1222 Metall-Industrie. Unternehmungen u. Geschäften, die in das Fach der Metallindustrie u. der dieser ver-- wandten Industrien einschlagen, oder mit dem Betriebe von Messingwerken zusammen- hängen. Die Ges. betreibt eine Spezialfabrik für Brenner aller Art, besonders für Petroleum, Gasglühlicht u. Spiritusglühlicht. Seit 1902 Fabrikation u. Vertrieb des Keros- Lichts (Petroleum-Glühlicht). Die Fabrikanlagen der Ges. in Paunsdorf bei Leipzig befinden sich auf einem neben dem Bahnhof Schönefeld gelegenen Grundstücke, welches einen zu- sammenhängenden Flächeninhalt von 132 000 qm hat, wovon ca. 65 000 qm teils mit Hoch-, teils mit Schettbau belegt sind. Die erforderliche Betriebskraft wird in der Hauptsache durch eine eigene elektr. Kraftzentrale erzeugt. Neuerdings sind Vorkehrungen zum Zwecke des Anschlusses an die Landkraftwerke Kulkwitz getroffen worden. Mit dem Ausbruche des Weltkrieges sind diese Fabrikanlagen in grossem Umfange der Erzeugung von Munition u. Kriegsgerät dienstbar gemacht worden, wozu im Laufe der letzten Jahre sehr erhebliche Aufwendungen für Gebäude, Masch. u. sonst. Einricht. erforderlich wurden. In Oberweissbach in Thüringen wird in einem eigenen Fabrikgebäude die Herstellung von elektr. Glühbirnen für Taschenlampen betrieben. Ferner ist im J. 1910 unter Errichtung eines besonderen Lager- gebäudes in Hamburg eine Zweigniederlassung geschaffen worden zu dem Zwecke, das Export- geschäft zu pflegen. Das frühere Reudnitzer Fabrikgrundstück ist zum Buchwert ca. M. 375000 per 1./10. 1905 verkauft. Umsatz 1908–1917: M. 11 100 234, 10 951 896, 14 663 362, 17 227 220, 18 933 609, 19 723 426, 16 777 583, 26 494 006, 31 066 426, 45 187 712; Angestellte u. Arb. ca. 2500. Mit Kriegsbeginn trat 1914 anfänglich eine erhebliche Stockung in allen Geschäftszweigen ein, doch gelang es der Ges., bereits im Sept. 1914 grössere Kriegsaufträge zu erhalten, die bis 1918 starke Beschäftigung brachten. Die Ges. hat grosse Auslandsforder., die allein in Russland 1½ Mill. M. betragen; hierfür ein Rückstell.-Kto von M. 1 000 000 vorhanden. 1899 hat die Ges. in Gemeinschaft mit 2 anderen Firmen die A.-G. vereinigter Lampen-, Brenner- und Metallwaren-Fabriken Gebrüder Brünner, Hugo Schneider & R. Ditmar in Warschau mit Rbl. 1 000 000 A.-K. gegründet u. sich mit Rbl. 187 500 daran beteiligt. Eine Div. hat diese Beteiligung bis 1907 nicht erbracht, erste Div. für 1908: 4 %, 1909–1917: 5, 6, 6, 6, 4, 0, 0, 0, 0 %. Diese Warschauer Fabrik ist im Krieg 1915 zum Teil in das Innere Russlands verschleppt u. damit ganz erheblich entwertet. Diese Beteil. steht niedrig zu Buch. 1908 erfolgte die Beteilig. an der Brennerfabrik Otto Müller in Berlin, die von der Ges. Schneider in eine A.-G. mit M. 1 000 000 A.-K. umgewandelt wurde (Div. für 1909–1917: „, 22, 22, 22 %). Im Nov. 1917 erwarb die Schneider-Ges. die gesamten in französischem Besitze befind- lich gewesenen St.-Anteile der Zenith-Vergaser G. m. b. H. in Berlin-Halensee aus der Zwangsverwalt. (St.-Kap. jetzt M. 300 000). Dieses Unternehmen beschäftigt sich mit der Herstell. von Vergasern für Automobil-, Flugzeug- u. sonst. Motore. Anfang März 1918 ist ferner durch Kauf die Kupferwerk G. m. b. H. in Halle a. S.-Trotha, ein Werk zur Ver- hüttung von Kupfer und anderen Metallen, in den Besitz der Ges. übergegangen u. wird a ls Zweigniederlass. der Firma in Halle a. S. weitergeführt. Im April 1918 Erwerb der Armaturenfabrik u. Metallgiesserei Richard Weidner, Leipzig-Sellerhausen. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1900 um M. 750 000, begeben an die Aktion. zu 110 %, lt. G.-V. v. 5./5. 1904 um M. 625 000, übernommen von einem Konsort. zu 113.50 %, angeb. den Aktion. zu 120 lt. G.-V. v. 15./11. 1905 um M. 1 000 000, begeben an ein Konsort. zu 152 0%, angeb. den Aktion. zu 160 %, lt. a. o. G.-V. v. 14./12. 1910 um M. 875 000, übernommen von einem Konsort. zu 155 %, hiervon angeb. M. 825 000 den alten Aktion. zu 160 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 26./1. 1918 um M. 2 000 000 (auf M. 7 000 000 in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./I. 1918, übernommen von einem Konsort. (Allg. Dt. Credit-Anst. etc.) zu 175 %, angeb. den alten Aktion. M. 1 667 000 v. 28./2.–14./3. 1918 im Verh. von 3: 1 ebenfalls zu 175 0%; der Rest der neuen Aktien von M. 333 000 wurde dem Bankenkonsort. u. einer Anzahl von Werk- beamten gleichfalls zum Kurse von 175 % zur Verf. gestellt. Hypotheken (Ende 1917): M. 610 000 zu 4½ % mit halbj. Kündig.-Frist. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1904), etwaige weitere Rücklagen, bis 15 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 2000 pro Mitgl.), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Gebäude 2 041 000, Grund u. Boden 1 030 000, Masch. 5, elektr. Kraft-Zentrale 1, Giesserei 1, Mobil. 4, Werkzeuge 4, Beleucht.-Anlage 2, Speise- kantine 1, Fuhrwerk 3, Bahngleis 3, Feuerlöscheinricht. 2, Patente 2, Modelle 3, Schleusen 2, Kläranlage 1, Feuerversich. 4000, Haftpflichtversich. 6000, Waren 4 159 937, Kassa 57 892, Postscheck-Kto 43 044, Wechsel u. Scheck 45 005 Effekten 3 048 288, do. II 1 192 660, Be- teilig. 1 211 664, Debit. 8 986 939, Abt. Exportlager Hamburg, Aktiva 176 652, Abt. Glüh- lampenwerk Oberweissbach, Aktiva 129 403. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. I 1 260 000, do. II 450 000, Disp.-F. 400 000 (Rückl. 200 000), Delkr.-Kto 110 000, Hugo Schneider-Stiftung 300 000 (Rückl. 18 000), Schneider-Dörffel-Beamten-Stiftung 200 000, Hypoth. 610 000, Kredit 8 694 728, unerhob. Div. 6630, Talonsteuer-Res. 44 125 (Rückl. 5000), Rückstell.-Kto 1 000 000, Kriegsgewinnsteuer 1 204 980, Sonder-Abschreib. auf Gebäude 250 000, Div. 1 200 000, Extra- Zuteil. auf Aktien 490 000, Hugo Schneider-Stift. f. Kriegsteilnehmer 100 000, Alters-Unterst.- Kasse 200 000, Grat. 130 000, Vortrag 103 768. Sa. M. 22 132 522.