Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. Ands- Koch, Akt.-Ges. in Trossingen. Gegründet: 7./6. 1913 mit Wirk. ab 1./3. 1913; eingetr. 16./2. 1914 in Tuttlingen. Die Gründer legten das von ihnen bisher unter der Firma Ands. Koch, Harmonikafabrik in Trossingen, offene Handelsgesellschaft, betriebene Geschäft mit allen Aktiven u. Passiven in die Akt.-Ges. ein. Die Einlage erfolgte für den in der auf 31./12. 1912 aufgestellten Bilanz berechn. Nettowert von M. 1 000 000 u. von den Gründern zu gleichen Teilen. Jeder Gründer hat damit 300 Aktien erhalten. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Musikwaren sowie aller einschläg. Artikel, Beteilig. bei gleichartigen oder ähnlichen Fabriken u. Geschäften, sowie Übernahme u. Fortführ. solcher, insbesondere der Firma „Ands. Koch Harmonikafabrik in Trossingen“. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern; M. 500 000 anfänglich nicht eingezahlt, erst zum 15./6. 1918 einberufen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Anlagen 661 385, greifbare Mittel 1 096 092, Waren- bestände 767 054, uneingeford. A.-K. 500 000. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 100 000, Ands. Koch-Stiftung 51 000, Verbindlichkeiten 1 004 265, Reingewinn 369 266. Sa. M. 3 024 532. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 114 430, Reingewinn 369 266. – Kredit: Vortrag 93 460, Fabrikationsgewinn abzügl. aller Unk. 390 236. Sa. M. 483 697. Dividenden 1913–1916: 0, 0, 6, 12, 12 %, ausserdem für 1917 8 % Bonus. Direktion: Ernst Koch, New York; Wilh. Koch, Karl Koch, Rich. Koch, Trossingen. Aufsichtsrat: Vors. Privatier Andreas Koch, Trossingen; Bank-Dir. Georg Brüstle, Triberg; Kaufm. Karl Haber, Mannheim; Privat. Andreas Haller, Schwenningen a. N.; Bankier Paul Schulz, Rechtsanw. u. Notar Konrad Haussmann, Stuttgart. Prokuristen: Wilh. Wacker, A. Sperber. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Polyphonwerke, Akt.-Ges. in Wahren bei Leipzig. Gegründet: 1./4. 1895. Die Ges. erwarb die Firma Brachhausen & Riessner um den Gesamtkaufpreis von M. 1 361 077. Gründung siehe Jahrg. 1900/1901. Firma bis 18./6. 1917 Polyphon-Musikwerke. Zweck: Fabrikation mech. Musikwerke, Sprechapparate, Schreibmasch. u. Artikel der Feinmechanik überhaupt, sowie Betrieb anderer hiermit in Verbindung stehender Geschäfts- zweige. Seit 1898 baut die Fabrik Instrumente mit selbsttätigem Notenscheibenwechsel, seit 1903 Schreibmasch. u. Sprechapparate; letztere mit den zugehörigen Schallplatten. 1904 wurde der Bau von Motoren u. Kraftfahrzeugen aufgenommen; Spez.: Dux-Wagen. Beschäftigt werden 600 Arb. Die am 6./6. 1899 von einem Brandschaden heimgesuchte Fabrik wurde bedeutend vergrössert. Näheres über die Geschäftsjahre 1904–1909 siehe Jahrgang 1913/14 ds. Handb. u. früher. In 1910 konnte nach M. 91 382 Abschreib. ein Reingewinn von M. 48 408 erzielt werden, der zur Rückstell. auf Delkr.-Kto Verwendung fand. Der Jahres- umsatz hat sich 1911 zu günstigen Preisen gehoben. Der Gesamtüberschuss des J. 1911 belief sich auf M. 409 560, der zu ordentl. u. Sonderabschreib., sowie zu Rückl. etc. verwendet wurde. Ebenso waren 1912 u. 1913 die Geschäftsergebnisse zufriedenstellende, auch 1914 konnte ein Reingewinn von M. 128 141 erzielt werden, doch kam mit Rücksicht auf den Kriegszustand der Überschuss von M. 84 879 nicht zur Verteil., sondern wurde als Sonder- Res. vorgetragen. Die Ges. war 1915–1915 in Heereslieferungen beschäftigt, trotzdem konnte ein verteilbarer Reingewinn nicht erzielt werden, da auf Delkr.-Kto M. 113 666 zurückzu- stellen waren; 1916 grössere Heereslieferungen u. betrug der Reingewinn M. 271 423, auch 1917 gut beschäftigt. Die Automobil-Abteil. wurde Ende 1916 abgetrennt und in eine besondere Akt.-Ges. (Firma: Dux-Automobil-Werke A.-G.) mit M. 1 500 000 umgewandelt. Erwerb sämtlicher M. 1 000 000 Aktien der Deutschen Grammophon-Ges. in Hannover-Berlin, zu welchem Zwecke das A.-K. erhöht wurde (s. Kap.). Die Deutsche Grammophon-Ges. bleibt als selb- ständige A.-G. bestehen. (Keingewinn 1916/17 M. 123 757, welcher Betrag vorgetragen wurde; 1917/18 20 % Div verteilt). Kapital: M. 4 300 000 in 4300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Infolge von Verlusten besond. beim Schreibmasch.-Bau (inzwischen eingestellt), bei der Automobil-Abteil. etc., sowie nach M. 210537 ordentl. u. M. 90 367 ausserordentl. Abschreib. schloss das Geschäftsj. 1908 mit einem Verlust von M. 1 375 066 ab, der sich durch Nachlass bezw. Vergütung des Bank- hauses Knauth, Nachod & Kühne um M. 500 000, also auf M. 875 066 reduzierte. Zur Be- seitigung dieses Verlustsaldos bezw. Sanierung der Ges. überhaupt beschloss die G.-V. v. 22./5. 1909: a) Herabsetzung des A.-K. um M. 770 000 durch 1. Vernichtung von 80 eigenen Aktien u. 2. Zus.legung der übrigen verbleibenden 920 Aktien im Verhältnis von 4:1 (Frist 15./10. 1909); b) Erhöhung des herabgesetzten A.-K. um den Betrag von M. 1 020 000 (auf insgesamt M. 1 250 000) durch Ausgabe neuer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909; c) Aus- gabe von M. 600 000 Schuldverschreib. Das Bankhaus Knauth, Nachod & Kühne hat die Durchführung der Neuordnung dadurch gefördert, dass es für das Sanierungsjahr Zinsen u. Gebühren nicht in Anrechnung brachte, die Sanierungskosten einschl. Aktienstempel übernahm u. ausserdem M. 200 000 auf die Buchforderung zu Abschreib. nachgelassen hat. Die G.-V. v. 15./4. 1916 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 1 250 000 (also auf M. 2 500000)