Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. = 0 3 0 Stassfurter Licht- u. Kraftwerke, Akt.-Ges. in Stassfurt. Gegründet: 22./10. 1912 mit Wirkung ab 1./1. 1912; eingetr. 9./1. 1913. Gründer: Cont. Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges., Berlin; Deutsche Cont.-Gas-Ges., Dessau etc. Die Continentale Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges. in Berlin machte auf das A.-K. folg. Einlagen: a) die ihr gehörige, im Bahngrundbuch eingetragene Bahn Stassfurt-–Löderburg bezw. Stassfurt–Hecklingen mit allen dazugehörigen Anlagen, Leitungen u. Ausrüstungen, b) ihr in Stassfurt belegenes Elektrizitätswerk u. Grundstücke mit allen dazugehörigen, zur Versorgung der Gemeinden Stassfurt, Löderburg, Hecklingen u. Leopoldshall dienenden Anlagen, Leitungen u. Ausrüstungen, c) die auf der Jakobsgrube bei Pr. Börnecke errichtete Transformatorenstation u. die Hochspannungsleitung Pr. Börnecke =Stassfurt-–Hecklingen, d) die auf die vorgenannten Anlagen bezüglichen staatlichen Konz. u. Verträge, e) die am 1./1. 1912 vorhandenen Bestände an Betriebs- u. Installationsmaterial, im Werte von M. 25 661, f) das in Stassfurt vorhandene Oberbaumaterial im Werte von M. 14 708. Die Übernahme der Bahnen Stassfurt–Löderburg u. Stassfurt–Hecklingen sowie des Elektrizitäts- werks Stassfurt mit den dazugehörigen Grundstücken usw. erfolgte zu dem Betrage von M. 1 450 000, die Übernahme der weiteren eben genannten Anlagen zum Betrage von M. 102 458. Hierzu traten noch diejenigen Beträge, welche seitens der Continentalen Eisen- bahn-Bau- u. Betriebs-Ges. nach Feststellung obiger Summen bis zum Tage der Übergabe an die Stassfurter Licht- u. Kraftwerke für den weiteren Ausbau, für Erneuerungen usw. aufzuwenden sind. Der Continentalen Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges. wurde von dem Werte ihrer Sacheinlage ein Betrag von M. 996 000 in Aktien angerechnét. Mit dem Rest- betrag des Wertes ihrer Sacheinlage wurde die Continentale Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges, Gläubigerin der A.-G. Dieser Restbetrag wurde 1913–1917 getilgt. Zweck: Erzeugung, Ankauf u. Lieferung von elektr. Energie u. sonst. zentral verteilter Energieträger sowie Erbauung, Erwerb, Pachtung, Verpachtung u. Betrieb hierzu geeigneter Werke u. Anlagen, insbes. von elektr. Bahnen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Anleihe: Restkaufgeld (siehe oben). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Kassa 2514, Anlagen 2 696 032, Installationsmaterial 29 666, Betriebsmaterial 27 558, Oberbaumaterial 9809, Stromkonsumenten 10 824, Installations- kunden 14 124, Debit. 59 033, Bankguth. 14 760, Postscheckguth. 1844, Avale 52 600. — Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 1 508 970, Kaut. 6875, ErnF. 163 758, R.-F. 5853, Spez.-R.-F. 9000, Talonsteuer-Res. 5000, Avale 52 600, Bruttogewinn 166 712. Sa M. 2 918 769. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 69 911, Kriegslasten 4726, Bruttogewinn 166 712. – Kredit: Vortrag 15 125, Werkbetrieb für Strom 126 015, Bahnbetrieb für Personen- u. Güterverkehr 66 092, Installation 33 216. Sa. M. 241 350. Dividenden 1912–1917: ?, ?, ?, ?, ?, ? %. (Bruttogewinne M. 45 416, 93 492, 68 632, 84 190, 87 342, 166 712.) Direktion: Dir. Adolf Steindorff, Stassfurt. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Bruno Heck, Stellv. Syndikus Dr. Herm. Müller, Dessau; Erster Bürgermeister Dr. Adalbert Berger, Stassfurt; Baurat Alfred Philippi, B.-Lichterfelde- * „ * Elektricitätswerk Strassburg i.E. in Strassburg i. E., Neue Str. 1. Gegründet: 14./12. 1899; eingetr. 30./12. 1899. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Die Allg. Elektr.-Ges. in Berlin hat auf das Grundkapital folg. Einlagen gemacht: 1) die der Einlegerin zusteh. Rechte aus den Verträgen mit der Stadt Strassburg, 2) den bisher gemäss diesen Verträgen mit 2½ % jährl. gebildeten Amort.-F., 3) den vorhandenen Ern.-F., 4) das Elektri- zitätswerk Strassburg, bestehend in den Gebäulichkeiten auf einem 6600 qm grossen Grund- stück im Baublock Nr. 3 b der Stadterweiter. Strassburg mit allem Zubehör. Der Einlegerin sind hierfür gewährt worden 4357 Aktien der Ges. à M. 1000 u. M. 471.08 bar. Zweck: Gewerbsmässige Ausnutzung der Elektrizität in Strassburg i. Els. u. Umgegend. Das Kabelnetz in der Stadt Strassburg hat eine Länge von 459 km. Seit 1906 wurden die im Umkreise von 48 km um Strassburg liegenden Gemeinden sukzessive an das Leitungsnetz der Ges. angeschlossen. Die Elektrizitätswerke in Molsheim sind 1905 gegen M. 235 000 neuer Aktien von der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin erworben, auch die Elektrizitäts- werke in- Brumath u. Wasselnheim wurden 1905 gekauft, ebenso 1908 solche in Oberehnheim, Benfeld u. Kork (Baden). Die Ges. versorgt jetzt 220 Gemeinden in Elsass u. in Baden mit zus. 219 355 Einwohnern, mit denen langfristige Lieferungsverträge abgeschlossen wurden. Nach Aufstell. einer 9000 Kw.-Dampfturbine in 1917 verfügt die Ges. nun über 9 Dampfmasch. u. Turb.-Dynamos mit 29 300 Kw. Leistung u. 14 Dampfkessel mit 4400 qm Heizfläche. Die Kabel des Stadtgebietes umfassten Ende 1917 626 km. 1912 hat die Ges. eine zweite Hoch- spannungsleitung nach Hagenau gezogen, die den Rhein entlang über Wanzenau, Kilstett, Gambsheim, Offendorf, Herlisheim, Drusenheim führt. Von den Elsässischen Elektricitäts- werken vorm. Otto Schulze, G. m. b. H., hat die Ges. das Elektrizitätswerk Pfaffenhofen er- worben. Auch die Elektrizitätswerke Dettweiler, Hochfelden, Breuschtal, Elektrizitätswerk in Schirmeck, Issenhausen wurden erworben bezw. angeschlossen. Die Ges. besitzt M. 2000000 Aktien der Oberrhein. Kraftwerke in Mülhausen.