Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1499 der Spesenersparung nach Krumbach verlegt u. das Geschäft in München aufgegeben; das Grundstück daselbst soll verkauft werden; dasselbe ist vermietet. Ende 1906 erhielt die Ges. die Konz. für eine elektr. Bahn von Mattuglie nach Abbazia-Lovrana mit Fortsetzung nach Fiume, zu deren Herstell. u. Betrieb eine eigene Akt.-Ges. unter der Firma Abbazianer Elektricitäts- u. Kleinbahn-Ges. mit K 2 850 000 A.-K. gegründet wurde. Der Betrieb wurde am 8./2. 1908 eröffnet. Der Restbestand v. A. der Istrianer Elektric.- u. Kleinbahn-Ges. u. die Beteilig. an dem Elektr.-Werk Gundelfingen wurde 1908 ungefähr zum Buchwert verkauft. Das Engagement bei genannter Strassenbahn Abbazia-Lovrana wurde 1910 mit M. 486 044 Verlust abgestossen, so dass sich noch nach Hinzu rechnung anderweitiger Abschreib. für 1909 ein Verlust von M. 620 033 ergab, somit Gesamtverlust M. 747 871, der sich 1910 um M. 235 971, also auf M. 983 843 erhöhte, bedingt durch M. 170 395 weiterer Rückstell. für endgiltige Abwickelung der österr. Geschäfte, M. 42 081 Wasser- schaden des Werkes Illachmühle u. M. 23 495 Betriebsverlust. Im J. 1911 stieg die Unter- bilanz weiter um M. 9478 auf M. 993 322. Wegen Sanierung siehe bei Kap. Die Ges. besitzt und betreibt die nachstehenden Zentralen in eigener Verwaltung: 1) Elektricitätswerk in Breitenthal b. Krumbach i. Schwaben, seit Sept. 1899 in Betrieb. Aus der Günz werden in Breitenthal ca. 290 HP gewonnen. 2) Elektricitätswerk in Illach b. Steingaden i Oberbayern, seit 1901 in Vollbetrieb. Durch Aufstauung u. Akkumulierung der Illach werden ca. 300 HP. gewonnen. 3) Elektricitätswerk Sulzbach i. Oberpfalz, seit 15./4 1900 in Betrieb. Die Stromeinnahmen u. sonst. Einnahmen aus Installationen u. Lieferungen der 3 Werke betrugen 1914–1917 M. 117 217, 123 313, 151 651, 172 363. Kapital: M. 400 000 in 340 Vorz.-Aktien u. 60 St-Aktien à M. 1000. Bis 1912: M. 2 000 000 in 4 Serien A, B, C, D von je 500 Aktien à M. 1000. Zur Beseitig. der Ende 1911 mit M. 993 322 ausgewiesenen Unterbilanz sowie zur finanziellen Rekonstruktion der Ges. überhaupt, be- schloss die G.-V. v. 27./6. 1912 folgendes: a) Herabsetz. des A.-K. um höchstens M. 1 600 000 durch Zus. legung der Aktien 5. 1; b) Umwandlung der gültig gebliebenen Aktien in Vorz.- Aktien nach Zuzahlung von je M. 250 auf jede gültig gebliebene Aktie. In Durchführ. des Beschlusses der G.-V. v. 27./6. 1912 wurde das A.-K. um M. 1 600 000 herabgesetzt und diese Summe wie folgt verwendet: M. 993 322 zur Tilg. der Unterbilanz v. 31./12. 1911, M. 40 000 zur Bildung des gesetzl. R.-F., M. 40 000 zur Bildung eines Spez.-R.-F., M. 4638 zur Abschreib. auf Mobil., Masch. u. Werkzeug, M. 2882 zur Abschreib. auf Betriebsinventar, M. 71 357 zur Abschreib. auf Immobil., M. 447 801 Rückstell. auf die Werke, zus. M. 1 600 000. Auf Grund der Aufforder. an die Aktionäre, gegen eine Zuzahl. von 25 % auf die zus. gelegten Aktien, diese in Vorz.-Aktien umzuwandeln, sind für 315 neue Aktien die Zuzahl. geleistet worden, so dass der Ges. hieraus M. 78 750 zuflossen, die entsprechend dem G.-V.-B. v. 27./6. 1912 nach Abzug der Sanierungsspesen auf Rückstell.-Kto der Werke genommen wurden. Für die Vorz.-Aktien gelten folgende Vorrechte: jede dieser Aktien gewährt 1½ Stimmen; jede dieser Aktien erhält ab 1./1. 1913 aus dem Reingewinn eine Vorz.-Div. von 6 % p. a. Sollten in einem nach dem 31./12. 1912 folgenden Geschäftsj. weniger als 6 % p. a. Div. auf die Vorz.-Aktien zur Auszahl. kommen, so wird der Fehlbetrag aus dem Gewinnüberschuss der folgenden Jahre nach- gezahlt, u. ist jeweils auf das der letzten Div.-Zahlung folgende Jahr zu verrechnen, dann 4 % an St.-Aktien. An dem darüber hinaus erzielten Reingewinn nehmen die Vorz.-Aktien in gleicher Weise teil wie die übrigen Aktien. Im Falle der Auflös. der Ges. erhalten die Inhaber der Vorz.- Aktien aus dem Vermögen vorweg M. 1250 auf jede Vorz.-Aktie, sowie die etwa bis zur Auflös. rückständ. Vorz.-Div. Alsdann erhalten die Inhaber der St.-Aktien den Nennbetrag ihrer Aktien. Ein etwa verbleibender Rest wird auf sämtl. Aktien gleichmässig verteilt. Die G.-V. v. 30./6. 1914 beschloss die Umwandlung der noch vorhandenen M. 85 000 St.-Aktien in ab 1./1. 1914 gleichber. Vorz.-Aktien durch Aufzahl. von M. 300 pro Aktie nebst 4 % 28, ab 1./1. 1914; Zuzahl.-Termin bis 10./6. 1915. Auf 25 St.-Aktien fand die Nac hzahl. statt. A.-K. somit wie oben. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel, rückzahlbar zu 103 %, 750 Stücke (Nr. 1–750) à M. 100, u. 500 (Nr. 751–1250) à M. 500, auf Namen des Bankhauses Doertenbach & Cie, in Stuttgart, übertragbar durch Indossament, unkündbar bis 1. Okt. 1905. Zs. 1./4. u. 1./10 Tilg. ab 1906 bis längstens 1948 durch jährl. Ausl. im Okt. (zuerst 1905) von M. 4000 steigend bis M. 40 000 auf 1. April; kann ab 1. Okt. 1905 beliebig verstärkt, event. auch die ganze Anleihe mit 6 Monate Frist gekündigt werden. Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle auf die drei oben genannten Elektrizitätswerke in Breitenthal, IIlach, Sulzbach, Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlt. wie bei Div. u. München; Bank f. Handel u. Ind., Fil.; Stuttgart: Doertenbach & Co. Noch in Umlauf Ende 1917: M. 904 000. Kurs in München Ende 1900–1916: 99.50, 94, –, 89, 94.10, 98, 98.50, 95.50, 81, 72, 74.50, 73, 73, 76.50, 76.50*, –, 72.50 %. Eingef. 24./10. 1900 zu 99.50 %, Hypotheken: M. 153 000 (Stand ult. 1917). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 1½ St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Überschuss event. ausserord. Ab- schreib. u. Rücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 25 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1000 pro Mitgl.), Überrest gleichmässig an Vorz.- u. St.-Aktien. Die Nachzahl. des nicht voll bezahlten Betrages der Vorz.-Div, ist auf den Coup. desjenigen Jahres zu leisten, für welches die Div. festgesetz wird.