1422 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Wechselstrom-Dynamos, Gleichstrom-Einphasen-Elektromotoren, sowie Drehstromu. Einphasen- Kommutator-Elektromotoren für alle Betriebszwecke, insbes. auch elektr. Ausrüstungen für Hütten- u. Bergwerksbetriebe, sowie elektr. Lokomotiven u. Akkumulatorenwagen, Spezial- motoren für Vollbahnen, Strassenbahnen, Hoch- u. Untergrundbahnen, Elektroventilatoren, sowie ferner alle erforderl. Transformatoren, Widerstände u. Kontrollapparate. Abteil. L stellt elektr. Glühlampen aller Art her. Abteil. Z fertigt Elektrizitätszähler u. Mess- instrumente an. Die Fabrikanlage in Rosenthal bei Berlin ist 166 750 qm gross, davon bebaut 61 060 qm. Hier werden betrieben: das Metallwerk zur Fabrikation von Messing- u. Kupferfabrikaten, die Kabelfabrik für die Herstell. von Starkstrom. u. Telephon- Kabeln, sowie von allen sonst. Arten geschützter Leitungsmaterial., die Automobil-Abteil. für den Bau von Benzin-Luxus- u. Lastfahrzeugen, die Dampfturbinenfabrik für stationäre u. Schiffs-Turbinen aller Grössen u. die Abteil. für Grossmaschinenbau für Dampfturbinen. Generatoren u. sonst. grosse elektr. Masch. Die Fabrik beschäftigt in normalen Zeiten in sämtl, Abteil. über 8000 Beamte u. Arb. Gesamtaufwend. für Zugänge 1906–1917: M. 2 802 867, 1 679 662, 5 050 269 3 159 248, 8 517 900, 4 194 230, ca. 3 300 000, 923 255, 1 355 846, 197 427, 31 941, 206 672, ausserdem betrugen 1915–1917 die Masch.-Anschaffung. für Herstellung von Kriegsmaterial M. 1 568 073, 1 491 479, 1 536 086, welche Beträge bereits wieder bis auf 2 M. abgeschrieben wurden. Die Ges. hat auswärtige Lager u. V ertretungen an den Hauptorten Deutschlands u. ausserdem in den Hauptstädten fast sämtl. europäischer Staaten, sowie an wichtiger, überseeisch. Handelsplätzen. Die Ges. ist beteiligt an der Schiffsunion Elektrizitäts- Ges. für Kriegs- u. Handelsmarine G. m. b. H. in Berlin, an der Bayer. Überlandzentrale A.-G. in Haidhof (Oberpfalz) sowie an den Chaudoir-Metallwerken, A.-G., Wien, ferner gehört ihr die Überland-Centrale Westpreussen G. m. b. H., die Bergmann-Automobil-Verkaufs- Ges. m. b. H., sowie die Bergmann-Elektricitäts-Unternehmungen A.-G., deren M. 12 000 000 betragendes A.-K. mit 50 % eingezahlt ist. Die Organisation dieser Gesellschaft, die eine Dividende bisher nicht verteilt hat, ist erheblich vereinfacht und verbilligt worden. Die im Sept. 1909 unter der Firma Österreichische Bergmann-Elektricitäts-Werke, G. m. b. H. mit dem Sitze in Wien errichtete Tochtergesellschaft ist seit Anfang 1911 in Betrieb. In den zu Bodenbach a. E. errichteten Fabrikanlagen werden elektr. Maschinen u. Schaltanlagen in der Abteil. Maschinenbau, Installationsmaterialien, insbes. Isolierrohre, in der Abteilung 1 *, Stark- und Schwachstromkabel sowie isolierte Leitungen im Kabelwerk hergestellt. Das voll eingezahlte Gesellschaftskapital von Kr. 4 000 000 befindet sich im alleinigen Besitz der Bergmann-Elektricitäts-Werke, A.-G., die auch die weiteren Anlagen u. Betriebs- mittel zusammen mit befreundeten Bankinstituten zur Verfügung gestellt hat. Per 31. Dez. 1917 zahlte die Gesellschaft, die seit Kriegsbeginn mit Heereslieferung voll beschäftigt ist, eine Dividende von 8 %. Das Metallwerk, das früher der Gesellschaft ebenfalls gehörte, ist im Jahre 1913 in den Besitz der Chaudoir-Metallwerke, A.-G., übergegangen, deren volleingezahltes A.-K. zurzeit Kr. 10 000 000 beträgt. Die Bergmann-Ges. gehört dem Deutschen Kupferdrahtverband, der Vereinigung Deutscher Starkstromkabel-Fabrikanten sowie mehreren anderen Vereinigungen an, die der Konsolidierung des Marktes in der Elektricitäts-Industrie dienen. In den letzten Monaten des Jahres 1914 sowie 1915–1917 war die Ges. stark mit Lieferungen von Kriegsmaterial beschäftigt. 1917 etwa 12 000 Arbeiter und Angestellte. Auch für 1918 liegt reichlicher Auftragbestand vor. Mitte 1918 Errichtung der Bayerischen Bergmannwerke G. m. b. H. in München (St.-Kap. M. 1 000 000). Kapital: M. 52 000 000 in 52 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 erhöht 1896 um M. 500 000, 1897 um M. 300 000, 1898 um M. 200 000 zu 227.50 %, 1900 um M. 500 000 zu 150 bezw. 157.50 %. Die G.-V. v. 15./12. 1900 beschloss zwecks Angliederung der A.-G. Bergmann-Elektromotoren- u. Dynamo-Werke in Berlin an die Ges. S. Bergmann & Co., A.-G. u. zur Stärkung der Betriebsmittel weitere Erhöh. des A.-K. um M. 6 000 000. Hiervon erhielten die Aktionäre der Bergmann-Elektromotoren- u. Dynamo-Werke 3000 Stücke. Die weiteren M. 3 000 000 Aktien übernahm ein Konsort. zu 103 % mit der Verpflicht. M. 2 500 000 den alten S. Bergmann-Aktionären 1.: 1 zu 108 % zum Bezuge anzubieten. (Näheres siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches.) Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 14./1. 1905 um M. 1 500 000, an- geboten den Aktionären zu 200 %. Agio mit M. 1 438 543 in den R.-F. Nochmals erhöht zum Erwerb von Grundstücken u. zur Vornahme von Neubauten lt. G.-V. vom 22./10. 1906 um M. 4 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeboten den alten Aktionären zu 205 %. Die a. o. G.-V. v. 21./10. 1908 beschloss mit Rücksicht auf Neuanlagen, besonders in Rosenthal, sowie zur Verstärk. der Betriebsmittel weitere Erhöh. des A.-K. um M. 7 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 160 %, angeboten den alten Aktionären zum Kurse von 165 %. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 11./5. 1910 um M. 8 000 000 in 8000 Aktien, über- nommen von einem Bankkonsort. zum Kurse von 175 % mit der Verpflicht., davon M. 7 000 000 den bisherigen Aktionären zu 180 % zum Bezuge anzubieten. (Geschehen im Juni 1910.) Die restlichen M. 1 000 000 neuer Aktien wurden von dem Konsort. ebenfalls zu 175 % über- nommen u. in der Weise verwertet, dass die Ges. an dem Verkaufsgewinn nach Abzug der Stempelsteuer sowie der übrigen Begebungsunkosten in namhafter Weise beteiligt war. Durch die in den letzten Jahren vorgenommene Ausdehnung des Unternehmens war die Ges. gezwungen, erhebliche Kredite in Anspruch zu nehmen, deren Konsolidierung durch Umwandl. in Aktien sich als notwendig erwies. Die G.-V. v. 11./5. 1912 beschloss deshalb die Erhöh. des A.-K. um M. 23 000 000 (auf M. 52 000 000). Von diesen neuen Aktien wurden M. 14 500 000 Aktien von einem unter Führung der Deutschen Bank stehenden Konsort.