1612 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Direktion: Komm.-Rat Martin Quistorp, Wilh. Jahn. Prokurist: Johs. Hoefer. Aufsichtsrat: (4–12) Vors. F. C. Engel, Berlin; Stellv. Johs. Theune, P. Riemschneider, Sanitätsrat Dr. Georg Horn, Stettin; Superintendent a. D. Fischer, Berlin. Zahlstelle: Für Div.: Stettin: Eigene Kasse. — 7 *― = — Stettin-Bredower Portland-Cement-Fabrik in Stettin, Direktion in Stettin-Bredow. Gegründet: 24./5. 1884; eingetr. 23./6. 1884. Zweck: Errichtung, Betrieb u. Veräusserung von Cementfabriken, Ziegeleien oder sonst. industr. Anlagen aller Art. Das Besitztum der Ges.: Die Zementfabrik Stettin-Bredow mit einer Leistungsfähigkeit von jährl. ca. 180 000 Fass (1908 produziert ca. 150 000 Fass), eine kleinere Cementwarenfabrik, eine Ziegelei etc., welche ca. 7 000 000 erstklassige Hinter- mauerungssteine das Jahr fertigen kann, u. die Wohnhäuser Vulkanstr. 3, Wolfstr. 5, Prinzess- strasse 15, 16, 17, 18, 20, 21 sowie 3 Beamtenwohnhäuser. Das Areal ist gross 221 400 qm. Ausserdem besitzt die Ges. daran anstossend noch die im Grundbuch von Zabelsdorf ein- getragenen Ackerflächen von 53 380 qm, die ein ca. 15/20 m mächtiges Lager von vorzügl. Ton enthalten. Die Zementfabrik hat einen Hafen u. ist durch einen der Ges. gehörigen Kanal direkt mit der Oder verbunden Die von der Stettin-Gristower Portland-Cementfabrik A.-G. in Liqu. erworbene Cement- fabrik in Bünnewitz (s. unten) umfasst nebst Zukauf ein Areal von 331 000 qm. Zur Er- richtung von Arbeiter-Familienhäusern sind an die Pomm. Ansiedlungs-Ges. 31 450 qm aufgelassen. Diese Fabrik Bünnewitz liegt auf der Insel Gristow bei Cammin in Pommern unweit der Mündung des Dievenowstromes in die Ostsee. Anfang 1913 kam eine zweite Drehofenanlage in Betrieb. Die Fabrik hat einen eigenen schiffbaren Kanal und eigene Mergelgruben. Die Kreide für die Cementfabrikation mit Kähnen bezw. den beiden der Fabrik gehörigen Dampfern „Pommerscher Greif“ u. „Bredow“' von Rügen geholt. Die Leistungsfähigkeit dieses Werkes beträgt ca. 400 000 pro Jahr (Prod. 1908 ca. 220 000 Fass). In Langendorf, Kreis Cammin, besitzt die Ges. ein unbelastetes Areal von 889 260 qm. Dasselbe ist eine frühere Waldparzelle, welche jetzt von der Ges. angeforstet ist. Die Ges. besitzt ferner idegrube u. Acker in Tribsow u. Schwenz in einer Grösse von 98 700 qm u. umfassen eine Kreidégrube, Gleisanlage, 2 Beamten- u. 1 Arb.-Wohnhaus, sowie eine Ziegelei mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 3 000 000 Hintermauerungssteinen pro Jahr. Ausserdem ist auf den Rittergütern Schwenz, sowie für eine Parzelle des Ritter- gutes Tribsow die Ausnutzungsgerechtigkeit im Grundbuche eingetragen, wonach die Ges die sich vorfindenden Kreide- bezw. Tonläger auszubeuten berechtigt ist. Für Tribsow ist die Abfindungssumme hierfür bezahlt, für Schwenz ist solche per Kubikmeter mit 50 Pf. u. für das Tausend gefertigte Mauersteine mit M. 1 zu zahlen. Die Ges. beschäftigt in ihren Betrieben ca. 800 Arb. und Arbeiterinnen. An Wohnhäusern besitzt die Ges. in Stettin: Bredowerstr. 47, 48 u. 49, Gutenbergstr. 6 u. Grenzstr. 36. Zugänge auf Anlage-Kti in allen Betrieben 1912–1917: M. 173 874, 116 225, 100 000, 28 720, 64 846, 64 000. Der Krieg brachte seit 1914 Stockung des Absatzes u. Einschränkung des Betriebes. 1915 Fehlbetrag M. 71 143, gedeckt aus R.-F.; 1916 neuer Bilanzverlust M. 168 742, getilgt aus dem Gewinn 1917. Seit Aug. 1917 ist das Bredower Werk stillg elegt, ebenso ruht der Betrieb der Ziegelei Schwenz gänzlich, derjenige in Bredow liegt überwie Bend still. Die Ges. ist an den Pommerschen Kalksteinwerken G. m. b. H. in Zarnglaff mit M. 30 000 beteiligt u. besitzt in der Gemeinde Zarnglaff ein vom Kreise Cammin erworbenes Terrain von 51 200 qm. Kapital: M. 1 700 000 in 2000 Aktien (Nr. 1– 3 0) à M. 500 u. 700 Aktien (Nr. 2001–2700) à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./4. 1889 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, Übernommen von einem Konsort. zu 150 % angeboten den Aktionären zu 165 % Die a. o. G.-V. v. 12./4. 1906 beschloss Erwerb der Stettin- Gristower Portland- „. mit Wirkung 1./4. 1907, zu welchem Zwecke das A.-K. in der G.-V. v. 29./5. 1906 um M. 500 000 erhöht wurde, welche Stettin-Gristow als Kaufpreis erhielt; von 3 Aktien wurden M. 300 000 den Aktionären der Stettin-Grist. Portland-Cementfabrik zu 162.50 % an- geboten, ausserdem wurde eine auf Gristow eingetragene Hyp. von M. 600 000 übernommen. Anleihe: M. 1 500 008 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 25./3. 1909, rückzahlbar zau 105 %. Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen des Bankhauses Gebr. Schickler in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1912 bis spät. 1962 durch jährl. Auslos. von mind. 2 % des urspr. ehb im April auf 1./7 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur 1. Stelle im Betrage von M. 1 600 000 auf die Zementfabriken Stettin-Bredow und Gristow-Bünnewitz nebst Grundstücken u. allem Zubehör (Buchwert der Pfandobjekte Ende 1908 zus. M. 1 759 000), Von der Oblig.-Anleihe waren bis Ende 1917 verkauft M. 1 300 000; während M. 200 000 zur Verfüg. der Ges. verbleiben. Ausgelost M. 175 000. Ende 1917 noch in Umlauf M. 1 125 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1909–1916: 100.50, 100.10, 99,75, 97.40, 88.25, –*, –, 85 %. Eifngef, an der Berliner Börse 3./7. 1909 zu 100.50 %. Hypotheken: M. 219 914 auf den verschiedenen Wohnhäusern. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: März-April in Stettin. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2