Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien ete. 137 Zweck: Betrieb einer Masch.- u. Dampfkesselfabrik, insbesondere Übernahme u. Fort- führung des bisher unter der Firma J. Westermann, Witten, betriebenen Fabrik- u. Handels- geschäfts. 1916 u. 1917 Heeresaufträge. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000. Das A.-K. wurde 1 911 um M. 400 000 erhöht. Hypothek: M. 50 270. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstück 47 954, Gebäude 114 800, Mobil. 1900, Fuhrwerk 2100, Masch. u. Geräte 55 500, Modelle 1, Waren 228 778, Kassa 630, Postscheck- Kto 1996, Effekten 8178, Debit. 182 992, Avale 3000. Passiva: A.-K. 500 000, Hypoth. 50 270, R.-F. 17 964, Delkr.-Kto 19 961, Talonsteuer-Res. 4500, Zs. 656, Kredit. 32 554, Avale, 3000, Reingewinn 18 855. Sa. M. 647 761. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gebäudeunterhalt. 5416, Materialien 2116, Dekort 10, Lohn 22 990, Handl.-Unk. 25 312, Betriebsunk. 16 757, Fuhrwerksunk. 4289, Zs. 1049, Tant. 9089, Abschreib. 8928, Gewinn 18 855. – Kredit: Vortrag 1435, Effekten 928, Waren 112 452. Sa. M. 114 816. Dividenden 1907–1917: 6, 0, 4, 6, 5, 5, ?, 0, 2, 3, 8 %. Direktion: Bernh. Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Max Alfred Pampus, Düsseldorf-Oberkassel; Stellv. Paul Hagenbeck, H. G. Westermann. XVY ― Enzinger-Werke Akt.-Ges. in Worms, mit Zweigniederlassungen in Berlin SW. 61 u. Breslau. (Firma bis 29./6. 1918: Filter- und brautechnische Maschinen-Fabrik A.-G. vormals L. A. Enzinger.) Gegründet: 14./12. 1897. Übernahmepreis der Firma L. A. Enzinger M. 1 800 000. Zweck: Erwerb, Fortbetrieb u. Erweiterung der in Pfeddersheim gelegenen, früher unter der Firma L. A. Enzinger betriebenen Masch.- u. Papierfabrik, sowie von deren Messing-, Zinn- u. Eisengiesserei. Die Fabrikation der Ges. erstreckt sich auf Filter für Bier, Wasser, Wein etc., auf Filtermasse- u. Filtertücher-Wasch-Masch., Druckregler, Luftkompressoren, Fassfüller, Flaschenkellerei-Masch. wie Abfüllapparate, Reinig.-Masch. u. a., Filtrierpapier u. Filtermasse, Brauerei-Einricht., Kältemasch., Kühlanlagen, Achsbüchsen für Eisenbahn- waggons. Die Fabrikanlagen in Pfeddersheim bei Worms a. Rhein bestehen aus Masch.- Haus, Eisen-, Zinn- u. Messing-Giesserei mit Zubehör, Dreherei, Schlosserei, Filterpapierfabrik, Magazinen- u. Ausstellungsräumen. Das Grundstück umfasst einen Flächenraum von ca. 43 000 qm, wovon ca. 10 380 qm bebaut sind. Die Abteilung der Zweigniederlass. Berlin befindet sich in gemiet. Räumen u. wird z. Z. nur als Magazin u. Kontor benützt. Im Jan. 1900 wurde die Berliner Feinfilterfabr. Sellenscheidt, Commanditges. in Berlin übernomm. u. sind dafür 340 Stück neue Aktien à M. 1000 gewährt. 1907 Ankauf der Berliner Fabrik für Brauerei-Bedarfsartik. Gebr. Thelen u. Otto Vogel, G. m. b. H., Fabrik für Kellereimasch, beide in Berlin; diese 3 Tochtergesellsch. wurden 1917 in der Firma Gebr. Thelen G. m. b. H. ver- einigt. Umsatz der Enzinger-Ges. 1908–1913: M. 1 839 903, 2 041 169, 2 400 359, 2 678 599, 3 109 371, 4 571 782. Im Geschäftsj. 1912/13 hat die Ges. Enzinger die Aktiven der Maschinen- fabrik vorm. Gebr. Guttsmann Akt.-Ges. in Breslau nach dem Stande per 1./7. 1913 im Wege der Fusion für M. 2 735 434 erworben (siehe auch Kap.). Als Entgelt für die Uber- nahme gewährte die Enzinger-Ges. den Aktionären der Guttsmann Akt.-Ges. in jungen Enzinger-Aktien M. 357 000, sie übernahm ferner die Oblig.-Schuld der Guttsmann A.-G. in Höhe von M. 1 200 000, deren Kredit. M. 1 057 974, deren Avalverbindlichkeiten M. 50 010, sie verzichtete auf Einlösung einer in ihrem Besitz befindl. Guttsmann-Aktie von M. 1000 zum derzeitigen Werte von M. 450, sie verpflichtete sich ferner, die Kosten der Fusion in Höhe von schätzungsweise M. 70 000 zu tragen, zus. also M. 2 735 434. Die Fabriken der Gebr. Guttsmann Akt.-Ges. befinden sich in Breslau nahe der Freiburger Bahn. Sie bestehen aus Eisen- u. Stahlgiesserei sowie Maschinenfabrik. Die Eisen- u. Stahlgiesserei (Siebenhufener Str. 57/65) hat eine Produktionsfähigkeit von etwa 5000 t Eisen- u. 2500 t Stahlguss pro Jahr. Es wird vornehmlich Rotguss u. Weissmetall geschmolzen; die Tagesproduktion beträgt etwa 1500 kg Metallguss. Die Fabrikation der Masch.-Fabrik erstreckt sich auf Eiserzeugungs- u. Kältemasch., Kompressoren u. Pumpen aller Art, Einricht. u. Apparate für Brauereien, Zucker- fabriken, Zementfabriken Ein Hauptzweig der Fabrikat. ist die Herstell. von Achslagerkästen aus Stahlguss für Eisenbahnwaggons. Die Gesamtanlagen der Schlosserei, Dreherei und Klempnerei der Enzinger-Ges., Zweigniederlass. Berlin, sind nach Breslau verlegt worden. Zus. in allen Betrieben ca. 140 Beamte u. 750 Arb. Der Rückgang in den Gewinnergebnissen der Ges. erklärt sich aus der durch den Krieg bedingten starken Einschränkung der normalen Produktion, deren Wirkungen durch die spätere Aufnahme der Fabrikation von Kriegsartikeln nicht aufgewogen wurde. Die bisherige Lizenznehmerin der Enzinger Ges. für Oesterreich-Ungarn u. Italien, die Firma B. H. Hellmann in Prag, wurde Anfang 1912 in eine österr. A.-G. mit K 1 000 000 Akt.-Kap. umgewandelt, wovon die Wormser Ges. K 400 000 übernommen hat, die restl. K 600 000 im J. 1916 erworben (letzte Div. 10, 5, 6, 5 %). Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V. vom 30./1. 1900 um M. 400 000 durch Ausgabe von 400 Aktien, von diesen erhielt Karl Sellenscheidt für seine Einlage 340 Stück. Die G.-V. v. 29./4. 1911 beschloss zur Ab- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. 1. 87