1190 Metall-Industrie. hat in die A.-G. Sacheinlagen im Gesamtwert ven M. 882 000 eingebracht u. dafür 882 Aktien der Ges. à M. 1000 erhalten. Zweck: Erwerbung u. Fortbetrieb des in Frankf. a. M. unter der Firma „D. Stempel, Schriftgiesserei, G. m. b. H. bestehenden Fabrikgeschäftes insbesondere Herstellung u. Ver- trieb von Schriftgiessereiartikeln, Bedarfsartikeln für Buchdruckereien sowie auf die Her- stellung der zum Betriebe der Mergenthaler Setzmasch. erforderl. Lynotypematrizen. Die Herstell. der letzteren ist der Ges. auf Grund eines mit der Mergenthaler Setzmasch.-Fabrik G. m. b. H. in Berlin abgeschlossenen, noch eine Reihe von Fahren laufenden Vertrages für das gesamte Verkaufsgebiet der Mergenthaler Setzmasch.-Fabrik ausschliessl. übertragen. Dieses Verkaufsgebiet umfasst zurzeit Deutschland, Österreich, Ungarn, Russland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Schweiz, Holland u. die Balkan-Staaten. ca. 4000 Angestellte. Die Fabrikgrundstücke liegen Hedderichstr. 106/114 u. Kaulbachstr. 47/51. 1909 Erricht. eines Neubaues u. Erwerb des benachbarten 1300 qm grossen Bolongaroschen Grundstücks. 1910/11 u. 1915/16 fanden nochmals Erweiterungsbauten statt; Kosten ca. M. 174 000. Auch 1916 Erwerb von 2 angrenzenden Grundstücken u. einer stilliegenden Fabrik in Mainkur. 1914/16 belangreiche Aufträge für die Heeresverwalt. 1915 Erwerb eines grossen Teils der Aktien der Ersten Ungar. Schriftgiesserei A.-G. in Budapest mit Zweiggiesserei in Wien. Seit 1917 Interessengemeinschaft mit der Schriftgiesserei Gebr. Klingspor in Offenbach, Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die a. o. G.-V. v. 8./7. 1910 beschloss Erhöhung um M. 300 000, begeben an die Dresdner Bank in Frankf. a. M. zu 125 %, angeboten M. 100 000 den alten Aktionären zu 130 %. Die a. o. G.-V. v. 22./12.1917 beschloss Erhöh. des A.-K. um bis M. 1 000 000, wovon M. 200 000 behufs Beteil. an der Firma Gebr. Klingspor in Offenbach. Die Erhöh. fand bisher noch nicht die behördliche Genehmigung. Hypotheken: M. 160 000 in 3 Posten zu 4½, 4 ⅝ u. 4¼ %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 10 Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 1 140 000, Masch. u. Einricht. 1, Stempel, Originale und Matritzen 1, Mobilien und Werkzeuge 1, Modelle u. Patente I, Beteilig. an fremden Unternehm. 150 000, Kassa 16 815, Wechsel 11 684, Aussenstände 4 644 236, Wertp. 2 181 526, fert., halbfert. Erzeugn. u. Rohmaterial. 5 527 873. – Passiva: A.-K. 1 300 000, R.-F. 200 000, a. o. R.-F. 600 000 (Rückl. 100 000), Rückl. auf Aussenstände 250 000, Ersatzscheinsteuer-Res. 4100, Hypoth. 160 000, Kredit. 9 212 504, Unterst.-Kasse für Beamte, Arb., Kriegswitwen u. Waisen 500 000 (Rückl. 200 000), Rückl. f. Überleit. auf Priedensbetrieb 350 000 (Rückl. 250 000), Talonsteuer-Res. 1300, Div. 195 000, Bonus 455 000, Grat. 100 000, Kriegsfürs. 100 000, Tant. an A.-R. 89 223, Ludendorffspende 50 000, an Deutschen Buchdruckerverein 50 000, Vortrag 155 012. Sa. M. 13 672 139. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 771 235, Allgem. u. Steuern 3 482 817, Kriegsfürsorge 231 250, Fürsorgestift. 250 000, Gewinn 1 645 535. – Kredit: Vortrag 142 432, Bruttogewinn 6 238 405. Sa. M. 6 380 838. Kurs Ende 1910–1917: 156.50, 212, 240, 203, 202, –, 315, 448* . Die Aktien gelangten am 14./11. 1910 zum ersten Kurse von 151 % an der Frankfurter Börse zur Einführ. Dividenden 1905–1917: 7, 8, 9, 9, 9, 9, 12, 12, 12, 9, 15, 15, 15, ausserdem 1915–1917: 10, 15, 35 % Bonus. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: David Stempel jr., Frankf. a. M.; Wilh. Cunz, Oberursel. Prokuristen: Christ. Scondo, Conr. Ohlig, E. Waller, Th. Demmer, Heinr. Wörner. Aufsichtsrat: Vors. Stellv. Bank-Dir. H. Malz, Buchdruckereibes. Eug. Mahlau, Frank- furt a. M.; Privatier David Stempel sen., Lambsheim; Dipl.-Ing. Curt Gans, Frankenthal; Fabrikbes. Karl Klingspor, Offenbach. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Schraubenspundfabrik Wm. Kromer, A.-G. in Freiburg i. Br. Gegründet: 18./8. 1903 mit Wirkung ab 1./1. 1903; eingetr. 2./9. 1903. Gründer s. Jahrgang 1904/1905. – Ernst Keller und M. Kromer haben in die A.-G. eingebracht die an der Lehen-, Fedder- und Colmarerstrasse in Freiburg i. Br. gelegene Fabrik und Giesserei mit sämtl. Maschinen, Werkzeugen, Modellen, Mobilien, Vorräten, Patenten lt. Bilanz mit M. 1 016 314, den Wechsel- u. Kassavorrat mit zus. M. 6075, die vorhandenen Debit. (abzügl. Eredit.) mit M. 104 611, zus. M. 1 127 000, wofür von Ernst Keller 633, von M. Kromer 494 Aktien M. 1000 übernommen wurden. Zweck: Übernahme u. Fortführ. des früher unter der Firma Schraubenspundfabrik Wm. Kromer in Freiburg i. Br. bestehenden Fabrikunternehmens. Die Ges. fabriziert u. vertreibt eiserne Spundverschraubungen, Spundlochbüchsen, Zapf- einrichtungen etc. eigenen Systems für Bier. u. Weinfässer u. sonstige damit in Zus. hang stehende Gegenstände, Spundläppchen, Brenneisen, Blechverschlüsse, Korkmasch. u. dergl. Ferner betreibt sie eine Giesserei für schmiedb. Guss (Temperguss) u. Messingguss. Das etwa 70 a umfass. Fabrikgelände liegt an 3 Strassen in wertvoller Lage der Stadt Freiburg; noch Ca. 25 a sind unbebaut. Der Betrieb geschieht mit Gasmotoren bei eig. Kraftgaserzeugung (System Körting) u. Elektromotor. Infolge des Krieges, worunter die Brau-Ind. schwer zu leiden hat, eingeschränkter Betrieb.