Metall-Industrie. 1181 material für Armee u. Marine erheblich zu steigern, aber die Schwierigkeiten, die in der Beschaffung von Roh- u. Betriebsmaterialien sowie in der Heranziehung geeigneter Arbeits- kräfte bestanden, haben das Ergebnis ungünstig beeinflusst. Die Selbstkosten der Erzeug- nisse gingen erheblich in die Höhe, während die Verkaufspreise gedrückt wurden. Die- selben Schwierigkeiten, die die Herstell. der Erzeugnisse verlangsamten u. verteuerten, be- hinderten auch in erhebl. Masse die Fertigstell. der im Interesse des Vaterlandes geforderten Neubauten u. deren Einrichtungen. Werkstätten, die im Sommer des Jahres 1917 betriebs- fertig dastehen sollten, sahen teilweise im Febr. 1918 noch ihrer Vollendung entgegen u. konnten deshalb in 1916/17 nicht werbend mitwirken, belasten vielmehr foch das Bau- programm u. den Betrieb des Jahres 1917/18. Die für die Betriebstätigkeit in Betracht kommenden Schwierigkeiten haben sich im Geschäftsjahr 1917/18 noch verschärft. Kapital: M. 12 300 000 in 750 St.-Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenreihe 1–8867) und 11 550 abgest. Vorz.-Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenreihe 1–12 300), sämtl. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000; Erhöhung 1889 um M. 400 000, 1892 um M. 550 000, 1893 um M. 60 000, 1894 um M. 690 000, diese angeb. den Aktionären zu 130 %; ferner erhöht lt. G.-V. v. 27./7. 1895 um M. 600 000 (den Aktionären zu 210 %), It. G.-V. v. 11./4. 1896 um M. 750 000 (den Aktionären zu 192 % angeb.), lt. G.-V. v. 12./5. 1896 um M. 2 100 000 zum Ankauf von 2100 Aktien des Rather Metallwerkes vorm. Ehrhardt & Heye. Die G.-V. v. 19./1. 1899 be- schloss zwecks Erweiter. u. Neuanlagen nochmals Erhöh. um M. 2 150 000, angeb. den Aktionären zu 165 %. Die G.-V. v. 30./3. 1901 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 200 000 (auf M. 9 200 000) zwecks Erwerb der Munitions- u. Waffenfabriken Sömmerda A.-G. vorm. von Dreyse, deren Aktionäre mit diesen Aktien im Verhältnis. 3: 4 abgefunden wurden. Zwecks Sanierung der Ges., Tilg. der Unterbilanz von M. 1 717 249 per 30./9. 1901 und der bis März 1902 auf M. 4 730 000 angewachsenen Bankschulden beschloss die G.-V. vs. 3. 3. 1902 Ausschreib. einer Zuzahl. von M. 300 per Aktie; bei der Zahlung wurden 6 % bis 30./9. 1902 vergütet). Die Aktionäre, welche diese Zuzahl. leisteten, erhielten für jede Aktie einen durch Indossament übertragbaren Gewinnanteilschein (Genussschein). Näheres über diese bis 1916 wieder getilgten Scheine siehe dieses Handßy. 1916/17. Die Aktien, auf welche zugezahlt ist, sind als Vorz.-Aktien abgestempelt. Über die Beteil. derselben am Reingewinn siehe unten bei Gewinn.Verteil. Bei Auflös. der Ges. geniessen die Vorz.-Aktien bezügl. der Rückzahl. des Nennbetrages Vorrang vor den St.-Aktien. Zugezahlt auf 8450 Aktien M. 2 535 500. Im ganzen flossen der Ges. durch die Beschlüsse der G.-V. v. 3./3. 1902 M. 4955910 zu (Zuzahl. auf Aktien abzügl. Zs. M. 2 482 577 u. Verkauf von M. 3 000 000 Oblig. zuzügl. Zs. M. 2 473 333). Der durch die Zuzahl. freigewordene Betrag wurde mit M. 2 482 576 zu Ab- schreib. u. Rückstell. verwandt. Da der Ges. zur Bewältig. der Bestell. grosse Ausgaben bevorstanden, beschloss die G.-V. v. 21./6. 1905 die Em. von bis M. 3 100 000 neuer Vorz.-Aktien ohne Genussscheine mit Div.-Ber. ab 1./10. 1805, deren Übernahme seitens eines Konsort. zu 103 % erfolgte, welches sie den Besitzern der alten Vorz.- u. St.-Aktien zu 107 % angeboten hat. Anleihen: I. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000, auf Namen des Bankhauses C. G. Trinkaus in Düsseldorf lautend u. durch Blankoindoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 bis längst. 1929 durch jährl. Ausl. von 1.783 %, u. ersp. Zs. im April auf 1. Okt.; kann auch verstärkt oder ganz mit 6 Mon. Frist gekünd. werden. Hypoth. ist nicht bestellt. Die durch Giro legitim. Inhaber können ihre Rechte selbständig geltend machen. Die Ges. ist nicht berechtigt, vor Tilg. dieser Anleihe eine neue Anleihe aufzunehmen, welche ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. ge- währt, auch kann sie vor gänzlicher Tilg. die ihr zugehörigen Liegenschaften nicht verpfänden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 Jahren. Zahlst. wie bei Div. Ende Sept. 1917 noch in Umlauf M. 1 618 000. Kurs Ende 1901–1916: In Berlin: 84, 84.50, 83, 87.75, 92, 94, 87.50, 91, 92, 91.40, 92.50, 91.25, 91.50, 91.50*, –, 95 %. Aufgel. 25./5. 1897 zu 102.50 %. – In Frankf. a. M: 84, 86, 84.50, 85, 88, 91, 93.50, 89.60, 92, 91, 91.80, 90, 90, –*, –, 95 %. Auf- gelegt 12./5. 1897 zu 102.50 %. – Auch notiert Düsseldorf. II. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 3./3. 1902, rückzahlbar zu 105 %. Stücke à M. 1000. Alles andere genau wie bei I. Tilg. ab 1902–1931; Verstärk. statthaft. Die Anleihe II ist mit I vollständig gleichber. und ebenso wie diese nicht hypoth. eingetr. Den von der Ges. ausgegeb. Teilschuldverschreib. steht kein Pfandrecht an den Vermögens- objekten der Ges. zu. – Die Anleihe II, von der Ende 1917 noch M. 1 820 000 in Umlauf waren, wurde von den Bankhäusern C. G. Trinkaus in Düsseld., Gebr. Sulzbach u. von Erlanger & Söhne in Frankf. a. M. u. C. Schlesinger-Trier & Co. in Berlin in Anrechnung auf ihre Forder. an die Ges. zu 81.60 % mit der Verpflicht. übernommen, mind. derselben den Aktionären zu 83 % zum Bezuge anzubieten. Demgemäss konnten 24./6.–4./7. 1902 auf je M. 4000 Aktien M. 1000 Oblig. zu 83 % zuzügl. des halben Schlussnotenstemp. und 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1902 event. auch mehr bezogen werden. Zahlst. wie bei Div. Kurs wie bei I. Zugelassen in Berlin März 1903; erster Kurs 31./3. 1903: 84.60 %. Am 17./4. 1903 auch in Frankf. a. M. eingeführt. Kurs wie oben. Die Ges. bot im Sept. 1916 den Besitzern obiger 4 % Teilschuldverschreib. von 1897 u. 1902 den Umtausch in fünfte 5 % Kriegsanleihe an, u. zwar wurden die Schuldverschreib. zur Zeichn. auf die neue Kriegsanleihe zu 98 % bis zum 30. Sept. 1916 in Zahl. genommen. Die erhöhte Verzinsung von 5 % trat bereits yom 1./10 1916 ab ein. Unverzinsliche Schuldverschreibungen: Über die Ausgabe u. Einlös. derselben siehe dieses Handb. 1916/17.