1226 Metall-Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Carl Siems, Plaue; Stellv. Justizrat Moritz Beutler, Chemnitz; Emil Wendel Plaue b. Flöha. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Chemnitz, Dresden u. Leipzig: Mitteldeutsche Privatbank; Chemnitz: Chemnitzer Bankverein; Dresden u. Chemnitz: Dresdner Bank. Actien-Gesellschaft für Verzinkerei u. Eisenkonstruktion vorm. Jakob Hilgers in Rheinbrohl a. Rh. Gegründet: 6./8. 1888, als A.-G. eingetragen 6./11. 1888 in Rheinbrohl; die Firma selbst besteht seit 1864. Zweck: Fortbetrieb des in die Ges. eingebrachten Etablissements von Jakob Hilgers, Fabrikate: Eisenhochbau- u. Brückenkonstruktionen jeder Art, Wellblechfabrikate, Hilger'sche Pfannen, zerlegbare eiserne Bauwerke aus Wellbiech; Verzinkerei, Lohnverzinkung und Patentverzinkerei, Herstell. von Rinnen, Röhren, Reservoiren etc.; Pontons und Nachen; Dachfenster aus einem Stück gepresst. Das hypotbekenfreie Areal der Ges. liegt in Rhein- brohl grösstenteils unmittelbar zwischen Bahnhof u. Rhein u. umfasst einen Gesamtkomplex von ca. 80 000 qm, wovon ca. 1500 qm mit Wohngebäuden, ca. 20 000 am mit Fabrikgebäuden bestanden sind. An Betriebseinrichtungen sind vorhanden: Alle für einen modernen Brücken- bau erforderl. Werkzeug- u. Bearbeitungsmaschinen, elektr. Kran-, pneumatische u. sonstige Nietanlagen etc., die sämtlichen Einrichtungen für die Fabrikation von Pontons, Apparaten u. Behältern aus verzinktem Eisenblech für sämtl. industr. Betriebe, von Wellblechen aller Art, von verzinktem Material für Dacheindeckungen und Wandverkleidungen, sowie für die Herstellung von zerlegbaren Bauwerken aller Art und Grösse aus Wellblech, 2 Verzinkereien, eine maschinell betriebene Schreinerei u. eine mechanische Werkstatt. Der zum Antrieb der gesamten Werkanlagen erforderl. elektr. Strom von 220 Volt Spannung wird in eigener Anlage erzeugt, die auch den Strom für die Beleucht.-Anlage liefert. Die hierzu dienende Dampfmasch.-Anlage besteht aus 3 modernen Maschinen mit zus. ca. 500 R die aus 2 Cornwallkesseln mit Überhitzeranlagen gespeist werden. Die elektr. Kraft- und Lichtanlagen sind durch eine grössere Akkumulatorenbatterie vervollständigt. Ferner vor- handen: 1 Direktorwohnhaus u. 3 einfache u. 8 doppelte Wohnhäuser für Beamte u. Arb., sowie Beamtenkasino. 1906 hat die Ges. den Eisenbahnanschluss an die Staatsbahn u. die Verwaltungsgebäude neu errichtet, sowie den Umbau des alten Werkes zum grössten Teil durchgeführt. 1908 fand der Neubau der Eisenkonstruktionswerkstätten statt. Betriebs- umschlag 1910–1917: M. 2 336 533, 4 820 696, 5 565 533, 5 052 705, ?, 4 447 000, 7 863 000, 8 712 000; Bruttogewinn: M. 462 471, 776 300, 726 800, 817 036, 723 325, 877 846, 1 491 292, 1 661 688. Auftragbestand am 12./5. 1918 M. 2 100 000. Die Ges. erhielt nach Kriegsausbruch 1915–1917 erhebliche Militärlieferungen; auch 1918 noch stark beschäftigt. Beamte u. Arbeiter ca. 500 Mann in Rheinbrohl u. Neuwied. Am 1./1. 1911 erfolgte die Angliederung der Akt.-Ges. für Brückenbau, Tiefbohrung u. Eisenkonstruktionen in Neuwied (siehe bei Kapital). Das Werk der Ges. liegt in Neuwied in unmittelbarer Nähe des Staatsbahnhofes. Der Grundbesitz umfasst ca. 40 000 qm, wovon ca. 10 000 qm mit Fabrik- und Wohngebäuden bebaut sind. An Betriebseinrichtungen bestehen: Maschinen, Werkzeuge, Kran- und Nietanlagen für die Herstellung von eisernen Brückenkonstruktionen bis zu den grössten Spannweiten, sowie von Eisenhochbauten aller Art; ferner Betriebseinrichtungen für die Erzeugung von Kesseln, Blechbehältern etc. sowie eine mechan. Werkstätte u. Dreherei. Für den Antrieb sämtl. Masch., sowie für die Beleuchtung des Werkes ist eine ausgedehnte elektr. Kraft- u. Lichtanlage vorhanden. Die Dampfmasch.-Anlage von 500 PS. besteht aus 2 Masch. nebst Dampfkesseln; eigener Anschluss an die Staatsbahn. Kapital: M. 2 300 000 in 1725 ab 1./1. 1906 gleichber. Aktien u. 575 Aktien, neuen eben- falls gleichber. Aktien v. 1911, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöhung 1897 um M. 500 000, 1899 um M. 500 000, 1900 um M. 500 000. Zur Begebung gelangten tatsächlich uur M. 250 000, so dass das A.-K. M. 2 250 000 betrug. Wegen weiterer Wandlung bezw. Herabsetz. des A.-K. auf den Betrag von M. 1 725 000 siehe Jahrg. 1909/10 dieses Buches. Die a. o. G.-V. v. 30./1. 1911 beschloss Erhöh. um M. 575 000 (auf M. 2 300 000), hiervon dienten M. 250 000 zu pari zum Erwerb der Akt.-Ges. für Brückenbau, Tiefbohrung u. Eisen- konstruktion in Neuwied (A.-K. M. 1 000 000). Die restl. M. 325 000 neuen Aktfen wurden von einem Konsortium zu 165 % übernommen und hiervon ein Teilbetrag den alten Aktionären zu 180 % angeboten. Agio mit ca. M. 166 000 in R.-F. Der Erlös dieser M. 325 000 neuen Aktien diente zur Verstärk. der Betriebsmittel, insbes. zur Tilg. der von der Akt.- Ges. für Brückenbau, Tiefbohr. u. Eisenkonstruktionen, Neuwied, übernommenen Schulden u. zum Ausbau dieses Unternehmens. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 u. höchstens 10 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl. 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 6000 jährlich), Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstück Rheinbrohl 417 000, do. Neuwied 230 000, Gebäude Fabrikbauten Werk Rheinbrohl 146 680, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser do. 183 320, zus. 340 000, abz. 15 500 Abgang bleibt 324 500, Fabrikbauten 30 000, zus. 354 500, abz. 104 500 Abschreib. bleibt 250 000, Masch. 2, elektr. Anlage 2, Eisenbahn-Anschlüsse 2, Werks-