1450 Elektrotechnische Fabriken, Elektrieitätswerke und Hilfsgeschäfte. Elektrizitätswerk Schlesien, Akt.-Ges. in Breslau, Kaiser Wilhelm-Strasse 43, Filialen in Langenbielau u. Mölke. Gegründet: 18./11. 1909; eingetr. 17./2. 1910. Gründer: Ges. f. elektr. Unternehmungen, Berlin, etc. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes in jeder Art, insbes. zur Beleucht. u. Kraftübertragung, sowie Betrieb aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges dienenden u. darauf bezügl. Geschäfte. Die Ges. darf zur Ausführung ihrer Zwecke Grund- stücke, Anlagen u. Einricht. aller Art u. gleichartige Unternehm., welche geeignet sind, die Ges.-Zwecke zu fördern, erwerben oder sich daran beteiligen. Die Ges. besitzt u. betreibt 2 modern eingerichtete Kraftstationen, die eine im J. 1910 erbaut, mit ca. 12 000 PS. Leistung, in Tschechnitz bei Breslau gelegen, die zweite in den J. 1911/12 erbaut in Mölke Kreis Neu- rode, gelegen, mit ca. 18 000 PS. Leistung. Die Kraftstationen Tschechnitz u. Mölke mit einer Gesamtleistung von ca. 30 000 PS. sind zur gegenseit. Unterstütz. durch eine 80 km lange 40 000 Volt-Leitung verbunden. Zugänge auf die immobilen Aulagewerte, besonders für den Ausbau des Tschechnitz erforderten 1917 M 2 130 296. Mit den Wegeberechtigten im Versorgungsgebiet der Ges. sind gegen angemessene Abgaben langfristige Konz.-Verträge getätigt, u. zwar mit der Provinzial-Verwalt. der Provinz Schlesien Verträge auf die Dauer von 30 Jahren, mit den Kreisen Breslau, Trebnitz, Oels, Ohlau, Brieg, Strehlen, Nimptsch, Reichenbach, Frankenstein u. Neurode ebenfalls auf 30 Jahre. Weiterhin sind Konz.-Verträge mit den im Versorgungsgebiet der Ges. liegenden Städten abgeschlossen, u. zwar auf Konzessionsdauern von 20 bis 50 Jahren. Mit den Landgemeinden sind zumeist 50jährige Konz.-Verträge geschlossen worden. Insgesamt sind zurzeit direkt 253 Städte u. Ortschaften mit rd. 450 000 Einwohnern u. 83 Genossenschaften mit 127 Ortschaften an das Leitungsnetz angeschlossen. Die Gesamtheit der oben benannten Kreise, welche mitder Ges. Verträge über Benutz. von Kreischausseen abgeschlossen haben, hat das Recht, erstmalig zum 1./4. 1940 die gesamten Anlagen der Ges. zum Eigentum zu übernehmen. Der Erwerbspreis wird nach § 31 des Kleinbahngesetzes vom 28./7. 1892 mit der Massgabe bestimmt, dass der sich hiernach ergebende Preis um 10 % ermässigt wird. In keinem Falle soll der Erwerbs- Preis unter dem jeweiligen Taxwert der Anlage liegen. Sollte die Gesamtheit der beteiligten Kreise sich über die Fortführung des Unternehmens im eigenen Betriebe nicht einigen, so hat erstmalig zum 1./4. 1940 jeder Kreis für sich das Recht, die Übereignung des gesamten Leitungsnetzes mit seinem Zubehör innerhalb seiner Grenzen von der Ges. zu verlangen, u. zwar zum Taxwert. Die Städte resp. Landgemeinden sind berechtigt. während der Ver- tragsdauer, u. zwar das erstemal nach Ablauf des 5. Betriebsjahres, die Niederspannungs- leitungsnetze unter Ausschluss der Hochspannungs- u. Durchgangsleitungen, sowie der Transformatoren auf eigene Rechnung zum Buchwerte oder Taxwerte zu übernehmen mit. der Verpflichtung, für die Dauer der betreffenden Konz.-Verträge Strom als Grossabnehmer nach vorausbestimmten Tarifen ausschliessl. von der Ges. zu beziehen. Auf Grund einer Königl. Kabinettsorder wurde dem Elektrizitätswerk das Enteignungsrecht verliehen. Das gesamte Hochspannungsnetz hat eine Länge von ca. 1800 km, von denen ca. 1705 km auf Freileitungen u. 95 km auf Kabel entfallen. Aus den Kraftstationen nutzbar abgegeben 1910–1917: 3 240 514, 11 130 000, 18 440 000, 30 222 000, 38 090 623, 37 292 808, 36 046 039, 55 377 262 Kwst. An das Licht- u. Kraft-Verteilungsnetz waren angeschlossen am 31. Dez. 1917: 179 331 Glühlampen, 374 Bogenlampen, diverse Motore mit 39 746 PsS. Leistung, 542 sonst. Apparate. Statistik für 1917 nicht veröffentlicht. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000. Die G.-V. v. 15./5. 1912 beschloss. Erhöh. um M. 4 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1912, begeben zu pari, dazu lt. G.-V. v. 16./9. 1913 M. 2 000 000, mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, begeben zu pari. Hypotheken: M. 141 500. Anleihe: M. 6 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 5./6. Juni 1913, ückzahlbar zu 100 %. Tilg. frühestens zum 1./7. 1918 zulässig. 4000 Stücke Lit. A à M. 1000 u. 4000 Stücke B à M. 500, lautend auf den Namen der Ges. für elektr. Unternehmungen in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lIt. Plan ab 1918 bis spät. 1947 durch jährl. Auslos. im I. Quart. auf 1./7.; ab 1918 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 mont. Frist vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Der Erlös der Anleihe diente zur Tilg. schwebender Schulden. Joup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Breslau: Ges.-Kasse, E. Heimann, Schlesischer Bankverein, Bank für Handel u. Ind. Filiale Breslau vorm. Breslauer Disconto-Bank, Eich- born & Co., G. v. Pachaly's Enkel; Berlin: Bank für Handel u. Ind., Disconto-Ges. Kurs: Zugelassen in Breslau sämtl. M. 6 000 000 im Juni 1913. Aufgelegt am 2./7. 1913 M. 4 000 000 zu 99.25 %. Kurs Ende 1913–1916: 99.50, 100.40*, , 96 %. Anleihe II: M. 4 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1917. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstück Tschechnitz 198 787, do. Mölke 71 500, Grundstück u. Gebäude Langenbielau 83 725, do. Ludwigsdorf 36 220, Kraftwerk Tschechnitz 3 935 050, do. Mölke 3 458 750, Kabel, Fernleit. u. Ortsnetze 15 357 881. Hochspann.-Fernsprech- anlage 206 003, Werkzeug u. Geräte 1, Zählereichstation 1, Kraftfahrzeuge 1, Bureau-