1474 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. zu zahlen sind. Ausser mit den genannten Kreisen u. Gemeinden sind mit einer Reihe von Grossabnehmern Stromlieferungsverträge fest abgeschlossen, die eine Stromabnahme von 16 Mill. Kwst. zum Gegenstand haben. Die Zentrale in Höchst enthält 2 Dampfturbinen von je 2200 u. 1 von etwa 5000 Kilowatt- Leistung. Die zugehörige Kesselanlage besteht aus 4 Dampfkesseln von je 375 qm Heizfläche mit Überhitzern. Die Kohlenzufuhr erfolgt mittels Schiff auf dem Main. Das Elektrizitätswerk in Friedrichssegen a. L. nützt ein Gefälle der Lahn aus u. hat ausser der Wasserturbinen- leistung von rund 650 Kw. noch eine Dampfturbinenres. von 300 Kw. Die Zentrale ist modern eingerichtet, u. da reichlich Terrain u. Wasser vorhanden ist, leicht für eine grössere Dampfzentrale ausbaufähig. – Im J. 1913 haben die Main-Kraftwerke mit dem Elektrizitätswerk Westerwald A.-G. in Höhn, das eine grosse, die Ausnutzung umfangreicher Braunkohlen- gruben bezweckende Zentrale errichtet, einen langjährigen Vertrag abgeschlossen, gemäss welchem die Mainkraftwerke Strom hauptsächlich für die Bedienung der Lahnkreise zu angemessenen Bedingungen beziehen. Auf diese Weise ist es möglich, das Gesamtver- sorgungsgebiet von den beiden grossen Zentralen Höchst u. Westerwald, die durch Leitungen untereinander verbunden werden, zu speisen. Produktion: Der Zentralbetrieb wurde ab Mai 1911 nach u. nach aufgenommen. Ult. 1917 waren an das Netz 166 Gemeinden mit 166877 Einw. mit 189 432 Lampen mit einem An- schlusswert v. 5777 Kw. u. 1705 Motoren u. Apparate mit einem Anschlusswert v. 4459 Kw. angeschlossen. Ausserdem wurden 109 Grossabnehmer für Kraft bedient mit einem Anschluss- wert von 15 382 Kw. Der gesamte Anschlusswert ult. 1917 betrug einschl. der Reserve- anschlüsse 25 618 Kw. Gesamt-Stromabgabe 1917: 29 728 462 Kw. (1916: 24 217 Kwstd.). Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1912 um M. 6 000 000, begeben zu pari u. Vergüt. der Spesen. Eingez. am 5./2. 1913 40 %, 25 % am 29./3. 1913, 25 % am 15./9. 1913. Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 21./12. 1912 bezw. 14./30. Juni 1913, rückzahlbar zu pari. 800 Stücke Lit. A à 2000, 2000 Lit. B à 1000, 800 Lit. C. à 500 M., lautend auf den Namen der Fil. der Bank für Handel u. Ind. in Frankf. a. M. oder deren Order u. mittelst Blankoagio übertragbar. Zs.: 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1923 binnen 30 Jahren durch jährl. Auslos. im April auf 1./10.; seit 1913 ver- stärkte Tilgung oder Totalkündig. mit 3monat. Frist zulässig. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe, abgesehen von dem Zinsfuss, emittieren. Der Erlös der Anleihe diente zur Erweiterung der Anlagen. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1913–1916: 99.50, 100*, –, 98 %. Aufgelegt am 1./8. 1913 zu 99.50 %. Eingef. in Frankfurt a. M. Geschäftkjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte; bis 4 % Div.; 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 500 pro Mitgl.); Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Kraftwerke Höchst a. M., Friedrichssegen, Limburg a. L., Soden u. Umformerstation Oberursel 4 200 289, Fernleitungen u. Ortsnetze 11 401 629, Zähler 494 103, Mietsanlagen 3000, Mietsmotoren 13 524, Kraftwagen u. Fuhrwerke 1, Allg. Einricht. u. Ausrüstungsgegenstände 54 296, Werkzeuge u. Werkstatteinricht. 10 201, Kleider 1, Wertp. 229 890, Geld 1867, Bau u. Umbauanlagen 1 481 631, Haftsummen 130 696, Betriebs- u. Res.-Material. 212 469, Warenvorräte u. halbf. Anl. 604 865, Versich. 18 196, Debit. 1 013 146. – Passiva: A.-K. 8 000 000, Anleihe 4 000 000, do. Zs.-Kto 55 675, R.-F. 96 346 (Rückl. 21 423), Wertvermider.- u. Ern.-F. 878 305, Talonsteuer-Res. 44 000, Haftsummen 21 558, Kredit. 6 336 721, Div. 400 000, Tant. an A.-R. 8703, Vortrag 8501. Sa. M. 19 869 811. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 143 956, Steuern, Abgaben, u. Vertrags- abgaben 81 866, Zs. 232 962, Anleihezs. 200 000, Wertverminder.- u. Ern.-F. 198 588, Abschreib. 47 163, Reingewinn 438 628. – Kredit: Vortrag 10 166, Geschäftsgewinn 1 332 999. Sa. M. 1 343 165. Dividenden: 1910: 0 % (Baujahr); 1911–1917: 4, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Direktion: Ing. Ernst Hüsselrath, Dipl.-Ing. Willy Schoder, Höchst. a. M.; Stellv. Dir. Eichengrün (aus A.-R. del.), Georg Kribben; Frankf. a. M. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Prof. Bernh. Salomon, Frankf. a. M.; Stellv. Komm.-Rat P. Mamroth, Berlin; Komm.-Rat Karl von Neufville, Dir. Ernst Eichengrün (in Vorst. del.), Dir. Ed. Oppenheim, Frankf. a. M.; Obering. Emil Fendt, Höchst; Prof. Georg Klingenberg, Dir. Kurt Löbinger, Dir. Georg von Simson, Berlin; Dir. Dr. R. Haas, Dir. Carl Zander, Zürich. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M. u. Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Grunelius & Co., D. u. I. de Neufville. Elektrizitätswerk Westerwald Akt.-Ges. in Höhn (Westerw.). Gegründet: 12./6. 1913; eingetr. 12./8. 1913 in Marienberg (Westerw.). Gründer: Ges. für elektr. Unternehmungen, Berlin; Coblenzer Strassenbahn-Ges., Justizrat Franz Maur, Ing. Petrus Henri van Hoorn-Janssen, Coblenz; Betriebsleiter Major a. D. Ferd. Grude, Pfaffendorf. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes in jeder Art, insbes. Errichtung u. Betrieb eines Elektrizitätswerkes auf der Braunkohlengrube Alexandria bei