Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1495 Körting & Mathiesen, Akt.-Ges. in Leutzsch b. Leipzig. Gegründet: 11./5. 1901 mit Wirk. ab 1./1. 1901; eingetr. 9./7. 1901. Die Übernahme der Firma Körting & Mathiesen in Leutzsch bei Leipzig, Grundstücke samt Gebäuden u. Zubehör, erfolgte für M. 1 824 000 gegen Gewährung von 1824 Aktien der Ges. à M. 1000 u. M. 642.75 bar. Zweck: Installierung von Masch., Apparaten u. Einricht. aller Art, welche in das Ge- biet der Elektrotechnik u. Beleucht. fallen, Verwert. solcher selbsthergestellter Gegenstände sowie Fabrikation, Ankauf u. Verwert. anderer Gegenstände, die mit elektr. u. Beleucht.- Anlagen jeglicher Art oder mit deren Installierung in Verbindung stehen, desgleichen Fabrikat. nichtelektrotechnischer Artikel; spez. Anfertigung von Bogenlampen u. aller hiermit ver- bundenen Geschäftszweige. ca. 800 Arb. Die Fabrikations- u. Lagerräume umfassen ca. 31 000 qm. Die Kriegsscheinwerfer-Abteil. wurde einscbl. Vorräte, Masch., Patente etc. im Geschäftsj. 1917 an die Optische Anstalt C. P. Goerz A.-G., Berlin-Friedenau, zu einem an- gemessenen Preise veräussert Kapital: M. 2 050 000 in 2050 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Apschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 6000), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Fabrik-Areal u. Gebäude 1 290 883, Betriebsinventar 17, Kassa u. Wechsel 30 653, Debit. 1 434 911, Hypoth. 263 925, Effekten 823 957, Effekten- u. Hypoth. z. Beamten- u. Arb.-Wohlf.-F. 226 320, Areal Barneck 355 763, Hausgrundstück „Ferienheim Lückendorf- 113 518, Beteil. 250 007, Vorräte 836 563. – Passiva: A.-K. 2 050 000, Kredit. 962 999, Beamtenkaut. 100 950, R.-F. I 205 000, do. II 410 000, Div.-Ergänz.-F. 820 000, Beamten- u. Arb.-Wohlf.-F. 485 198 (Rückl. 70 000), Arb.-Unterstütz.-Kasse 30 000, Delkr.-Kto 50 000, Div. 307 500, Tant. an Vorst. u. A.-R. 42 849, Vortrag 162 022. Sa. M. 5 626 520. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 643 841, Abschreib. 251 489, Reingewinn 662 371. – Kredit: Vortrag 65 925, Zs., Kursgewinn u. Dekorte 117 027, Gewinn aus verschied. Einnahmen 34 754, Waren 1 339 996. Sa. M. 1 557 703. Dividenden 1901–1917: 5, 6, 6, 6, 12, 18, 25, 20, 20, 20, 20, 20, 10, 5, 5, 8, 15 %. Direktion: Max Körting, Bernh. Pfestroff. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Wilh. Mathiesen, Leutzsch; Ing. Rob. Böker, Komm.-Rat Jul. Kornagel sen., Leipzig; Heinr. Garbe, Aachen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: A. Lieberoth. 0 26 7 „ 0 0 0 0 Elektrizitäts-Werke Liegnitz in Liegnitz. Gegründet: 11./1. 1898. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb, Erricht., Betrieb u. Veräusser. elektrischer u. sonst. industrieller An- lagen aller Art. Die Ges. übernahm die der Elektrizitäts-Ges. Felix Singer & Co. in Berlin ab 1./10. 1898 für 40 Jahre verliehene, ausschliessliche Konzession für den Betrieb einer am 21./1. 1898 eröffneten elektr. Strassenbahn u. einer am 14./8. 1899 in Betrieb genommenen Licht- u. Kraftstation in Liegnitz (Konc. 40 Jahre) für zus, M. 1 440 000. Länge der 3 Strassen- bahnlinien 10,072 km. Frequenz 1907–1917: 949 473, 961 808, 1 005 983, 1 085 577, 1 168 730, 1 217 907, 1 465 313, 1 434 604, 1 484 962, ?„ ? Personen; Fahreinnahmen: M. 91 539, 92 940, 97 329, 105 562, 113 635, 118 309, 142 611, 139 578, 144 746, 180 849, 230 121. Angeschlossen waren Ende 1917 24 379 Glühlampen, 668 Motore sowie sonst. Divergse. (Die Stromwerte der Bogenlampen, Motoren, Diverse sind in Glühlampen zu 50 Watt an- gegeben.) Gesamterzeug. der Kraftstation 1917: 4 318 529 Kwst.; nutzbar abgegeben wurden 583 090 Kwst. für Licht u. 825 296 Kwst. für Kraft. Im J. 1913 übernahm die Ges. auf Grund eines Bau- u. Pachtvertrages die Elektrizitäts- versorg. des Landkreises Liegnitz; auch mit den Kreisen Steinau u. Wohlau sind inzwischen Bau- u. Pachtverträge auf gleicher Basis abgeschlossen worden. Um dem Bedarf an elektr. Energie genügen zu können, baute die Ges. ein neues Drehstrom-Kraftwerk in Liegnitz. Die öÜberlandzentrale wurde für Rechnung des Landkreises Liegnitz erbaut u. durch die Elektrizitätswerke für den Betrieb auf 25 Jahre unter Garantie der Verzinsung u. Amort. des investierten Kapitals zu 4 bezw. 1½ % gepachtet. Bis Ende 1917 waren 67 Ortschaften mit 1675 Konsumenten u. 2251 Zählern angeschlossen; Anschlusswort 3918 Kwst. Infolge des anfänglich ungünst. Betriebsergebnisses der Strassenbahn hat der Magistrat von Liegnitz auf Ansuchen der Ges. unter dem 7./3. 1901 eine Anderung des urspr. Vertrages v. 28./29. Dez. 1897 hinsichtlich der Abgaben zugestanden, indem die Stadt für die gesamte Dauer des Vertrages auf die Mindestabgaben aus den Brutto-Einnahmen verzichtete und 1901–1906 je 4 % erhob; 1907–1912 wurden dann 5 % von den Brutto-Einnahmen der elektr. Bahn u. des Licht- u. Kraftwerkes an die Stadt entrichtet; seit 1./1. 1913 sind von der Bruttoeinnahme 10 %, aber mind. M. 20 000 zu entrichten. Für diejenigen Jahre, in denen der Reingewinn des ges. Unternehmens einschl. der Strassenbahn 5 % des in dem gesamten Unternehmen angelegten Kapitals übersteigt, sind ausser den im $§ 12 vereinbarten Abgaben noch 20 % von den5 % des erwähnten Kapitals übersteigenden Ertrage als weitere Abgabe an die Stadt zu entrichten. Über- steigt der von dem Unternehmen abfallende Reingewinn statt 5 % den Satz von 6 % des in dem Gesamtunternehmen angelegten Kapitals, so ist von diesem 6 % des genannten