5 1230 Metall-Industrie. der Patentanmeldung auf einen Martinofen mit reversierbarem Rekuperator, sowie die Lizenz zur Benutzung aller Neuerungen, Verbesserungen, Ergänzungen der fraglichen Patente und Gebrauchsmuster und neuen Erfindungen oder Entdeckungen, die sie auf dem Gebiete der Anwendung von Wassergas für Formgussstahlfabrikation machen wird. Für diese Einwerfung erhielt die Dellwik-Fleischersche Wassergas Ges. m. b. H. M. 200 000 in Aktien; 2) Frau Prof. Elise Fleischer und Frau Laura verw. Leue, geb. Broche, zu Wiesbaden das im Grundbuche von Torgau Blatt 657 verzeichnete Fabrikgrundstück nebst Maschinen. Sie erhielten dafür als Gegenwert M. 200 000 in Aktien. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Formguss sowie sonstiger Stahlsorten u. ver- wandter Fabrikate. Die Werke der Ges., die sich seit Anfang 1911 im Bau befanden, wurden erst im März 1912 fertiggestellt, da noch Ergänzungsbauten erforderlich waren. Weiterer Ausbau 1913 u. 1914. Nach vollendeter Umgestaltung der Betriebe konnte die Ges. noch im letzten Viertel des Jahres 1914 Aufträge für die Heeresverwalt. ausführen, mit denen sie auch im Jahre 1915 reichlich versehen war. Im J. 1916 wurde endgültig von dem Wassergasverfahren abgegangen u. diese Einricht. durch moderne, erprobte u. billiger arbeitende zu ersetzen. Die Lizenz für das Dellwik-Fleischer-Wassergasverfahren hat für die Ges. vollständig an Wert verloren, so dass das Patentkto vollständig abgeschrieben wurde. In einem besonderen Teile des Werkes wurde ein Presswerk errichtet, dass im März 1916 in Betrieb kam. Kapital: M. 970 000 in 500 St.-Aktien u. 470 Vorz.-Aktien à M. 1000. Die Mehrzahl der Aktien befindet sich in den Händen der Allg. Deutschen Creditanstalt u. der Süddeutschen Disconto-Ges. in Mannheim. Urspr. M. 1 000 006 in 1000 St.-Aktien. Zur Tilg. der Ende 1911 mit M. 574 997 ausgewiesenen Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 15./4. 1912 Herabsetz. des A.-K. um M. 325 000 der Ges. zur Verfüg. gestellte Aktien u. Erhöh. des A.-K. um M. 200 000 durch Ausgabe von 200 Stück, ab 1./1. 1912 div.-ber. Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Nachzahl.- Ber. gegen Einbringung von Forder. an die Ges. seitens der Revision Treuhand-Akt.-Ges. in Leipzig. A.-K. also von 1912–1914 M. 875 000 in 675 St.-Aktien u. 200 Vorz.-Aktien à M. 1000. Für 1912 ergab sich eine neue Unterbilanz von M. 210 326, die 1913 auf M. 443 552 stieg. Zur noch- maligen Sanierung beschloss die G.-V. v. 8./6. 1914 Herabsetz. des A.-K. zum Zwecke der Beseitigung der Unterbilanz u. Vornahme von Abschreib. u. Rückstell., u. zwar durch Zus.- legung der Vorz.-Aktien im Verhältnis von 10: 1 u. der St.-Aktien von 45: 1. In der G.-V. Y. 2./7. 1914 berichtete dann die Verwalt., dass sich die am 8./6. 1914 beschlossene Zus.- legung erübrige, da sämtliche Aktien zur Verfüg. gestellt u. alle bis auf M. 175 000 St.-Aktien wieder zu pari freihändig begeben werden konnten. Die Besitzer dieser St.-Aktien haben sich bereit erklärt, zwecks vollständiger Wiederaufrichtung des Unternehmens M. 95 000 neue, vom 1./1. 1914 ab an der Div. teilnehmende Vorz.-Aktien zu pari zu übernehmen, wenn ihre M. 175 000 St.-Aktien ebenfalls in Vorz.-Aktien umgewandelt werden. Dies wurde von der Versamml. genehmigt. Ferner beschloss die G.-V. v. 2./7. 1914, das A.-K. um M. 95 000 (auf M. 970 000) in 95 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, begeben zu pari, zu erhöhen, so dass das A.-K. sich aus M. 500 000 St.-Aktien u. M. 470 000 6 % Vorz.-Aktien zus. setzt. Die letzteren gehen ihrer Vorrechte verlustig, sobald sie einmal aus dem Jahresgewinn 20 % Div. erhalten haben. Der aus der Transaktion von 1914 sich ergebende Sanierungsgewinn von M. 795 000 wurde zunächst zur Deckung des Verlust- vortrages aus 1913 mit M. 443 552 herangezogen. Für 1914 verblieb demnach noch ein Sanierungsgewinn von M. 351 448, der sich durch die Betriebseinnahme auf M. 507 089 er- höhte; 1915 bei M. 240 546 Abschreib. M. 9427 Reingew. erzielt. Das Geschäftsjahr 1916 schloss nach M. 204 529 Abschreib. mit einem Verlust von M. 753 692 ab. Die Erwartungen, die an die Errichtung des Presswerks geknüpft worden sind, haben sich nicht erfüllt. Neben technischen Unzulänglichkeiten wirkten auch Per- sonalschwierigkeiten störend. Die Giesserei wurde im ersten Halbjahre 1916 mit der Her- stellung von Stahlgussgranaten u. Stahlformguss beschäftigt. Die ungenügenden Ergebnisse waren Veranlassung, das Werk an eine grosse Organisation anzulehnen. Dahingehende Verhandlungen führten zum Abschluss eines Pachtvertrages mit der Akt.-Ges. Lauchhammer. Der Pachtvertrag ist auf ein Jahr unter Erneuer. des Kaufrechtes abgeschlossen. Der Verlust von M. 753 692 wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Der G.-V. v. 4./7. 1917 wurde Mitteil. nach § 240 des H. G.B. gemacht. Das Geschäftsjahr 1917 schloss mit einer Erhöhung des vorgetragenen Ver- lustes aus 1916 um M. 22 698 auf M. 776 391 ab. Die Ges. führte ihre Betriebe in dem I. Quartal in eigener Regie, nachher waren sie an die Aktien-Ges. Lauchhammer ver- bachtet. Das Bruttoergebnis hieraus wurde durch die entstandenen Gen.-Unk., Zs. u. die Abschreib. verbraucht. Durch den mit der Pachtung verbundenen Verkauf der Bestände an Rohmaterial und Halbfabrikaten und durch die Ablieferung der in eigener Regie her- gestellten Granatenbestände gelang es, die Verbindlichkeiten der Ges. wesentlich zu ver- mindern. Die Kredit. und Akzepte erfuhren eine Verringerung um ca. M. 2 800 000. Am 1./4. 1918 gingen die Werke selbst an die A.-G. Lauchhammer Abt. Stahlwerk Torgau durch Kauf über und werden dieselben unter der bisherigen Leitung des Herrn Direktor Dr. F. M. Gaertner, Torgau, weitergeführt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke 88 915, Gebäude 844 999, Masch. 727 940, Werkzeuge 3463, Geräte 18 775, Utensil. u. Mobil. 8243, Gleisanlage 6621, Modelle 1, Wohn-