1406 Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. 146 shares für den Gesamtpreis von M. 3 911 557.20 erworben. (Näheres über diesen Erwerb siehe dieses Handbuch 1914/15). Die Fonotipia verteilte für 1911, 1912 u. 1913 Div. von 20 bezw. 32 %, bezw. 30 % welche nach Abzug der engl. Einkommensteuer mit M. 233 729.70 bezw. 372 143, bezw. 350 594 der Lindström-Ges. zuflossen. Eine Tochter- ges. der Fonotipia ist die Internat. Talking Machine Co. m. b. H. Odeon-Werke in Berlin-Weissen- see u. Rio de Janeiro, deren St.-Kap. jetzt M. 1 200 000 beträgt. Zum Konzern der Fonotipia gehören ausser der vorerwähnten Ges. ferner: die Societa Italiana di Fonotipia in Mailand (A.-K. Lire 100 000), die Comp. Francaise des Disques et Machines Odéon et d'Instruments de Musique (ancienne maison Ch. & J. Ullmann) in Paris (A.-K. Frs. 500 000). Die a. o. G.-V. der Lindström-Ges. v. 29./10. 1913 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 (also auf M. 5 000 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. für 1913 zur Hälfte; diese Emiss. erfolgte zum Zwecke der Übernahme der Dr. Grünbaum & Thomas Akt.-Ges. (Plattenfabrik) in Berlin, zum Erwerb von M. 956 000 Aktien der Favorite-Record Akt.- Ges. in Hannover, M. 500 000 Anteilen der Dacapo Record Co. m. b H. und M. 500 000 Anteilen der Lyrophonwerke G. m. b. H. in Berlin. Zur Durchführung dieser Transaktionen dienten M. 1 150 000 neue Aktien, restliche M. 350 000 zur Verstärkung der Betriebsmittel emittiert. Diese M. 350 000 sind von einem Konsort. zum Kurse von 132 % übernommen und den alten Aktionären dergestalt angeboten worden, dass auf je 10 Carl Lindström-Aktien eine neue Aktie zum Kurse von 140 % bezogen werden konnte. Agio mit M. 90 146 in R.-F. Die Favorit-Record-Akt.-Ges. ist inzwischen durch Fusion vollständig mit der Lindström- Ges. verschmolzen worden, die Dacapo Record Co. u. die Lyrophon-Werke befinden sich in Liquidation. Die Lindström-Ges. wurde durch den Kriegsausbruch 1914 schwer betroffen, indem die Nachfrage nach den Artikeln der Ges. sehr zurückging. Nach M. 322 540 Abschreib. auf Anlagen etc., von M. 159 379 auf Forder., sowie von M. 1 500 000 auf Aktien der Tochter- gesellschaften ergab sich für 1914 ein Fehlbetrag von M. 2 343 013, gedeckt aus R.-F., der dann noch mit M. 1 050 000 bestehen blieb. Die Gesamtabschreib. auf Debit. bezifferten sich nach der Bilanz für 1914 auf M. 576 489, davon M. 500 000 Abbuchungen bzw. Rücklagen für Forder. im feindlichen Auslande. Die Berliner Fabriken der Lindström-Ges. u. ihres Konzerns waren teils seit Anfang des Jahres 1915, teils seit Frühjahr 1915 mit Aufträgen für Heeresbedartf reichlich versehen u. sämtlich voll beschäftigt; Reingewinn für 1915 M. 1 816 764, auch im Jahre 1916 hatte die Ges. umfangreiche Heereslieferungen erhalten, doch blieb das Geschäft in Friedensartikeln beschränkt. Reingew. 1916 M. 1 381 576. Auf Betrieb wurden M. 350 000 abgeschrieben. 1917 stieg der Reingewinn auf M. 1 832 694, davon M. 400 000 für Friedenswirtschaft zurückgestellt. Auch im 7. 1918 ist die Ges. sehr stark beschäftigt. Hypotheken: M. 285 000 auf von der Beka-Record A.-G. übernommene Immobilien. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), die weitere Verwend. des Rein- gewinns u. die Festsetzung einer Div. nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rückstell., sowie nach Abzug der dem Vorstande und den Angestellten vertragsmässig zustehenden Tant., beschliesst auf Vorschlag des A.-R. die G.-V. Der A.-R. erhält eine Tant. von 6 %, mind. aber eine Vergüt. von M. 1000 pro Mitgl., der Vors. aber M. 2000, der Stellv. M. 1500. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke 202 069, Gebäude 241 275, Masch. u. Fabrikat.-Anlagen 1, Matrizen 52 541, Werkzeuge 1, Invent. 1, Patente 1, Modelle 1, Kraft- wagen 1, Gespann 1, Klischees 1, Wertp. u. Beteilig. 2 239 104, Kaut. 3543, Kassa 41 645, Bankguth. 3 883 913, Wechsel 48 916, Debit. 2 010 940, Waren 5 382 572. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 1 100 000 Delkr.-Kto 200 000, Arb.-Unterst.- u. Kriegsfürsorge-F. 216 249, Hypoth. 285 000, Gläubiger, Anzahl. u. Rückstell. (einschl. Rückl. für Kriegsgewinnsteuer) 5 468 207, unerhob. Div. 4280, Div. 750 000, Sondervergüt. 250 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 208 860, do. an A.-R. 83 544, Rückstell. f. Übergang z. Friedenswirtschaft 400 000, Vortrag 140 289. Sa. M. 14 106 430. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 475 533, uneinbringl. Forder. 25 400, Abschreib. 631 278, Reingewinn 1 832 694. — Kredit: Vortrag 126 269, Zs. 153 938, Brutto- gewinn 3 684 699. Sa. M. 3 964 906. Kurs Ende 1910–1917: 325.25, 335, 256.80, 183.75, 135*, –, 200, 260.50 %. Erster Kurs am 14./3. 1910: 225 %. Zugelassen Nr. 1–3500. Dividenden 1908–1917: 12, 15, 20, 20, 20, 15, 0, 12, 12, 15 ( 5 % Bonus) %. C.-Vj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Straus. Prokuristen: Sig. Salomon, H. Ötterbeck. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Konsul S. Marx, Stellv. Bank-Dir. Dr. H. Schacht. Dr. Alb. Grünbaum, Bankier Jakob Goldschmidt, Bank-Dir. Herbert Gutmann, Bank-Dir. Emil Georg von Stauss, Berlin; Landrat a. D. Gerlach, Neudeck; Justizrat Rob. Heinemann, Lüneburg; Alfred Straus, Frankf. a. M. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Schwarz, Goldschmidt & Co., Nationalbank f. Deutschl., Bank f. Handel d. Industrie. 8 ― * ― — 3 0 0 Oscar Köhler Akt.-Ges. für Mechanik-Industrie in Berlin, NO., Greifswalderstr. 155/156. Gegründet: 2./5. 1906 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 19./5. 1906. Gründung siehe dieses Handb., Jahrg. 1916/17. Die Ges. besitzt das Greifswalderstr. 155/156 zu Berlin be- legene Grundstück, sowie ein Bauterrain.