1208 Metall-Industrie. „Gasapparat und Gusswerk A.-G. in Mainz.“ Gegründet: 1861; errichtet 1845. Zweck: Herstellung aller in das Beleuchtungs- fach gehörenden Artikel und von Gusswaren jeder Art; Fabrikation von Beleuchtungs- gegenständen für Gas u. elektr. Licht, Giessereien für Bronze u. Eisen, Laternen, kunstgewerbl. Metallarbeiten, Armaturen. Grundbesitz s. Bilanz. Das Gewinn-Resultat für 1908 wurde durch den Rückgang des Umsatzes, die hohen Arbeitslöhne, eingeschränkte Bautätigkeit etc. in ungünstiger Weise beeinflusst, sodass sich ein Verlust von M. 93 533 ergab, gedeckt aus dem R.-F. Auch 1909–1910 lagen die Verhältnisse noch ungünstig, dann 1911 etwas befriedigender, doch gelang es 1910 u. 1911 die Abschreib. zu verdienen. 1912 Steigerung des Umsatzes, der aber 1913 etwas nachliess. 1914–1917 belangreiche Heereslieferungen, die das Werk auch 1917 noch beschäftigen. Im Jahre 1915 wurde ein Reingewinn von M. 3 636 547 erzielt, davon 125 % = M. 1 350 000 Div. verteilt u. eine Sonderrückstellung von M. 1 800 000 gemacht; Reingewinn 1916 M. 2 511 249; 1917 M. 5 000 155. Kapital: M. 2 160 000 in 1800 Aktien à M. 300 u. 1350 Aktien à M. 1200. Akt.-Kap. bis 1912: M. 1 080 000. Die G.-V. v. 26./1. 1912, beschloss Herabsetzung des A.-K. im Ver- hältnis 2: 1, also auf M. 540 000. Frist 15./9. 1913. Nach geschehener Zus. legung war es möglich, den R.-F. wieder bis zur gesetzlich vorgeschrieb. Höhe aufzufüllen, den Immobil.- Amort.-F. auf M. 347 669 zu erhöhen, grössere Abschreib. an Waren u. Material. vorzunehmen u. die übrigen Konti: Mobil., Masch., Masch.-Holzhofstr. 6, Werkzeuge, Modelle, elektr. Be- leuchtung bis auf M. 1 abzuschreiben. Die a. o. G.-V v. 6./10. 1915 beschloss dann Erhöh. des A.-K. um M. 540 000 (also wieder auf M. 1 080 000) durch Ausgabe von 450 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915, begeben an ein Konsort. zu 110 %, angeboten den alten Aktionären zu 120 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 29./12. 1917 um M. 1 080 000 (also auf M. 2 160 000) in 900 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917, übernommen von einem Konsort. zu 196 %, angeboten den alten Aktionären v. 13./3.–4./4. 1918 zu 200 % frei Stück- Zs. u. Stemp. Tilgungs-Hypothek: M. 202 295 auf Fabrik Neutorstr. 3. Ferner M. 27 997 auf Klarastr. 24, M. 50 000 auf Holzhofstr. 6 u. M. 56 000 auf Neutorstr. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. event. bis 10 % zu Extra-Reserven, vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Ent- schädigung von M. 500 für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dezember 1917: Aktiva: Gebäulichkeiten: Neutorstr. 3 565 637, Holz- hofstr. 2 250 825, Holzhofstr. 6 120 382, Eisengiesserei 121 579, Klarastr. 24 51 400, Neutorstr. 1¼10 119 400, Neutorstr. 0 149 250, Um-Neubauten, Reparat. 412 184, zus. 1 790 660, abz. 412 184 Abschreib. bleibt 1 378 475, Einricht. 1, Masch. 1, Werkzeuge 1, Fuhrwerk 1, Modelle 1, Muster- buch 1, elektr. Beleucht. 1, Transmiss. u. Riemen 1, Auto 1, Waren 4 485 827, Debit. 1 511 732, Bargeld 6509, Wertp. 7 219 955, Bürgschaften 2240. – Passiva: A.-K. 2 160 000, R.-F. 1 144 800, Rückl. f. Ern.-Scheine 2160, Tilg. a. Gebäulichkeiten 1 000 000, Verbindlichkeiten 4 789 162, Tilg.- Hypoth. 202 293, do. II 27 997, Hypoth. Holzhofstr. 6 50 000, do. Neutorstr. 10 56 000, Gewinn 5 172 337. Sa. M. 14 604 750. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 3 291 091, Abschreib. 2 640 434, Rein- gewinn 5 172 337. – Kredit: Vortrag 172 182, Rohgewinn 10 931 681. Sa. M. 11 103 863. Kurs Ende 1901–1917: 95, 70, 64, 60, 60, 57, 58, 52, 35, 23, –, –, –, 30*, –, 260, – %. Notiert in Mainz. Dividenden 1901–1917: 1, 1, 3, 2½, 3, 3½, 2, 0, 0, 0, 0, 4, 3, 6, 125, 25, 33 %. Ausserdem gelangte für 1916 eine Extra-Vergüt. in 5 % Kriegsanleihe zur Ausschüttung, und zwar ent- fielen auf jede Aktie zu 300 M. nom. 100 M., auf jede Aktie zu 1200 M. nom. 400 M. in Kriegs- anleihe; für 1917 gelangte auch ein Bonus von 16¼ % = M. 50 für die Aktie zu M. 300 u. M. 200 für die Aktie zu M. 1200 zur Verteil. C.-V.: 5 J. (F.) Direktion: Alb. Zimmermann. Prokuristen: Emil Wild, Adam Schreiber, Herm. Wiese, Paul Franz Zimmermann. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Franz Bamberger, Stellv. Dr. Alb. Deninger. Geh. Komm.-Rat Jos. Harth, Komm.-Rat Ph. Stratemeyer, Komm.-Rat Bankier Ludw. Kronen- berger, Mainz; Bankier Martin Löb, Frankf. a. M. Zahlstellen: Eigene Kasse; Mainz: Disconto-Ges., Kronenberger & Co. Aktiengesellschaft für Eisen- und Bronze-Giesserei vormals Carl Flink in Mannheim. Gegründet: 19./10. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899. Übernahmepreis M. 1 372 669. Gründung 8. Jahrg. 1899/1900. Die Grundstücke umfassen 11 560 qm. Zweck: Eisen- u. Bronzegiesserei, Eisenbaukonstruktionen. Spezialitäten: Fabrikation von dekorativem Bauguss für Facaden- u. Innenbau, Balkone, Veranden, Wintergärten, feuer- sichere Treppenanlagen, moderne schmiedeeis. Fassaden, Stalleinricht., Kunstschmiede- arbeiten, Grab- u. Baudekorationen in echter Bronze. Der Krieg brachte Einschränkung des Geschäftsbetriebes in Friedensartikeln. 1915 während 7 Monaten Aufträge in Kriegs- material, dann Ende 1916 nochmals direkte u. indirekte Heeresaufträge erhalten, die 1917 ihre Erledigung fanden. Der Gewinnvortrag aus 1914 bezw. 1915 von M. 187 079 verminderte sich 1916 auf M. 102 654, hierzu 1917 M. 64 232 Reingewinn.