Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1541 Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grunderwerb u. Anlag. 1 430 500, Mat.-Vorräte 106 192, Warenvorräte 56 894, Kaut. u. Effekten 63 426, Debit. 265 275, Versich. 3247, Kassa 845, Post- scheck 179, Bankguth. 9800, Neubau 105 803, Anteile 94 450, Verlust 134 304. – Passiva: A.-K. 1 100 000, Teilschuldverschreib. 618 000, Hypoth. 68 949, Kredit. 348 591, sonst. Verbindl. 112 045, R.-F. 20 171, unerhob. Div. 3160. Sa. M. 2 270 917. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 134 984, Fabrikat.-Kto 509 472, Abschreib. 127 325. – Kredit: Waren 635 254, Grundstücksertrag 2222, Verlust 134 304. Sa. M. 771 782. Dividenden 1900–1917: 4 % (Bau-Zs.), 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 2, 2, 2, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Dr. H. F. Kluge. Stellv. Louis Krause. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat A. Marder- steig, Weimar; Stellv. Dr. Martin Oels, Bernburg; Geh. Landkammerrat Zachau, Bank-Dir. Hollmann, Weimar; Dir. Victor Bornemann, Eisenach; Alb. Schwass, Charlottenburg; Berg- werks-Dir. Bolte, Leipzig; Major d. L. Eichapfel, Cassel. Prokuristen: Dr. Georg Stamm, W. A. A. Dornberger. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bernburg: Gumpel & Samson. D 03 ee. Portland-Zementfabrik Rudelsburg A.-G. in Bad Kösen. (Firma bis 30./4. 1914: Sächsisch-Thüringische Akt.-Ges. für Kalksteinverwerthung.) Gegründet: 30./3. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Firmen ,Gebr. Kersten zu Kösen“ u. „Erstes Freyburger Kalkwerk von Gebr. Kersten zu Balgstädt“, Kreis Querfurt, (Kalksteinsägewerk, Kalkbrüche, Kalkbrennerei und Kiesbaggerei) samt allen Immobilien in Kösen, Lengefeld, Freiroda, Balgstädt, Gross-Wilsdorf, Masch., Vorräten etc. für M. 693 581.67. Zweck: Betrieb von Kalksteinsägewerken, Kalkbrüchen, Kalkbrennereien u. Kies- baggereien. Ausnutz. von Kalkstein-, Ton-, Lehm-, Sand- u. Kieslagern u. Erricht. der hierzu notwendigen Anlagen, Herstellung von Baumaterialien, von Kalksteinprodukten u. Handel mit denselben, sowie Übernahme von Bauausführungen. Besitztum: Der gesamte zur Fabrikanlage gehörige Grundbesitz der Ges. verteilt sich auf die Fluren: Bad Kösen, Lengefeld, Saaleck, Pforta, Wethau, Mertendorf (Kreis Naum- burg a. S.), Balgstädt, Grosswilsdorf, Grössnitz (Kreis Querfurt), Freiroda u. Kaatschen (Sachsen-Meiningen). Die Portland-Zementfabrik u. die Dampfziegelei befinden sich in Lengefeld bei Kösen u. sind durch Anschlussgleis mit der Station Bad Kösen verbunden. Die Zementfabrik ist für eine jährl. Leistungsfähigkeit von 500 000 Fass eingerichtet u. mit den modernsten Kraft- u. Arbeitsmasch. ausgestattet. Das Brennen der Zement-Rohsteine, welche teils aus den unmittelbar hinter der Fabrik gelegenen u. teils aus den Frei- rodaer (Rudelsburger) Steinbrüchen mittels Roll- u. Drahtseilbahnen herangeholt werden, geschieht in 2 grossen Ringöfen u. 10 Schachtöfen mit künstlichem Zug. Die Roh- stoffe sind für mehrere Menschenalter ausreichend. In den Freirodaer Steinbrüchen ist ferner ein Ringofen zum Brennen von Kalk mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von gegen 600 D.-Ladungen vorhanden. Die nach u. von den Freirodaer Steinbrüchen führende Bleichertsche Drahtseilbahn, die ausser den Zementsteinen u. gebranntem Kalk auch die Rohkalksteine zu Tale nach den Anschlussgleisen befördert, welche an Zuckerfabriken vorteilhaft verkauft werden können, hat eine Betriebslänge von gegen 1400 m. Die Ges. besitzt in Wethau u. Mertensdorf (Kreis Naumburg a. S.) mit eigener Anschlussgleisanlage und Förderbahn versehene Tongruben, in welchen der für die Herstellung des Portland- Zementes nötige Ton gewonnen wird. Die Dampfziegelei ist für eine Jahresleistung von 3 500 000 Mauersteinen erbaut. Die umfangreichen Lehmlager liegen in unmittelbarer Nähe des Werkes. Der Ziegelei ist eine Plattenfabrik angegliedert, In Balgstädt bei Freyburg a. U. betreibt die Ges. eine Weisskalkbrennerei mit 2 deutschen Öfen. Der Rohstoff wird aus den der Ges. gehörigen Steinbrüchen in Grössnitz gewonnen u. nach der Brennerei befördert. Auch dieses Werk ist mit Anschlussgleis versehen. Die noch unausgebeuteten Gelände werden landwirtschaftlich verwertet. Zurzeit beschäftigt die Ges. insges. gegen 170 Arbeiter. Die in Lengefeld errichtete Arb. kaserne u. Kantine ist mit Schlafräumen für gegen 100 Arb. errichtet. Die Ges. bringt einen wasserdichten Zement unter dem Namen „Dr. Kerstens Edel-Zement wasserdicht' in den Handel. Zugänge auf Anlage-Kti 1914–1916 rd. M. 105 000, 17 000, 8321. 1914 Absatzrückgang, der sich infolge des Krieges im J. 1916 noch mehr steigerte u. bis ungefähr ein Drittel des normalen Absatzes zurückging. 1915 M. 54 349 Verlust, gedeckt aus Spez.-R.-F. 1916 M. 74 738 Gewinn erzielt, wovon M. 22 736 zu Rückl. verwendet u. M. 52 001 vorgetragen:; 1917 M. 166 834 Gewinn erzielt. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 625 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1899 um M. 1 375 000 in 1375 Aktien, wovon M. 375 000, div.-ber. ab 1./2. 1899, voll zur Ein- zahlung gelangten, wogegen M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./2. 1900, zunächst mit nur 25 % ein- gezahlt waren, weitere 25 % wurden zum 30./9. 1899 u. restl. 50 % zum 15./1. 1900 einberufen. Die neuen Aktien wurden den Aktionären zu 102.50 % angeboten. Die Mehrheit der Aktien ging 1917 in den Besitz des Nordd. Cement-Verb. G. m. b. H. in Berlin über. Hypotheken: M. 203 000 auf Bad Kösen u. Balgstädt, u. zwar M. 160 000 zu 5 %, M. 40 000 zu 5 % u. M. 3000 zu 4½ %. Ausserdem lastet auf einem der Ges. gehörigen Hausgrund- stücke in Dresden-Striesen, Altenbergerstr. 42, eine Hypoth. von M. 26 000 zu 4 %. Die Bankschulden hat die Ges. seit 1903 durch Rückzahl. von annähernd M. 1 800 000 jetzt aut rund M. 250 000 ermässigt. Gen.-Vers.: Spät. April.