften zu ihrem Geld kommen, ob für die Aktionäre noch etwas herauszuholen ist, sei fraglich. Im Jahre 1918 sind die beiden Gruben Phönix und Berolina zum ungefähren Buchwert verkauft worden. Hierdurch konnte die Bank über M. 300 000 Schulden tilgen. Mit ihnen sind aber nicht die Brandentschädigungen auf den Käufer übergegangen. Es besteht die Hoffnung, aus dieser Forderung noch etwas herauszuholen, in welchem Falle dann die Aktionäre noch eine Quote erhalten könnten. Kapital: M. 1 000 000 in 951 Vorz.-Aktien u. 49 St.-Aktien. Urspr. M. 1 800 000 in 1800 Aktien. Die G.-V. v. 9./5. 1908 beschloss zur Herabsetzung der Buchwerte die Reduktion des A.-K. um M. 1 200 000 durch Zus. legung der Aktien 3:1, also auf M. 600 000; die gleiche G.-V. beschloss Erhöh. des A.-K. durch Ausgabe von 300 Vorz.-Aktien. A.-K. somit von 1908–1913 M. 900 000 in 300 Vorz.-Aktien u. in 600 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Diese Vorz.-Aktien sind vor den St.-Aktien dadurch bevorzugt, dass sie von dem Reingewinn 5 % vorweg erhalten, dann 5 % an St.-Aktien, Überrest wird unter beide Aktienkategorien gleich- mässig verteilt. Lt. Beschluss der G.-V. v. 29./3. u. 31./7. 1913 wurde das A.-K von M. 900 000 um M. 100 000 (auf M. 1 000 000) erhöht, u. zwar durch Ausgabe von M. 100 000 Aktien al pari, welche die Rechte der früheren Vorz.-Aktien geniessen. Diejenigen St.-Aktien, auf welche 7½ % des Nennwerts bis zum 1./6. 1913 zugezahlt sind, werden Vorz.-Aktien u. als solche ab- gestempelt. Diese Vorz.-Aktien erhielten folg. Rechte: Vom Gewinn erhalten die Vorz.- Aktien zunächst 6 %, u. zwar mit Nachforder.-Anspruch. Von dem ÜUberrest erhalten die St.-Aktien zunächst eine Div. bis zu 6 %. Verbleibender Überrest wird gleichmässig auf die Vorz.- u. St.-Aktien verteilt. Im Falle der Liquid. der Ges. wird aus dem Liquidations- erlös zunächst der Nennwert der Vorz.-Aktien zuzügl. einer nicht zur Auszahl. gelangten 6 % Durchschnittsdiv. für die vergangenen Jahre gezahlt. Alsdann erhalten die St.-Aktien eine Rückzahl. bis zur Höhe des Nennwerts. Der Rest wird gleichmässig nach dem Nennwert auf die Vorz.- u. Stamm-Aktien verteilt. Nach Zuzahl. auf 551 St.-Aktien A.-K. somit jetat; M. 1 000 000 in 300 alten u. 100 ihnen gleichgestellten neuen Vorz.-Aktien, 551 neuen Vorz,. Aktien u. 49 St.-Aktien. jeschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.