1176 Metall-Industrie. 0 0 9 0 7 Vereinigte Eschebach'sche Werke, Aktiengesellschaft zu Dresden, Zweigniederlassung in Radeberg i. S. Gegründet: 1./11. 1890 als A.-G.; eingetr. 10./12. 1890. Gründung des Dresdener Werkes 1867 von Carl Eschebach, des Radeb. Werkes 1886 von demselben. Zweck: Das Werkfabriziert Badegegenstände, Closets, Eisschränke, Eismasch., Küchenmöbel, Schlafzimmermöbel, Laternen aller Art, Backformen, Petroleum-Koch-u.-Messapparate, Gaskoch- apparate u. Gasheizöfen, Haus- u. Küchengeräte aller Art aus Weissblech, Eisenblech, Messing, Aluminium, Neusilber u. Kupfer, Emaillewaren, Emailleschilder, eiserne Kochherde u. Heizöfen, Wärmschränke u. dgl. Die Ges. besitzt eine Metall-u. Holzw.-Fabr. in Dresden (früher Eschebach & Haussner), sowie eine Eisschrank- u. Küchenmöbelfabrik, ein Stanz- u. Emaillierwerk u. eine Herdfabrik mit Eisengiesserei in Radeberg (vormals Radeberger Guss- u. Emaillirwerke Carl Eschebach & Co.). Beide Unternehm. wurden s. Z. lt. Bilanz v. 31./12. 1889 bezw. 31./3. 1890 für M. 2 972 830 eingebracht. Der gegenwärtige Flächenraum der beiden Werke der Ges. beträgt ca. 90 000 qm; vorhanden sind 4 Dampfmasch. von über 1000 PS. u. 7 Dampfkessel. In Dresden-Pieschen ist eine neue grosse, mit allen techn. Einricht. der Neuzeit ausgestattete Fabrik erbaut, die 1900 in Betrieb genommen wurde. Die Gebäude mit teils 5, teils 6 Geschossen haben ca. 700 m Gesamtlänge. In Radeberg fanden 1910/11 umfangreiche Neu- u. Umbauten statt. 1915 Ankauf des früheren Hugo Rönsch'schen Glashütten-Grundstückes für M. 106 000; die Glashüttenfabrik ist verpachtet. 1910 wurde die in Aussig in Böhmen errichtete Fabrik dem Betrieb übergeben; diese Zweigniederl. firmiert: Österreichische Eschebachwerke, Eisschrank- und Metallwaren-Fabrik, G. m. b. H., Ende 1917 mit M. 308 993 zu Buch stehend. Zugänge auf Anl.-Kti, besonders beim Radeberger Werk, erforderten 1909–1917: M. 118 000, 325 472, 421 865, 186 855, 434 687, 83 542, 262 813, 70 602, 144 202. — Gesamtumsatz 1909–1917: M. 5 807 643, 6 263 776, 6 776 061, 7 044 001, 6 686 216, 6 027 704, 6 679 895, 6 127 407, 9 298 740. Arb. ca. 1900, kaufm. u. techn. Beamte ca. 200. Nach Kriegs- beginn erhielt die Ges. 1914–1918 grössere Liefer. für die Heeresverwalt. Kapital: M. 4 000 000 in 3000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien, sämtlich à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000 in St.-Aktien, beschloss die a. o. G.-V. v. 29./5. 1908 zur Verstärkung der Betriebs- mittel u. zur Tilg. der Bankschuld die Ausgabe von M. 1 000 000 in Vorz.-Aktien mit Div. ab 1./1. 1908, die nur 5 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch erhalten u. zu 105 % rück- zahlbar sind, überrommen von der Dresdner Bank zu 101 %, angeboten den St.-Aktionären zu 103.50 %. Die Einziehung der Vorz.-Aktien kann auch imWege des freihändigen Rück- kaufs erfolgen. Im Falle der Liquidation werden die Vorz.-Aktien mit 105 % zuerst be- friedigt, ausserdem 5 % auf das Jahr, in dem die Liquidation beschlossen wurde. Genussscheine: 6000 Stück. Die G.-V. vom 5. Mai 1897 beschloss die Ausgabe von Genuss- scheinen in der Weise, dass auf je eine Aktie zwei Genussscheine A u. B entfielen; die- selben partizipieren an dem zur Verteilung gelangenden Reingewinn zur Hälfte, nachdem die Aktionäre 5 % ihres Nominalbesitzes voraus erhalten haben. Die Genussscheine können ab 1. Jan. 1907 im Wege der Ausl. à M. 800 oder durch Rückkauf getilgt werden. Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 u. 500, an die Dresdner Bank oder deren Ordre lautend, durch Indoss. über- tragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 mit 1 % u. ersp. Zs. durch Verlos. im April auf 1./10.; verstärkte Verl. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist auf einen Zinstermin zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf die Grundstücke in Radeberg u. Dresden- Pieschen im Betrage von M. 2 575 000 (Taxwert 1900 M. 4 451 396). Noch in Umlauf Ende 1917: M. 2 113 500. Zahlst. wie Div. Kurs Ende 1900–1916: 102, 102, 104.10, 105, 105, 105.10, 104.50, –, 103.10, 103, 103.25, 102.75, 101.50, 100.25, 99.50*, –, 94 %. Aufgelegt 11./6. 1900 zu 101.50 %. Notiert in Dresden. Hypotheken: M. 112 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: April od. Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), vom Übrigen bis zu 10 % als Tant. an Vorst., Beamte u. Beamten- u. Arb.-F., 5 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Ansprugh, dann 5 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 6 % Tant. an A.-R. (jedes Mitgl. mind. M. 1500), Überrest zur Hälfte den St.-Aktionären u. zur Hälfte den Genussscheininhabern bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke 455 273, Gebäude 3 309 458, Anlagen 161 229, Masch. 165 930, Inventar u. Utensil. 23 377, Werkzeuge 13 537, Musterlager, Inventar u. Utensilien 1, Modelle 1, Stanzerei-Einricht. 1, Formkasten 1, Geschirre 1, Österr. Esche- bachwerke G. m. b. H., Aussig, Beteilig.-Kto 85 000, do. ohne Stammkapital 223 993, vor- ausbez. Talonsteuer 2393, do. Versich.-Prämien 87 322, Rückstell.-Kto für Zs. auf Wertp. 26 502, Effekten 267 835, Kaut. 29 781, Wechsel 56 230, Kassa 38 207, Debit. 1 629 816, Post- scheck-Kto u. Bankguth. 1 298 976, Waren u. Material. 3 323 012 – Passiva: A.-K. A. 3 000 000, do. B. 1 000 000, Anleihe 2 113 500, do. Einlös.-Kto 5000, do. Tilg.-Kto 160 000. R.-F. 400 000, Spez.-R.-F. 1 100 000, Kriegs-R.-F. 175 433, Rückstell.-Kto 219 143, Delkr.-Kto 25 000, Disp.-F. 36 858 (Rückl. 30 000), Beamt.- u. Arb.-F. 3135, Beamtenpens.-F. 152 270 (Rückl. 75 000), Arb.- unterstütz.-F. 152 270 (Rückl. 75 000), Unterst.-Kassen 8307, unerhob. Div. 1795, Hypoth. 112 000, Kredit. einschl. Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 1 179 798, Tant. u. Grat. 100 000, Div. an St.-Aktien 525 000, do. an Vorz.-Akt. 50 000, do. an Genusssch. 375 000, Sonderrückl. für Anschlussgleisbauten 50 000, Sonderrückl. für Kleinwohnungsbauten 100 000, Tant. an A.-R. 41 500, Vortrag 111 856. Sa. M. 11 197 880. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 110 158, Fabrikat.- do. 411 760, Betriebs- do. 136430, Provis. 66 809. Reisen 7992, Gehälter 477 432, Steuern 88 827, Landeskultur-